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Mehr KontrollenBonner Straßenstrich wird auf abgeschirmtes „Verrichtungsgelände“ verlegt

Lesezeit 2 Minuten
Eine Prostituierte spricht auf einem Strassenstrich einen potenziellen Freier an (Symbolfoto).

Eine Prostituierte spricht auf einem Strassenstrich einen potenziellen Freier an (Symbolfoto).

Das Treiben entlang der Immenburgstraße in Bonn soll bald ein Ende haben. Der Straßenstrich soll sicherer und kontrollierbarer werden.

Die Zustände am Bonner Straßenstrich sind der Stadt seit Langem ein Dorn im Auge. Jetzt soll der rund 1000 Quadratmeter große Betrieb von der Immenburgstraße verlegt werden. Auch zum Schutz vor Passantinnen und Passanten.

Bewacht wird das bisherige Gelände, seit 2009 befindet sich der Bonner Straßenstrich an der Immenburgstraße, auch jetzt schon von einem Sicherheitsdienst. Die sogenannte Anbahnungszone, in welcher die Sexarbeitenden ihre Dienstleistungen anbieten, verlagerte sich jedoch immer weiter weg.

Straßenstrich verlagerte sich in Bonn immer weiter weg

Als Folgen beobachtete die Stadt in den vergangenen Jahren mit Unbehagen, dass die Prostituierten entweder von Passantinnen oder Passanten angesprochen wurden oder die Sexarbeitenden ihrerseits mit diesen in Kontakt traten. Darunter insbesondere waren auch immer wieder Jugendliche, so die Stadt am Donnerstag (3. August).

Darüber hinaus berge die aktuelle Situation die Gefahr, dass sich die Straßenprostitution in die angrenzenden Straßen verlagert und „nicht mehr kontrollierbar“ ist, so die Stadt weiter.

Ein weiterer Punkt: An der Immenburgstraße sollen neue Betriebe entstehen. Der Straßenstrich und die damit einhergehende Kriminalität wären dieser fluoreszierenden Entwicklung jedoch hinderlich.

Neues Areal deutlich größer – Abschirmmaßnahmen

Konkret soll der Bonner Straßenstrich auf das deutlich größere Areal „Am Dickobskreuz“ verlegt werden. Im Vorfeld seien zwölf Standorte genau ausgewertet worden, das Areal „Am Dickobskreuz“ habe sich als das einzige verfügbare herausgestellt, welches allen Anforderungen entspreche, erklärte die Stadt Bonn.

Das neue Areal soll Verrichtungsgelände und Anbahnungszone integrieren, sodass beides vom öffentlichen Straßenraum verborgen wird. Die Kontaktaufnahme soll künftig somit ausschließlich auf dem privaten Gelände stattfinden, welches zudem durch einen etwa fünf Meter hohen Schall- und Sichtschutzzaun und dichten Baumbestand abgeschirmt werde.

Neuer Straßenstrich in Bonn soll verstärkt kontrolliert werden

„Dadurch können Belästigungen von Passantinnen und Passanten, nicht nur von Jugendlichen, weitestgehend verhindert werden. Denn um die sexuellen Dienstleistungen künftig in Anspruch nehmen zu können, müssen Personen das abseits der öffentlichen Flächen gelegene Gelände betreten“, erläutert Pressesprecher Marc Hoffmann.

Zudem sollen die Kontrollen durch den Sicherheitsdienst und der Polizei vor allem in den ersten Monaten nach der Inbetriebnahme deutlich intensiviert werden. (jv)