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Maskenpflicht aufgehobenViele Geschäfte in Bornheim setzen weiter auf die Maske

Lesezeit 3 Minuten
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Mit oder ohne Maske - jeder wie er will ist jetzt in der Bäckerei Landsberg angesagt.

Bornheim – „Ganz bewusst habe ich hier im Geschäft die Maskenpflicht verlängert“, erklärte gestern Vormittag Heike Fuß, Inhaberin von „Genussvoll leben“. Deutlich lesbar hat sie einen Zettel mit dieser Bestimmung am Eingang angebracht. Die Infektionszahlen seien so hoch wie selten. Einen Personalausfall und eine damit möglicherweise einhergehende vorübergehende Schließung ihres Fachgeschäfts könne sie sich zwei Wochen vor dem Osterfest einfach nicht leisten. „Der wirtschaftliche Schaden wäre einfach zu groß.“

Masken liegen als Reserve bereit

Die meisten ihrer Kundinnen und Kunden fanden das gestern  völlig in Ordnung. Und für all jene, die bereits ohne Maske zum Einkauf losgegangen sind, hat Fuß Masken bereitliegen. „Diese Idee ist  genial“, lobten  Berufskolleginnen und Kollegen auf der Königstraße.

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Im Fachgeschäft Genussvoll leben wurde die Maskenpflicht erst einmal verlängert.

Für Bianca Schmitz-Radtke (43) aus Roisdorf stellt sich jedoch gar nicht die Frage: Maske oder keine Maske? „Ich trage sie, damit die Kinder in der Schule keine mehr tragen müssen!“ Viel wichtiger  als für die Erwachsenen beim Shoppen sei es doch, dass die Kinder in der Schule, besonders die Grundschüler den Lehrern und ihren Klassenkameraden im Unterricht wieder auf dem Mund gucken können.

„Wir tragen sie freiwillig“

Bei den Bornheimer Geschäftsleuten und bei den meisten Menschen, die gestern in der Bornheimer Innenstadt unterwegs waren, rannte die Roisdorferin mit ihrer Meinung offene Türen ein. „Wir tragen sie hier freiwillig“, bestätigte Elke Schumacher, Filialleiterin der Parfümerie Becker. Die Kunden würden diese Haltung begrüßen. „Es ist einfach noch zu früh, um ohne Maske zum Einkauf zu gehen, die Inzidenzen sind einfach zu hoch“, erklärte auch Caroline Rodnek (36), als sie das Uhren- und Schmuckgeschäft Euler betrat.

Einzelhandel skeptisch

Trotz Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist die Lage des Einzelhandels im Gebiet Bonn, Rhein-Sieg und Euskirchen weiter angespannt. Das hat der  Einzelhandelsverband  gestern nach einer Händlerumfrage mitgeteilt: „48 Prozent der Befragten  geben an, dass die Kundenfrequenz sich auf einem Niveau von 50 bis 80 Prozent des Vorkrisenjahres 2019 einpendelt.“     Mehr als ein Viertel  der Händler vermeldeten einen Umsatzrückgang zwischen 20 und 50 Prozent im Vergleich zu 2019, eine Reihe sprach sogar von noch höheren Verlusten. Ein Drittel der Händler erwartete in diesem Jahr keine deutliche Besserung. 

Genauso denkt auch Christiane Pohl vom Wäschegeschäft Hautnah. „Bei den aktuell so hohen Zahlen sind wir mit Maske auf jeden Fall auf der sicheren Seite“, sagte sie. Entsprechend bittet auch sie ihre Kunden schriftlich auf einem Schild am Eingang um das Tragen der Schutzmasken. Sicherheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht auch im Schuhhaus Gütelhöfer ganz oben an: Für sein Team hat Inhaber Jörg Gütelhöfer die Maskenpflicht erst einmal bis Ende April verlängert. Durch den Kälteeinbruch vom Wochenende geht er sogar davon aus, dass die Ansteckungsgefahr noch weiter zunehmen könnte. „Trotzdem ist es unseren Kundinnen und Kunden freigestellt, ob sie mit oder ohne Masken kommen“, erklärte er. Sie würden so oder so bedient.

„Die allermeisten Kunden kamen bisher auch mit Maske“, so Gütelhöfer. Maske ja oder nein, das sei auch bisher nicht in den Gremien des Gewerbevereins diskutiert worden. „Unsere Mitglieder dürfen selbstverständlich ganz alleine darüber entscheiden“, erklärt der Vorsitzende der Gemeinschaft. 

„Ohne ist es einfach angenehmer“

Mit oder ohne Maske steht in der Bäckerei Landsberg nicht zur Diskussion. Wie Juliette Alfonso erklärte, sei die Entscheidung darüber den Mitarbeiterinnen und Kunden freigestellt. Allerdings arbeite sie ja auch hinter der Plexiglasscheibe. „Ich persönlich finde es ohne Maske einfach angenehmer“, sagte sie.

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„Auch wir haben die Masken-Verantwortung an unser Team weitergegeben“, erklärten die beiden Geschäftsinhaber der Konditorei und des Cafés Sweet Karoline, Peter Rohrberg und Regina Karcher. Ebenso sei es den Kunden freigestellt auch ohne Maske ins Geschäft zu kommen. Um das Tragen der Bedeckung  wird im Übrigen auch weiterhin beim Betreten der Polizeiwachen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis gebeten.