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Anzeige erstattetVerdacht auf K.-o.-Tropfen auf Bonner Karnevalssitzung – Polizei ermittelt

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Aus einem Fläschchen mit der Aufschrift „K.O.“ wird eine klare Flüssigkeit in eine Glasflasche geträufelt.

Auf einer Karnevalssitzung soll es zu einem Vorfall mit K.-o.-Tropfen gekommen sein. (Symbolbild)

Auf der Prunksitzung der KG Wiesse Müüs im Bonner Maritim Hotel kommt es zu einem Vorfall – in Verdacht stehen K.-o.-Tropfen.

Es soll eine ausgelassene Prunksitzung der KG Wiesse Müüs e. V. am Samstag (13. Januar) im Maritim Hotel Bonn werden. Doch für Christoph Manka, einen Bonner Arzt, endet der Abend gegen 23 Uhr jäh mit einem Schock.

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeigers“ schildert er den Vorfall: „Ich hatte kurz zuvor einer Dame geholfen, die auf der Treppe lag. Auf den ersten Blick dachte ich an eine starke Alkoholisierung“, erinnert er sich. Er kümmert sich um die Frau, die immer wieder umfällt und sich übergibt. Freundinnen nehmen sie schließlich mit. Kurz darauf überkommt ihn selbst starkes Unwohlsein. „Plötzlich hatte ich das Gefühl, als hätte ich sehr, sehr viel Alkohol in extrem kurzer Zeit getrunken“, erzählt er.

Bonner Arzt erstattet Anzeige wegen Körperverletzung

Benommen ruft er seine Frau an, ebenfalls Ärztin, die ihm rät, nach draußen zu gehen. Sie holt ihn sofort ab, gibt ihm eine Infusion, stellt ihm immer wieder Fragen. Als er am nächsten Morgen aufwacht, merkt er: „Ich hatte einen Filmriss – aber keinen Kater.“

Er vermutet, dass ihm jemand K.-o.-Tropfen ins Getränk gemischt hat. Manka steht schon lange selbst mit seinem Gesicht für die Aufklärungskampagne No!K.O. und ärgert sich, dass er nicht direkt darauf gekommen sei.

Am Montag, dem 15. Januar, erstattet er Anzeige bei der Polizei Bonn. „Verdacht auf gefährliche Körperverletzung“ lautet in diesem Fall das Vergehen, so ein Polizeisprecher gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Beamten nehmen den Fall sehr ernst. Videomaterial soll ausgewertet werden. Weitere Ermittlungsschritte will die Bonner Polizei aber nicht im Detail preisgeben.

Der Sprecher der Polizei bittet darum, bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen schnellstmöglich Kontakt aufzunehmen. „Viele Menschen scheuen sich, Anzeige zu erstatten, da häufig Alkohol im Spiel ist. Opfer sind meistens Frauen im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen“, so der Sprecher. Aber auch Männer seien unter den Geschädigten und nicht immer gehe es um sexuelle Übergriffe, sondern auch um beispielsweise Raubüberfälle.

Auch Mark Emmerich, Geschäftsführer der Karnevalsgesellschaft Wiesse Müüss e. V., zeigte sich gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ schockiert und entsetzt über den Vorfall. Die über 1600 Gäste auf der Veranstaltung hätten sich fröhlich und friedlich verhalten. Die Rückmeldungen wären durchweg begeistert und positiv.

Für das kommende Wochenende hat die KG zwei weitere Veranstaltungen geplant. Dabei wollen sie die Armbänder der Aufklärungskampagne No!K.O. auf der Mädchensitzung verteilen und auch auf der Herrensitzung für das Thema sensibilisieren.

Bonner Polizei sucht möglicherweise eine weitere Betroffene

Die Bonner Polizei sucht im Zusammenhang mit dem Vorfall vom 13. Januar die Frau, die sich im gleichen Bereich wie Dr. Manka aufgehalten und ebenfalls einen benommenen Eindruck gemacht haben soll. Sie wurde von Freundinnen ins Badezimmer gebracht. Die Frau soll unter anderem mit einem grünen Stretchbody kostümiert gewesen sein.

Wer Hinweise zu der beschriebenen Frau geben kann, den bittet das Kriminalkommissariat 14, sich unter der Rufnummer 0228-150 oder bei der Kriminalwache zu melden.