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„Eine arrogante Antwort“Autobahn GmbH lehnt Bornheimer Variante für Rheinspange ab

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Rheinspange_Widdig

In Bornheim-Widdig sind die Bürger wegen des möglichen Verlaufs der Rheinspange durch ihren Stadtteil. 

Bornheim – „Eine arrogante Antwort.“ So kommentierte Wilfried Hanft, der Vorsitzende des Bornheimer Ausschusses für Mobilität und Verkehrsentwicklung (MoVa), das ablehnende Schreiben der Autobahn GmbH auf den Vorschlag der Stadt, eine zusätzliche Tunnelvariante in Köln-Godorf zum Rheinspangen-Projekt untersuchen zu lassen.

„Damit ist das Tor für eine gerichtliche Auseinandersetzung geöffnet“, so Hanft weiter. Dem pflichtete auch der Erste Beigeordnete Manfred Schier bei: „Wer so über einen Vorschlag hinweggeht, der geht das Risiko ein.“

In der Ausschuss-Sitzung vom Januar hatte die Verwaltung für den Bau der Rheinspange eine neue, zusätzliche Trassenvariante ins Spiel gebracht, einen Tunnel von rund 4,5 Kilometern Länge ab Köln-Godorf, der Godorf mit Lind verbinden soll. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen bei der Autobahn GmbH zwölf Optionen vor, sowohl Brücken- als auch Tunnellösungen, unter anderem auch drei südliche Varianten (W2, W3, W4), die die Ortschaften Widdig, Urfeld, letztlich die gesamte Stadt Bornheim direkt betreffen würden.

Noch wurde keine Vorzugsvariante von der Autobahn GmbH bekanntgegeben; dies sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr erfolgt sein, wurde jedoch immer wieder verschoben und soll nun im kommenden Herbst geschehen. 2030/31 könnte dann die neue Rheinquerung fertig sein.

Zum dritten Mal „Drömmerom“

„Ich mache so lange weiter, bis die Brücke abgelehnt worden ist“, meinte Berthold Lehn von den „Parents for Future Bornheim/Swisttal/Weilerswist“ mit einem leicht ironischen Unterton. Zum dritten Mal hatte Lehn zur Radtour „Sundachs Drömmerom“ eingeladen, um mit interessierten Bürgern die Ortsteile und Naturschutzgebiete abzufahren, durch die die geplante „Rheinspange“ führen könnte.

Die Tour findet jeden zweiten Sonntag im Monat statt, startet am Sechtemer Freidhof, führt an der Nato-Rampe in Widdig vorbei zur Mondforfer Fähre und dann rechtsrheinisch über Niederkassel, Porz-Langel und schließlich über die Rodenkirchener Brücke zurück nach Sechtem.

Die Tour ist insgesamt etwa 55 Kilometer lang, Interessierte können Lehn aber auch nur auf einer Teilstrecke begleiten. Am Sonntag war nur eine kleine Gruppe unterwegs, Lehn hatte sich mehr Resonanz erhofft. Sie sprechen sich generell gegen eine neue Rheinquerung aus. Die nächste Runde „Sundachs Drömmerom“ findet am 11. Juni statt. (fes)

Den neuen Bornheimer Vorschlag lehnte die Autobahn GmbH ab. Begründung: Die Variante „drängt sich nicht auf“. Die Gegenargumente: eine zusätzliche Fahrstrecke von rund 3,7 Kilometern gegenüber anderen Varianten, Probleme mit der Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Godorf durch geänderte Verkehrsströme und deutlich erhöhte Kosten wegen längerer Tunnelröhren. Der Vorschlag werde daher im weiteren Verfahren nicht vertieft untersucht.

Unterstützung für die Bornheimer Idee kam dagegen vom Wesselinger Bürgermeister Erwin Esser (SPD). Kölns Mobilitätsdezernent Ascan Egerer hatte eher zurückhaltend formuliert: „Seitens der Stadt Köln wird im Planungsprozess der Rheinspange, unter der Betrachtung aller wichtigen Aspekte, insbesondere in der Abwägung Klima- und Umweltschutz sowie dem verkehrlichen Bedarf, die geeignetste Lösung unterstützt.“

Die Stimmen aus der Bornheimer Politik fielen entsprechend scharf aus: „Die Autobahn GmbH hat sich die Auszeichnung der ,Goldenen Zitrone’ verdient“, meinte Berthold Rothe (Grüne). Manfred Schier fand die Haltung sogar reif für den „Vollpfosten“, den die ZDF-Nachrichtensatire „heute-show“ verleiht.

Thomas Schmitz (SPD) meinte: „Wir haben nichts anderes von der Autobahn GmbH erwartet. Daran sehen wir, wie hoch der Stellenwert der Idee einer Kommune ist. Demokratie geht anders. Wir werden die Verwaltung ermutigen, im Austausch zu bleiben, um zu sehen, was wir in einem juristischen Verfahren einbringen können.“

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Markus Hochgartz (Grüne) nannte das Schreiben an die Autobahn GmbH „Papierverschwendung“. Schier hielt dem entgegen: „Dieses Schreiben war nicht vergeblich. Alles kann uns bei der weiteren Auseinandersetzung helfen. Uns war es wichtig zu zeigen, dass es sich um eine ,Rheinspange 553’ und nicht um eine ,Rheinspange 555’ handelt.“ Auch Alexander Kreckel (FDP) zeigte sich enttäuscht: „Wir werden weiterbohren, wir präferieren die Variante einer Rheinquerung bei Godorf.“

Zu Wort kamen auch Vertreter der beiden Widdiger Bürgerinitiativen. Christine Schreier von „Nein zur Rheinspange! Ja zur Nulllösung“: „Für uns ist das ein deutliches Indiz dafür, dass die Autobahn GmbH eine der südlichen Varianten W3 oder W4 präferiert. Mit diesem Gedanken müssen wir uns vertraut machen.“

Für Matthias Düx von der Bürgerinitiative „Rheinspange W3W4“ ist die vorgelegte Antwort „nicht akzeptabel“. Er rät, das Gespräch mit der Stadt Köln zu suchen, um „eine Allianz zu bilden“.