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1905 gegründetBonner Süßwarenhersteller ist insolvent – Das sind die Gründe

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Ein Mann arbeitet an einer runden Maschine in dem Bonner Süßwarenunternehmen Kessko. Er trägt weiße Schutzkleidung.

Das 1905 in Hilden gegründete und seit 1917 in Bonn ansässige Unternehmen hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. (Archivbild)

Kessko hat bei so ziemlich allen Produkten der „süßen Branche“ die Finger im Spiel. Das Unternehmen nennt Gründe für die Insolvenz.

Treten Beuelerinnen und Beueler auf die Straße, riechen sie hin und wieder Schokolade. Dann wissen sie: Die Kessler & Comp., besser bekannt als „Kessko“, hat die Produktion angeworfen. Doch mit dem Schokoladengeruch in der Bonner Luft könnte es nun vorbei sein: Das seit 1905 existierende Unternehmen (seit 1917 in Bonn) hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.

Bonn: Kessko nennt Hauptgrund für die Insolvenz

Kessko hat bei so ziemlich allen Produkten der „süßen Branche“ die Finger im Spiel, produziert laut eigenen Angaben 800 Erzeugnisse für das backende Handwerk (Bäckereien, Konditoreien) sowie für Hotellerie, Gastronomie, Eiscafés, Großverbraucher und Industrie. Der Weg aus Bonn-Beuel von Schokolade, Süßwaren, Eis und mehr führt in knapp 40 Länder der Erde.

Eine Frau sortiert auf einem älteren Bild Erdnüsse in einer Fabrikhalle von Kessko. (Archivbild)

Eine Frau sortiert auf einem älteren Bild Erdnüsse in einer Fabrikhalle von Kessko. (Archivbild)

Schon am Mittwoch stellte das Unternehmen beim Amtsgericht Bonn einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Am Freitag teilte Kessko mit, dass das Gericht dem Antrag am Donnerstag entsprochen hätte. Weiter teilte das Unternehmen mit, der Hauptgrund für die Insolvenz seien die stark gestiegenen Preise für Rohkakao, Kakaobutter und Zucker. Durch Ernteausfälle in Afrika hätte sich der Preis für Rohkakao nahezu versechsfacht. Die gestiegenen Preise habe man jedoch nicht an die Kunden weitergeben können.

Kessko möchte Beschäftigte halten – Lohn zahlt zunächst Arbeitsagentur

Noch im vergangenen Jahr machte Kessko einen Umsatz von rund 25 Millionen Euro. Doch schon 2023 hatte die Bonner Firma einen Sanierungsplan durchgesetzt, wie Kessko selbst mitteilte. Ziel sei es nun, das Unternehmen am Leben zu halten und die rund 100 Beschäftigten halten zu können. Diese seien auf einer Mitarbeiterversammlung über die beantragte Insolvenz informiert worden.

Kundinnen und Kunden des Unternehmens müssen sich in der nahen Zukunft jedoch auf höhere Preise einstellen. Die Sanierung in Eigenverwaltung bedeutet, dass die aktuelle Geschäftsführung weiterhin die Geschicke lenken darf. Bis Ende September 2024 übernimmt die Bundesagentur für Arbeit die Löhne der Kessko-Angestellten.