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NaturschutzDas Biotop Hohe Wäldchen in Windeck gibt es nur durch die Bundeswehr

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Fachausschüsse aus Windeck und Waldbröl beim regnerischen Ortstermin auf dem Hohen Wäldchen.

Windeck/Waldbröl. – Wo bis Anfang der 90er Jahre die Luftwaffe den Himmel über Bonn bewachte und niemand das mit Zäunen, Wachen und Waffen gesicherte Gelände betreten durfte, ist seitdem Abzug des Militärs ein Lebensraum für trockene europäische Heiden und ein Eichen-Birken-Niederwald entstanden. „Ohne die Bundeswehr wäre das nicht möglich gewesen. Wir hätten hier nur Wald“, ist sich der Waldbröler Reiner Stegemann vom Rheinisch-Bergischen Naturschutzbund (RBN) sicher.

Mit Heinz Schumacher aus Ruppichteroth erläuterte er Politikern der Anrainerkommunen die Besonderheiten des Gebietes. Fachausschüsse der Gemeinde Windeck und der Stadt Waldbröl machten sich ein Bild vor Ort.

Auf den Freiflächen zwischen den Militäranlagen hätten sich auf den nährstoffarmen Sandböden unter anderem Zwergstrauchheiden und seltene Ginsterarten ansiedeln können, berichtete Schumacher. Baumpieper, Ringelnatter und die seltene Schlingnatter seien ebenfalls zu finden. Stegemann berichtete von 526 Insektenarten. Gefährdet seien vor allem Bodenbrüter, deren Nester von unachtsamen Spaziergängern zerstört werden könnten.

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Wie in Nordwestdeutschland werde die Heidelandschaft durch regelmäßige Besuche der oberbergischen Schafherde erhalten, erklärte Schumacher.

Das etwa fünf Hektar große Naturschutzgebiet liegt zu knapp fünf Sechsteln in der Rhein-Sieg-Gemeinde Windeck. 1,1 Hektar gehören zur Stadt Waldbröl im Oberbergischen Kreis. Einzige Zufahrtsmöglichkeit bietet die ehemalige Bundeswehrstraße, die seit Anfang der 60er Jahre von der Kaserne (heute Naturerlebnispark Panarbora) kommend die Bundesstraße 256 bei Waldbröl kreuzt und mit der Raketenabschussbasis (heute Fort Ommeroth) und der Radarstation auf dem Hohen Wäldchen verband. Der letzte Abschnitt zum Hohen Wäldchen ist seit Jahren gesperrt.

Seit einer Verschärfung des Naturschutzes im Herbst 2021 dürften im Naturschutzgebiet nur die bituminierten Flächen betreten werden, erläuterte Schumacher. Dennoch habe sich der mit fast 380 Metern höchste Berg der Nutscheid zum Treff- und Feierpunkt entwickelt, wohl nicht zuletzt wegen der Aussicht bis auf die Hochhäuser von Bonn und über das Siegtal hinweg in den Westerwald und das Siebengebirge.

Probleme mit Campern und offenem Feuer mitten in dem waldreichen Gebiet gibt es seit dem Rückzug der Bundeswehr Anfang der 90er Jahre immer wieder.

Mit der Stationierung des Flugabwehrsystems Patriot war die Radarstation nicht mehr nötig. Bis Ende des 1990er Jahrzehnts blieben Kaserne und Abschusszone bestehen.

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Radfahrer, Geocacher und Wanderer fahren und gehen bis heute querfeldein über das weiträumige Gelände, gefährdeten Bodenbrüter und seltene Pflanzen, erläuterte Stegemann.

Seit September hat der Rhein-Sieg-Kreis den Schutz und damit das Betretungsverbot für das Naturschutzgebiet erweitert und zusätzliche Schilder aufgestellt. Jetzt könnte in 1,7 Kilometern Entfernung bei Fort Ommeroth, der ehemaligen Abschussbasis für Flugabwehrraketen und heutigem Pferdehof samt Gästehaus, eine Schranke aufgestellt werden.

Naturschützer und Kreise hoffen, das der lange Fußweg Störenfriede zurückhält. Die Politiker signalisierten vor Ort bereits ihre Zustimmung. Anordnen muss die Straßensperrung das jeweils zuständige Straßenverkehrsamt.