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Stiftung reagiert entsetztMehr als 1000 gespendete Bäume in Meckenheim „aus Versehen“ gefällt

Lesezeit 2 Minuten
Nur noch Gras ist auf Fläche bei Meckenheim, auf der Mehr als 1000 gespendete Bäume versehentlich gefällt wurden, zu sehen.

Nur noch Gras ist auf Fläche bei Meckenheim, auf der Mehr als 1000 gespendete Bäume versehentlich gefällt wurden, zu sehen.

Eine Stiftung hatte Bäume gepflanzt, Kinder übernahmen Patenschaften und kamen mit Gießkännchen. Nun ist der kleine Wald weg.

Ein von der Stadt beauftragtes Unternehmen hat in Meckenheim bei Bonn mehr als 1000 gespendete Bäume abgeholzt. Es handele sich offenbar um ein bedauerliches Versehen, sagte eine Stadtsprecherin. Die Fachfirma habe eine angrenzende Fläche mulchen sollen - und dabei auch den von einer Stiftung angepflanzten kleinen Wald dem Erdboden gleichgemacht.

DKD-Stiftung zur Fällung in Meckenheim: „Es sind Tränen geflossen“

„Wir waren vollkommen entsetzt, es sind Tränen geflossen“, sagte Norbert Schaffrath, Kuratoriumsvorsitzender der in Meckenheim ansässigen Stiftung Deutsche Kinderdirekthilfe (DKD). Die DKD, die benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt, hatte die Bäume 2020 mithilfe von Spenden gepflanzt.

Kinder hätten Patenschaften übernommen und die Setzlinge - darunter Ulmen, Ahorn und Pappeln - mit kleinen Gießkannen gegossen, schilderte Schaffrath. Die Bäume seien „prächtig gediehen“ und zuletzt teilweise fünf Meter groß gewesen. „Jetzt ist dort nur noch ein Wald-Friedhof.“

Stiftung bot von sich aus an, Ausgleichsfläche aufzuforsten

Bei dem Grundstück, das der Stadt gehört, handelt es sich um eine sogenannte Ausgleichsfläche für einen Industriepark, auf der die Stadt im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes aufforsten musste. Als die Stiftung anbot, die Bäume zu pflanzen, nahm die Stadt dankend an.

Die Fläche muss nun wieder umständlich aufgeforstet werden.

Die Fläche muss nun wieder umständlich aufgeforstet werden.

Auf der danebenliegenden Fläche soll eine naturbelassene Wiese entstehen, wie die Sprecherin sagte. Deshalb sei eine Firma beauftragt worden, den dortigen Wildwuchs mit großem Gerät zu beseitigen und die Fläche zu mulchen. „Der entsprechende Bereich war auf einem Plan klar gekennzeichnet.“

Stadt rätselt, warum Firma Bäume gerodet hat

Wie es dazu kam, dass auch die Stiftungsbäume gerodet und zerhäckselt wurden, sei unklar. „Wahrscheinlich sind die mit dem Forstmulcher geradeaus gefahren, statt einen Bogen zu machen“, meinte die Sprecherin.

Die Stadt habe die Firma aufgefordert, so schnell wie möglich neue Bäume zu pflanzen. Darüber hinaus würden Schadenersatzansprüche gegen das Unternehmen geprüft. (dpa)