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Corona-Fahrplan im Rhein-Sieg-KreisDeutsche Bahn und VRS reagieren auf Kritik

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Die Züge der S 12 und S 19 haben am Endhaltepunkt in Au einmal pro Stunde Anschluss in Richtung Siegen.

Rhein-Sieg-Kreis – Seit der Nahverkehr auf der Siegtalstrecke coronabedingt auf ein Grundangebot reduziert wurde, gab es für Pendler in Windeck, Eitorf und im Östlichen Hennef in den vergangenen Tagen nur noch einen Zug pro Stunde und Richtung. Das ist seit dieser Woche wieder anders. Zumindest in den Hauptverkehrszeiten bis in den Vormittag hinein und nachmittags bis abends soll neben der S 19 auch die S 12 wieder durchfahren und den 30-Minuten-Takt wieder herstellen, so jedenfalls hat es der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) angekündigt.

Nach wie vor eingestellt bleibt der Regionalexpress 9 (Rhein-Sieg-Express) zwischen Aachen und Siegen. Als Ersatz fährt einmal pro Stunde ein Bus ohne Zwischenhalt von Köln nach Siegen und zurück. Für Pendler aus dem Siegtal besteht einmal pro Stunde in Au der Anschluss an die Regionalbahn 90.

Pendler hält Fahrplan für „massiv unverantwortlich“

Etwas besser stehen sich die verbliebenen Pendler zwischen Hennef und Köln. Dort fahren zwei Bahnen pro Stunde – allerdings im Abstand von nur zehn Minuten, nämlich um 12 und 22 Minuten nach der vollen Stunde. Mit der zusätzlichen S 12 in den Hauptverkehrszeiten sind es immerhin drei.

Wieder angebunden an den Rest der Welt ist mit der durchfahrenden S 12 auch der Haltepunkt Blankenberg. Dort hielten in der vergangenen Woche Züge der S 12 nur zwei Mal täglich. „Manchmal halten Lokführer der S 19 in Blankenberg versehentlich“, berichtet Michael Welteroth. Sonst täglich auf der Siegtalstrecke unterwegs, arbeitet der Eitorfer zurzeit von zuhause aus und pendelt nur ab und an nach Köln. Den aktuellen Fahrplan hält Welteroth für „massiv unverantwortlich“ Auch wenn deutlich weniger Pendler als sonst unterwegs sein müssten, lasse sich in den zusammengestrichenen Kapazitäten ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zwischen den Fahrgästen nicht einhalten, kritisiert er in einer Mail an die Redaktion.

Welteroth, der als Kritiker bei der Deutschen Bahn und des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) kein Unbekannter ist, fordert: „Nehmt uns Pendler bei schwerwiegenden Entscheidungen mit ins Boot! Im Gegensatz zu Ihnen kennen wir die Strecke und können Ihnen sicherlich mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

VRS und Deutsche Bahn für Verbesserungen offen

Für Verbesserungen des Grundangebotes aufgeschlossen gibt sich sowohl die Deutsche Bahn als auch der VRS. Ziel sei es, „ein stabiles Grundangebot zu gewährleisten und die Mobilität aufrecht zu erhalten,“ erklärt ein Sprecher der DB. Deshalb sei der Sonderfahrplan „gemeinsam erarbeitet“ worden. Regelmäßig werde geprüft, wo Verbesserungen möglich sind. Das gelte insbesondere für die Linien S 12 und S 19. Offenbar war die Erweiterung des Angebots in dieser Woche ein Resultat der Beratungen.

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Längere Züge in einem dichteren Takt würde auch der Verkehrsverbund Rhein-Sieg gerne auf der Siegtalstrecke anbieten, versichert dessen Sprecher Holger Klein, der als Pendler selbst diese Linie nutzt. „Dies ist aber aufgrund des hohen Krankenstandes bei der Deutschen Bahn nicht möglich“, erklärt er. An einer Verbesserung der Situation werde kontinuierlich gearbeitet, um die Infektionsgefahr für die Fahrgäste möglichst gering zu halten.

Zugausfälle auf der Siegtalstrecke gibt es derzeit abends auch wegen des Baus eines neuen elektronischen Stellwerkes Köln Hauptbahnhof. Die Bahn hatte sie bereits im Februar für den Zeitraum 1. März bis 9. April angekündigt. Fahrgäste müssen zwischen Siegburg und Windeck-Au umsteigen, teilweise Busse benutzen und längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

Weitere Informationen für Pendler gibt es hier.