Der Reiz des KontrastesAusstellung „Kunst im Parkhaus“ entfaltet besonderes Flair
- Zum zweiten Mal fand die Ausstellung „Kunst im Parkhaus“ an der Schmidtgasse statt.
- Dabei war das gesperrte Parkhaus zunächst das Ausweichquartier der „Kunstpunkte“ gewesen.
- Die Werke entfalteten in diesem Ambiente eine veränderte Wirkung.
Eitorf – Wenn Karl Lagerfeld neben Queen Mum herumhängt, dann hat das meistens etwas mit Kunst zu tun. Die Miniatur-Promis als liebevoll gehäkelte Figuren waren einer der vielen Hingucker bei der zweiten Auflage von „Kunst im Parkhaus“ an der Schmidtgasse.
Manuela Prinz war gleich mit einer ganzen Busladung ihrer liebevoll „Häkis“ genannten Kleinskulpturen gekommen, die sie mit viel Ironie und einer Spur Frivolität an Wänden und Parkbuchten drapierte. „In jeder dieser Figuren stecken gut 30 Stunden Arbeit“, verriet Prinz, die ihren prall gefüllten „Häkis“ mit einem Drahtskelett und einen Stahlsockel den nötigen Halt gibt.
Im vergangenen Jahr war das gesperrte Parkhaus zunächst das Ausweichquartier der „Kunstpunkte“ gewesen, denn die Schoellerhalle stand als Ausstellungsfläche nicht mehr zur Verfügung. Das Parkhaus, dieser an sich eher triste Ort, konnte dank der Präsentation der Kreativen durchaus ein eigenes Flair entwickeln. Es entstand ganz entscheidend aus dem Kontrast zwischen dem nüchternen Waschbeton und der farbenfrohen Kunst.
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Fast schon trotzig hatte Elsa Messner mit ihren großflächigen, bunten Naturgemälden die Parkhauswände bestückt, wobei ausgerechnet das unübersehbare Symbol für einen Familienparkplatz die ausgestellten Gemälde zu ergänzen und abzurunden schien. Einen anderen Ansatz verfolgte Ulrike Biermann, die ihre bunten Werke großzügig zwischen Einfahrt und Ausfahrt drapierte. Die streng fotografierten Stillleben und Stadtszenen von Klaus Wahl entfalteten in diesem Ambiente ebenfalls eine veränderte Wirkung. Die an den tragenden Wänden hängenden Küstenlandschaften von Monika Arns-Müller schienen den dahinter befindlichen Beton förmlich aufbrechen zu wollen.
Line Altenburg stellte bereits bei der Premiere 2018 aus. Seither hat sich die 21-jährige Studentin der Alanus-Hochschule weiter entwickelt. „Ich male immer noch sehr viel und habe verstärkt Stillleben für mich entdeckt; ich bin gespannt, wie das ankommt“, sagte sie.
Ralf Hanner ließ sich in seiner Parkbucht von einer attraktiven Blondine über die Schulter gucken. Die gemalte Mischung aus Marilyn Monroe und Marlene Dietrich ergänzte die unkonventionellen Skulpturen des Eitorfers.
Sara Tichelhofen konnte schon kurz nach Beginn der Vernissage die ersten „Verkauft“-Schilder aufhängen. Neben größeren Werken hatte sie in einer Kiste auch kleinformatige Arbeiten für den spontanen Kunstkauf „to go“ dabei. Gut 180 Gäste waren zur Ausstellungseröffnung ins Parkhaus gekommen, bei der die Band diciotto-corde die Musik und der Verein Hätzblot Eitorf die Bewirtung beisteuerten. Graffitikünstler Fabian Hüsson hübschte eine der schlichten Parkhauswände auf.