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„Hochgradig aggressiv“Hund auf Spielplatz in Alfter totgebissen – Halterin ist erschüttert und warnt

Lesezeit 4 Minuten
Chopsy wurde von einem großen Hund in Alfter-Witterschlick zunächst verfolgt und dann schließlich auf einem Spielplatz tödlich attackiert.

„Chopsy“ wurde von einem großen Hund in Alfter-Witterschlick zunächst verfolgt und dann schließlich auf einem Spielplatz tödlich attackiert.

Nach einer tödlichen Hundeattacke in Alfter warnt die Halterin vor einem großen, aggressiven Hund.

Auf einem Spielplatz in Alfter-Witterschlick ist es zu einem schockierenden Vorfall gekommen. Ein großer Hund hat die kleine Hündin „Chopsy“ angefallen und totgebissen. Die Halterin zeigt sich erschüttert über den Vorfall und warnt vor dem Tier, das ihren Angaben zufolge „hochgradig aggressiv“ und gefährlich ist.

Die tödliche Hundeattacke liegt bereits eine Woche zurück. Doch die Familie ist immer noch hochgradig verstört von den Ereignissen, die sich am Donnerstag (28. Dezember) in Witterschlick zugetragen haben. Man werde nun erstmal wegfahren, „Abstand gewinnen“, berichtet die Halterin.

Halterin schildert tödliche Hundeattacke in Alfter-Witterschlick

Schockiert ist die Familie auch darüber, dass die Halter des aggressiven Hundes mit einer Unterlassungsklage gedroht haben, weil sie auf Facebook über den Vorfall berichtete und vor dem Hund warnt. „Das nennt man Täter-Opfer-Umkehr“, schimpft die Frau. Auch viele Userinnen und User zeigen sich unter dem Post sprachlos und sprechen der Familie ihre Unterstützung aus.

Der Vorfall ist unterdessen auch mehr als grausam. Doch die Polizei bestätigte auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass der Angriff allen Erkenntnissen nach so stattgefunden haben muss, wie die Halterin ihn schildert.

Großen Hund ohne Maulkorb oder Leine einfach aus dem Auto gelassen

Demnach war der Ehemann mit „Chopsy“, der kleinen Malteser-Terrier-Mischlingshündin, an dem Donnerstagvormittag auf einem Spaziergang an der Ramelshovener Straße in Alfter-Witterschlick entlang vieler Wiesen und Felder.

Bereits in einer Nebenstraße auf dem Weg dorthin war ihm ein anderer Hundebesitzer aufgefallen, der seinen Hund aus dem Auto ließ, während der Mann selbst in seinem Wagen sitzen blieb. Das große Tier ging dann ohne Leine und ohne Maulkorb „alleine auf Wanderschaft“, berichtet die Frau weiter.

Großer Hund schleicht sich an und jagt „Chopsy“ hinterher

Anschließend muss sich der fremde Hund völlig unbemerkt von hinten an „Chopsy“ und ihren Halter herangeschlichen haben. „Der Hund griff dann urplötzlich unsere Maus an, die sich vor Schreck losriss“, so die Frau.

„Der Hund jagte unsere Maus den Schurweßel zurück, an dem Besitzer an seinem Auto vorbei, der nicht in der Lage war, seinen Hund irgendwie in den Griff zu kriegen und zu bändigen, und nur meinte, er fährt mit dem Auto jetzt seinen Hund suchen“, schildert die Halterin der kleinen Mischlingshündin die folgenden Szenen.

Schrecklicher Fund auf Spielplatz in Alfter-Witterschlick: „Sie war komplett zerbissen“

Auch „Chopsy“ ließ sich in ihrer kopflosen Flucht nicht wieder einfangen. Die Familie vermutet, dass sie das sichere Zuhause erreichen wollte und zum Wohnhaus flüchtete. Sie hat es nicht geschafft. Auf dem Kinderspielplatz Am Birkenhof in Witterschlick, also nur wenige Hundert Meter von dem Wohnhaus entfernt, wurde sie von dem anderen Hund eingeholt und totgebissen.

Jede Hilfe sei für ihre „Chopsy“ zu spät gekommen. „Sie war komplett zerbissen und mausetot, als mein Mann rennend drei Minuten später dort ankam.“

Von dem aggressiven Hund war zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu sehen. Doch Nachbarn und auch Kinder hätten die schreckliche Hundeattacke mitansehen müssen.

Polizei hat nach Hundeattacke in Alfter keine Handhabe

Das Ehepaar alarmierte die Polizei. Die Beamten stellten die Personalien sicher und nahmen die Angaben der Beteiligten auf. So schockierend der Vorfall aber auch sein mag, weitere Ermittlungen werden wohl nicht folgen. „Der Vorfall ist strafrechtlich nicht relevant“, erklärte ein Pressesprecher der Polizei Bonn auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Denn juristisch ist ein Hund eine Sache.

Sie war eine ganz treue kleine Gefährtin. Ich bin untröstlich!
Hundehalterin

Für die trauernde Hundebesitzerin und ihre Familie sieht das natürlich ganz anders aus. „Chopsy“ sei ein sehr gutmütiger und sehr lieber Hund gewesen und habe zur Familie gehört. Auch für viele ihrer Patienten sei die kleine Hündin eine Wegbegleiterin gewesen. Die Halterin ist Psychotherapeutin und hat einigen ihrer Patienten auch mit ihrer Hilfe behandeln können, sagt sie im Austausch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Für sie selbst sei „Chopsy“ eine „ganz treue kleine Gefährtin“ gewesen, erzählt sie. „Ich bin untröstlich!“

Große Anteilnahme nach Hundeattacke – das wünscht sich die Halterin

In dem kleinen Dorf Witterschlick sorgt die Hundeattacke für große Anteilnahme. Viele Menschen meldeten sich persönlich bei der Familie und sprachen ihr Beileid und ihre Unterstützung aus.

Die Halterin hofft darauf, dass das Ordnungsamt eine Leinen- und Maulkorbpflicht für den Hund verhängt. „Mehr wollen wir nicht“, erklärt sie. Auch von einer Klage wollen sie absehen. Sie wirft jedoch ein: „Zufriedener wären wir, wenn wir erfahren würden, dass dieser Hund mehrfach in der Woche zusammen mit den Haltern zum Hundetrainer und in die Hundetherapie gehen würde, weil die Leute einsehen, dass sie so mit dem Hund offensichtlich komplett überfordert sind.“