Die Situation in dem Schaugehege auf dem Venusberg verschlechterte sich dramatisch. Alle Tiere mussten getötet werden.
Beliebtes AusflugszielTragödie im Schaugehege Bonner Waldau – alle Wildschweine getötet
![Wie hier im März 2024 waren an der Bonner Waldau auch immer wieder Frischlinge zu bestaunen.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/14/86926a30-0da2-4de0-b0c4-b71ff6b8cb02.jpeg?q=75&q=70&rect=0,309,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=0e7ebf4d90b65b56d1cf4806ab55194c)
Wie hier im März 2024 waren an der Bonner Waldau auch immer wieder Frischlinge zu bestaunen.
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Das Schaugehege an der Waldau in Bonn ist vor allem für Familien ein beliebtes Ausflugsziel. Besonderes Highlight für Kinder sind die Wildschweine, die ein größeres Freigehege in direkter Nähe zu dem großen Abenteuerspielplatz und dem Haus der Natur auf dem Venusberg bewohnen. Im Frühling sind hier regelmäßig Frischlinge zu bestaunen.
Doch jetzt ist es zu einer Tragödie im Wildschwein-Gehege gekommen. „Im Schaugehege an der Waldau werden bis in den Herbst 2025 keine Wildschweine zu sehen sein“, teilte die Stadt Bonn mit. Alle acht in dem Schaugehege untergebrachten Tiere mussten getötet werden.
Alle Wildschweine in der Bonner Waldau mussten getötet werden
Das Rot- und Damwild, das auf der Bonner Waldau ebenfalls seit Jahrzehnten in eigens eingezäunten Bereichen zu finden ist, ist von der Situation nicht betroffen. Für die Wildschwein-Rotte sahen die Verantwortlichen jedoch offenbar keine Chance. „Mit Blick auf den schlechten gesundheitlichen Zustand und das Tierwohl mussten alle acht Tiere getötet werden“, so die Stadt weiter.
Grund für die drastische Maßnahme waren dauerhafte Wurmerkrankungen bei den Wildschweinen. Im Unterschied zu den Rot- und Damwildgehegen leide das Gelände für die Wildschweine an dauernder Nässe, die zu wiederkehrenden Erkrankungen bei den Tieren führt.
Wildschwein-Gehege in der Bonner Waldau zu nass – Tiere dauerkrank
Eigentlich lieben Wildschweine den schlammigen Untergrund und benötigen regelmäßige Schlammbäder, um sich vor stechenden Insekten schützen zu können. Auch zur Regulierung der Körpertemperatur ist der aufgewühlte, schlammige Boden förderlich. Doch vor allem in der kalten Jahreszeit sind die Tiere auch auf trockene Rückzugsorte angewiesen.
![Das Wildschwein-Gehege befindet sich in der Nähe vom Haus der Natur auf dem Bonner Venusberg.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/14/896440e4-e60f-4596-9ed9-ca26b4e78cfb.jpeg?q=75&q=70&rect=0,256,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=5762ac96355c70442c87517b392432eb)
Das Wildschwein-Gehege befindet sich in der Nähe vom Haus der Natur auf dem Bonner Venusberg.
Copyright: IMAGO/Marc John
In den vergangenen Monaten sei es aufgrund der hohen Niederschläge jedoch verbreitet zu Staunässe in den Böden des Kottenforst gekommen. Während das in den Gehegen für Dam- und Rotwild keine Probleme bereitete, ist das Wildschwein-Gehege offenbar nicht angepasst.
Die gesundheitliche Verfassung der Schweine habe sich trotz mehrfacher Behandlung so stark verschlechtert, dass aufgrund der Ansteckungsgefahr auch eine Umsiedlung keine Option gewesen sei.
Waldau Bonn: Maßnahmen sollen Situation für Wildschweine verbessern
Die Stadt hat bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Wildschwein-Geheges in Angriff genommen. Demnach sei das Gelände im vergangenen Jahr so umgebaut worden, dass die Schweine sich künftig in zwei voneinander abgetrennten Bereichen aufhalten können. So könne sich der Boden in dem gerade nicht genutzten Teilbereich abtrocknen und regenerieren.
Diese Arbeiten sollen fortgesetzt werden. Unter anderem sollen eine Futterplattform sowie ein weiterer Unterstand ergänzt werden.
„Die Stadt plant, im Herbst Schwarzwild aus anderen Gattern zu übernehmen und einen neuen Bestand aufzubauen, um weiterhin heimisches Wild an der Waldau zeigen zu können“, zeigten sich die Verantwortlichen hoffnungsvoll.