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Einsatzdetails noch unklarErmittler untersuchen tödliche Polizeischüsse auf mutmaßlichen Messerangreifer in Bonn

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte der Polizei stehen mit Einsatzwagen auf einer Straße.

Einsatzkräfte sichern das Areal, nachdem ein Mann zwei ihm bekannte Menschen auf der Straße mit einem Messer angegriffen und verletzt hat.

Zum dritten Mal binnen weniger Tage endet ein Polizeieinsatz tödlich. Wie schon in Moers und Recklinghausen soll ein Messer im Spiel gewesen sein. Ob die Schüsse zu Recht fielen, wird nun untersucht.

Im Fall eines durch Polizisten getöteten mutmaßlichen Messerangreifers in Bonn prüft die Staatsanwaltschaft, warum die Beamten schossen. Es werde untersucht, ob die Schussabgabe durch die Polizei am Mittwoch rechtmäßig gewesen sei oder nicht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bonn. Ob der Reaktion der Polizisten beispielsweise ein unmittelbarer Angriff oder eine Bedrohungssituation vorausging, sei noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Der Mann, zu dessen Identität die Ermittler noch keine Angaben machen, war in dem Polizeieinsatz am Nachmittag schwer verletzt worden. Er starb später im Krankenhaus.

Vorausgegangen war ein mutmaßlicher Messerangriff auf offener Straße auf zwei Menschen in der Nordstadt. Die Polizei geht von einem Streit unter Bekannten im Obdachlosen-Milieu aus. Eine 43-jährige Frau wurde leicht und ein 32-jähriger Mann schwerer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Ermittler zurückhaltend mit Details zum tödlichen Polizeieinsatz

Der nach der Attacke geflüchtete mutmaßliche Täter sei dann von der Polizei auf Höhe eines Schnellrestaurants angesprochen und gestellt worden. Dabei habe die Polizei auf den Angreifer geschossen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Mit Details zum genauen Ablauf des Einsatzes vor dem Schnellrestaurant, etwa mit Antworten auf die Frage, wie oft die Polizisten schossen und wie viele Beamte im Einsatz waren, hält sich die Staatsanwaltschaft aktuell zurück. Zunächst soll der Tote zeitnah obduziert werden. Auch vorliegendes Videomaterial werde geprüft, hieß es bei der Polizei.

Moers, Recklinghausen, Bonn - drei tödliche Polizeieinsätze in Folge

Es ist der dritte durch Polizeischüsse getötete Mann in Nordrhein-Westfalen in kurzer Folge. Am Dienstag vergangener Woche erschossen Polizisten in Moers am Niederrhein einen mutmaßlich psychisch kranken Mann, der mit einem Messer auf sie zugelaufen sein soll. Am Tag darauf fielen in Recklinghausen wieder tödliche Schüsse in einem Polizeieinsatz: Der Getötete soll zuvor in einem Mehrfamilienhaus randaliert haben - er habe ein Messer dabeigehabt und die Polizisten seien in einer Bedrohungssituation gewesen, hieß es nach ersten Erkenntnissen. (dpa/lnw)