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Neue VerkehrsregelnBlaue Linien in Bonn – das müssen Autofahrer beachten

Lesezeit 3 Minuten
Wirtschaftszone

Hier sind die blauen Linien zu sehen, die jüngst in Bonn an mehreren Plätzen aufgetragen wurden.

Vielen Verkehrsteilnehmern könnten die neuen Markierungen bereits aufgefallen sein. Aber was genau ist hier eigentlich zu beachten?

Neue Verkehrsregeln werden nur selten in deutschen Städten eingeführt. Wer die Regeln einmal kenn, der fühlt sich sicher im Straßenverkehr. In Bonn sind im August 2024 jedoch neue Markierungen aufgetragen worden. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, die Bundesstadt am Rhein ist eine der ersten, in denen es getestet wird. Was Autofahrerinnen und Autofahrer jetzt wissen müssen.

Allein schon durch ihre Farbe heben sich die neuen Markierungen in Bonn deutlich vom gewohnten Straßenbild in Deutschland ab. So mancher Verkehrsteilnehmer mag sich beim Blick auf die blauen Linien unter Umständen an den Urlaub in den Niederlanden, Österreich oder Belgien erinnert fühlen. Dort gibt die Farbe darauf Hinweis, ob eine Parkscheibe benötigt wird oder ob es sich um einen Parkplatz mit begrenzter Parkdauer handelt.

Parkregeln wie in den Niederlanden? Blaue Linien in Bonn haben andere Bedeutung

Die blauen Linien in Bonn haben jedoch eine andere Bedeutung. Es handelt sich um sogenannte Wirtschaftsparkplätze. Für Autofahrer und Autofahrerinnen gilt hier Parkverbot, außer zu ausdrücklich ausgenommenen Zeiten.

Stattdessen sind die blau markierten Zonen für Fahrzeuge mit Ausnahmegenehmigungen reserviert. Dazu gehören etwa soziale Dienste, Paketzusteller sowie der Lieferverkehr, teilt die Stadt Bonn mit.

Das müssen Autofahrer in Bonn beachten

Die Wirtschaftszonen sollen teilweise auch durch Piktogramme kenntlich gemacht werden. Innerhalb der blauen Markierungen finden sich dann etwa Symbole wie ein Schraubenschlüssel für Handwerkerfirmen, einen Lieferanten für Paketzusteller sowie ein Haus mit einem Kreuz und einer Hand für soziale Dienste.

Die Wirtschaftszonen in Bonn sind einheitlich mit einer solchen Beschilderung versehen.

Die Wirtschaftszonen in Bonn sind einheitlich mit einer solchen Beschilderung versehen.

Auch eine neue Beschilderung wurde an den jeweiligen Wirtschaftszonen angebracht. Hier können auch die Zeiten abgelesen werden, in welchen die Parkzonen wie reguläre Parkplätze genutzt werden dürfen. Bei „werktags 8-18h“ können etwa Anwohnende die Wirtschaftszonen am Wochenende sowie am Abend und in der Nacht dazu nutzen, um dort ihre Privatfahrzeuge abzustellen.

Aber Vorsicht: Der Samstag wird juristisch als Werktag betrachtet. Wer sein Auto samstags in der angegebenen Zeit abstellt, muss mit einem Knöllchen rechnen.

Neue Wirtschaftszonen sollen im ganzen Stadtgebiet folgen

An folgenden Standorten in Bonn wurden die ersten Wirtschaftszonen eingerichtet:

  1. Hausdorffstraße 145-151 und 234 sowie an der Pfarrkirche
  2. Pützstraße 8
  3. Bismarckstraße 19
  4. Ermekeilstraße 36
  5. Lessingstraße 51
  6. Bonner Talweg im Bereich der IHK sowie der Telekom

Noch keine Daten über Verstöße an Wirtschaftszonen in Bonn

Bislang ist das Pilotprojekt in Bonn auf die Stadteile Südstadt und Kessenich eingegrenzt. „Sofern sich die Einrichtung bewährt, ist eine Ausweitung auf das ganze Stadtgebiet geplant“, erläuterte eine Pressesprecherin der Stadt Bonn auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Wie die neuen Verkehrsregeln in Bonn bislang angenommen werden, darüber könnten bislang noch keine Aussagen getroffen werden, da die Parkzonen erst kürzlich eingerichtet wurden, so die Stadt weiter. Auch über die Anzahl der festgestellten Verstöße lagen noch keine Daten vor.

Handwerk feiert Wirtschaftszonen in Bonn als Erfolg

Für Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner sind die Wirtschaftsparkplätze ein wichtiger Baustein zur Förderung des Wirtschaftsverkehrs im Rahmen der Mobilitätswende. „Wir schaffen Platz für den Wirtschaftsverkehr in Bonn und hoffen, dass die neuen Wirtschaftsparkplätze gut angenommen werden. Denn sie sollen erst der Anfang sein.“

Auch die Kreishandwerkerschaft feierte die Einrichtung der ersten Wirtschaftszonen als Erfolg. „Für unsere Handwerksbetriebe ist es von großer Bedeutung, dass die Kunden mit dem Fahrzeug erreicht werden, und die Fahrzeuge in der Nähe zum Auftragsort abgestellt werden können“, erklärte KHS-Vorstand Thomas Radermacher.