AboAbonnieren

Automobilzulieferer ZFGemeinde Eitorf hofft auf Interesse von chinesischem Autobauer BYD

Lesezeit 2 Minuten
Die Zufahrt zu einem Industriebetrieb. Auf einem blauen Schild sind die Buchstaben Z und F zu sehen.

Die Zukunft des Automobilzulieferers ZF ist bislang völlig offen.

Ende 2026 soll Schluss sein mit der Produktion beim Eitorfer Automobilzulieferer ZF. Die Gemeinde hofft, dass Investoren den Betrieb übernehmen.

Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde steht weiterhin in ständigem Austausch mit der ZF-Werksleitung und dem Betriebsrat des Unternehmens, das Ende nächsten Jahres schließt. Das betonte die Verwaltung in der Ratssitzung und bekräftigte, dass die Gemeinde weiter an der Umwandlung des Geländes mitwirken werde. Allerdings halte sich ZF gegenüber der Gemeinde sehr bedeckt dazu, was mit dem Werk nach der Schließung geplant sei.

Auch Bürgermeister Rainer Viehof steht wohl in ständigem Kontakt mit den ZF-Vertretern. Die Idee, zur Rettung des Standorts mit einem neuen Investor anstelle der Produktion von Stoßdämpfern auf die Aufarbeitung von Turboladern zu setzen, sei allerdings inzwischen nicht mehr aktuell, sagte Viehof, erntete dazu aber Widerspruch von SPD-Ratsherr Thomas Welteroth. Der Sozialdemokrat, stellvertretender Vorsitzender des ZF-Betriebsrates, betonte, diese Idee sei noch nicht verworfen. Welteroth: „Auch der Bürgermeister wird jeden Monat umfangreich von Werksleitung und Betriebsrat informiert, und wenn er jetzt etwas anderes behauptet, entspricht das nicht der Wahrheit.“ Kommentar von Rüdiger Storch (FDP): „Das trägt zur maximalen Verwirrung bei!“

Gemeinde Eitorf sieht sich auf einem guten Weg

Daraufhin räumte Viehof ein, er habe am Tag der Ratssitzung erfahren, dass die Sache mit den Turboladern doch noch im Gespräch sei. Sascha Liene (FDP) betonte, die Gemeinde sei erheblich weiter als vor einem Jahr und in Sachen ZF „auf einem guten Weg“. Bei keinem der angeschriebenen deutschen Automobilhersteller bestand aber bisher Interesse an einer Übernahme von ZF Eitorf. Auf eine Rückmeldung des chinesischen Elektrofahrzeugherstellers BYD wartet die Verwaltung noch. Ebenfalls wartet man noch auf Auskunft zur Sanierungsbedürftigkeit und den Altlasten des ZF-Geländes und die Zustimmung zur Einleitung einer Verkehrswertermittlung.

Bei der Antwort auf die Anfrage der CDU zum Stand der Entwicklung einer Tal-Achse, einer repräsentativen Einfahrt in den Ort, wie sie im vergangenen Jahr von Regionale-Geschäftsführer Reimar Molitor und Kreiswirtschaftsförderin Regina Rosenstock vorgeschlagen worden war, ging es neben ZF auch um die Zukunft des früheren Schoeller-Geländes. Das Areal befindet sich inzwischen im Besitz eines neuen Eigentümers, der Retzer Industry Areals. Hier kann nach Ansicht der Wirtschaftsförderung ein attraktiver und nachhaltiger Standort geschaffen werden, der den Bedürfnissen von Unternehmen wie Bevölkerung gerecht wird.

Beim Rathaus-Areal und den früher geplanten Marktarkaden ist Bürgermeister Viehof zurzeit im Gespräch mit einem potenziellen Investor. Geplant sind offenbar der Bau eines Vollversorgers mit Drogeriemarkt und mehreren Fachmärkten. Auch der Bedarf an Service-Wohnungen und betreutem Wohnen soll von der Wirtschaftsförderung berücksichtigt werden. Zur weiteren Beratung in den Hauptausschuss verwiesen wurde ein Antrag der SPD, zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Eitorfs eine Enquetekommission einzurichten.