NeubaugebietIn Windeck-Rosbach soll Raum für alle Generationen entstehen
Windeck – Alte Menschen und junge Familien in einem gemeinsamen Wohnprojekt: Das könnte auf dem zweieinhalb Hektar großen Gelände zwischen den Bahngleisen und der Sieg auf den Grundstücken der ehemaligen Stahlbaufirma Hermes in Rosbach Wirklichkeit werden. Die Projektgesellschaft MI Raiffeisenquartier Rosbach GmbH hat das Areal gekauft und bereits einen Vorvertrag mit der Gesellschaft Convivo als Betreiber abgeschlossen – mit dem Ziel, dort einen Mehrgenerationen-Campus zu bauen.
Das M beim Raiffeisenquartier steht laut Beigeordnetem Thomas Becher für den Altenkirchener Bauunternehmer Meyer, das I für die Firma Incovest. Die Convivo-Unternehmensgruppe ist ein Unternehmen im Gesundheitsmarkt mit Schwerpunkt in der Pflege. Sie deckt alle Dienstleistungen rund um das Thema Pflege, Unterstützung und Wohnen im Alter ab.
Angebot soll auch Pflege umfassen
Dazu zählen stationäre Einrichtungen, aber auch Parks mit Unterstützungsangeboten aus Wohnservice und Pflege sowie ambulante Pflegedienste. An den mehr als 100 Betriebsstätten der Convivo in Deutschland sind mehr als 5000 Mitarbeiter beschäftigt.
In Rosbach sind Pflegeangebote in Form von Altenwohnungen und Wohngruppen sowie Tagespflege und Service-Wohnungen vorgesehen. Dabei wird vor allem an Einwohner gedacht, deren bestehende Häuser oder Wohnungen zu groß geworden sind und die den Alltag nicht mehr vollständig allein bewältigen können.
Die Neubauten sollen barrierefrei und rollstuhlgerecht angelegt werden. Geplant sind auch ein Sinnesgarten, eine Cafeteria, seniorennahe Dienstleistungen wie Friseur, Fußpflege, Kosmetik, ein Konzept für E-Car/E-Bike-Sharing sowie Hochbeet-Landschaften. Ein Hol- und Bring-Service mit einem Shuttlebus soll die Mobilität erhöhen.
Neuer Bebauungsplan
Durch die günstige Lage am Bahnhof Rosbach und dem Ortskern sollen auch Mehrfamilienhäuser zur Miete oder als Eigentum angeboten werden. Stadthäuser mit Gartenflächen zur Sieg hin sollen vor allem junge Familien mit Kindern ansprechen. Das Angebot des Mehrgenerationen-Campus wird durch den möglichen Neubau einer mehrgruppigen Kindertagesstätte abgerundet.
Verworfene Pläne
Schon vor 15 Jahren war für das frühere Hermes-Gelände in Rosbach ein Gesundheitszentrum im Gespräch, das 2010 mit dem Bau eines Altenheimes und eines Fachmarktzentrums geplant wurde. Bei dem Millionenprojekt sprangen aber mehrere Investoren wieder ab. Sogar eine Unterführung an der Eisenbahnstrecke wurde damals in Erwägung gezogen. Dieses Projekt konnte aber nie realisiert werden. (rö)
Auch ein Multifunktionsgebäude soll entstehen und das bestehende Angebot an kleinflächigen Läden, Gewerbeflächen und Büros in zentraler Lage von Rosbach sinnvoll ergänzen. Im Südwesten ist auch noch ein Wohn- und Geschäftshaus von einem anderen Bauherrn in Abstimmung mit der MI Raiffeisenquartier Rosbach GmbH geplant. Der Haupt- und Finanzausschuss beschloss einstimmig, den betreffenden Bebauungsplan neu aufzustellen und zusammen mit der Änderung des Flächennutzungsplans auch erneut offenzulegen, um ein gemischt genutztes Wohnquartier zu ermöglichen.
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Nach einer Initiative der Kölner Kreissparkasse war dies auch schon 2018/19 geschehen, die damalige Planung konnte aber nicht realisiert werden. Das gesamte Plangebiet war damals zum Großteil als allgemeines Wohngebiet gekennzeichnet und soll jetzt komplett als „urbanes Gebiet“ ausgewiesen werden. Auch die Anzahl der Vollgeschosse im östlichen, bahnseitigen Teil wird jetzt von zwei auf vier und im übrigen Plangebiet von zwei auf drei wegen einer geplanten Tiefgarage erhöht.
Wie der Beigeordnete Becher schätzt, werden die Pläne vermutlich Mitte Mai bis Juni im Rathaus offengelegt. Anschließend sollen die Anregungen und Bedenken der Öffentlichkeit und der Behörden sowie der Nachbargemeinden abgewogen werden, anschließend soll erneut beraten werden.