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Rheinspange 553Bornheimer Politik will Tunnelvariante bei Godorf prüfen lassen

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Ursprünglich war die Rheinquerung bei Godorf geplant, um den Kölner Süden zu entlasten.  

Bornheim – „Wir möchten nicht aufgeben, sondern uns aktiv positionieren“, betonte Bornheims Erster Beigeordneter Manfred Schier in der Sitzung des Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsausschusses (MoVA) und hatte damit die meisten Politiker auf seiner Seite. Mit Ausnahme der Grünen stimmten alle Fraktionen dafür, dass die Autobahngesellschaft des Bundes die von der Verwaltung neu vorgeschlagene Tunnelvariante bei Godorf für die Rheinspange 553 prüfen soll.

Der Hintergrund

Derzeit bereitet die Autobahn GmbH die Variantenuntersuchung der Rheinspange 553 vor. Mehrere Optionen für Tunnel- oder Brückenlösungen liegen auf dem Tisch, unter anderem auch drei südliche Varianten (W2, W3, W4), die die Ortschaften Widdig, Urfeld, letztendlich aber auch die gesamte Stadt Bornheim direkt betreffen würden. Zwei Widdiger Bürgerinitiativen haben sich mittlerweile gegründet, um sich dagegen zu positionieren. Rückendeckung kommt auch von der Verwaltung, da Eingriffe in die Naturlandschaft, eine zunehmende Verkehrsbelastung, eine Gefährdung des Trinkwassers und Belastungen für viele Anwohner durch eine Rheinquerung zu erwarten seien.

Noch wurde keine Vorzugsvariante von der Autobahn GmbH bekanntgegeben, dies sollte bereits im vergangenen Jahr erfolgt sein, wurde jedoch immer wieder verschoben und soll nun im laufenden Jahr geschehen. Derzeit sieht es so aus, als ob die drei südlichen Varianten favorisiert würden.

Ursprünglich sollte die Rheinspange A553 und A59 verbinden

Daher erinnerten Schier und Andreas Erll, Leiter des Amtes für Stadtplanung, auch daran, dass es ursprünglich laut Bundesverkehrswegeplan darum ging, die Autobahn 553 (linksrheinisch) mit der A 59 (rechtsrheinisch) durch einen Lückenschluss zu verbinden, um dadurch für eine Verkehrsentlastung im Kölner Süden zu sorgen: „Daher reden wir ja auch von einer Rheinspange 553 und nicht von einer Rheinspange 555“, so Schier. Würde eine der Varianten bei Widdig und Urfeld umgesetzt, wäre davon vor allem die Autobahn 555 betroffen.

„Um die Chancen einer Lösung bei Köln-Godorf aufrechterhalten zu können, sollte diese Tunnelvariante auch mit untersucht werden. Daher haben wir diesen Vorschlag erarbeitet“, so der Beigeordnete weiter. Laut Schier habe es bereits Gespräche über den Vorschlag aus Bornheim mit den Nachbarkommunen, auch mit Köln, gegeben. Ins Detail wollte der Beigeordnete auf Nachfrage von Thomas Schmitz (SPD) aber nicht gehen: „Ich möchte heute nicht über nicht-öffentliche Gespräche referieren.“

Initiativen aus Widdig

Matthias Düx von der Widdiger Initiative „W3W4“ erachtet die Nordlösung „als einzig sinnvolle Variante“ und schlug vor, diese Idee „so offen wie möglich zu halten“, damit für die Planer genügend Handlungsspielraum bleibe. Die Politik sollte nicht schon an Details wie mögliche Ampeln oder Kreisverkehre denken.

Norbert Kemmer von der Bürgerinitiative „Nein zur Rheinspange! Ja zur Nulllösung“ nahm den Vorschlag der Verwaltung „mit Interesse an“, meinte aber: „Wir bleiben bei unserer Linie und sprechen uns weiterhin gegen jegliche Querung aus und stehen für die Nulllösung. Eine Rheinquerung löst die Verkehrs- und Klimaprobleme nicht.“

Dies sehen auch die Grünen so, die sich ebenfalls stets gegen eine neue Autobahnbrücke oder einen Tunnel positionierten und daher auch der Beschlussvorlage der Verwaltung nicht zustimmten: „Dieser Vorschlag ist Zeit- und Papierverschwendung. Es ist nicht erkennbar, dass die Autobahn GmbH diesen diskutieren wird. Eine gewissen Tendenz ist ja bereits erkennbar“, so Markus Hochgartz.

Generell müsse die Rheinspange „neu durchdacht werden.“ Sie sei im Hinblick auf die Verkehrswende und den Klimawandel „aus der Zeit gefallen, aus einem anderen Jahrhundert“ und halte der Überprüfung der heutigen Realität nicht mehr stand.

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Von Seiten der CDU-Fraktion habe die Verwaltung die „volle Unterstützung“ für ihren Vorschlag, sagte Rüdiger Prinz. Dasselbe gelte für den Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen und den Landtagsabgeordneten Oliver Krauß (beide CDU).

Thomas Schmitz (SPD) meinte: „Die Rheinspange kann nur am Standort Godorf realisiert werden wie ursprünglich geplant. Daher begrüßen wir diesen Vorschlag auch, um ein Worst-Case-Szenario für unsere Region zu verhindern.“

Die FDP unterstützt die neue ins Spiel gebrachte Variante ebenfalls „vollumfänglich“, so Alexander Kreckel. Dies gelte auch für den FDP-Landtagsabgeordneten Jörn Freynick: „Mit unserer politischen Power müssen wir diesen Vorschlag protegieren.“

Die Idee der Stadt

Die Stadt schlägt vor, einen Tunnel im Bereich Godorf unter dem Rhein zu schaffen. Dabei könnte der Tunneleingang in westlicher Richtung zwischen der Autobahnanschlussstelle Godorf und dem Knoten L150/L182 liegen. Auf der rechten Rheinseite befände sich der Tunneleingang östlich der K22 zwischen Porz-Langel und Niederkassel-Lülsdorf.