Stadtentwicklung EitorfBürgermeisterkandidaten stellen sich Fragen von Senioren
- Die Bürgermeisterkandidaten Sascha Grendel (CDU), Sara Zorlu (SPD) und Rainer Viehof (parteilos) haben sich im Bürgerzentrum den Fragen von Senioren gestellt.
- Die Senioren machen in Eitorf 30 Prozent der Einwohner aus.
- So sprachen die Kandidaten über Teilhabe, Ehrenamt, Wohne im Alter und Mobilität.
Eitorf – „Wir machen hier in Eitorf über 30 Prozent der Bevölkerung aus, und wir werden immer mehr. Wir sind eine wichtige Gruppe.“ Klare Worte sprach Dr. Renate Dietz, Vorsitzende der Seniorenvertretung, zu Beginn der etwas anderen Podiumsdiskussion. Die Senioren hatten die Bürgermeisterkandidaten Sascha Grendel (CDU), Sara Zorlu (SPD) und Rainer Viehof (parteilos) ins Bürgerzentrum eingeladen. Mehrere Themen waren vorgegeben. Rainer Viehof musste unvorbereitet antworten: Ihn hatte der vorab verschickte Umschlag mit den Fragen nicht erreicht.
Teilhabe und Ehrenamt
Sascha Grendel: Es gilt, an der Wertschätzung zu arbeiten. Ich will Vereine von der Bürokratie entlasten und kann mir vorstellen, dass wir Jung und Alt zusammenbringen.
Sara Zorlu: Ehrenamtler bekommen zu wenig Anerkennung. Als Bürgermeisterin würde ich diesen Punkt hervorheben. Ein jahrelanges falsches Sparkonzept hat die Vereine, die Senioren, die Jugend getroffen.
Rainer Viehof: Ich möchte Netzwerke, eine Verknüpfung mit der Verwaltung und eine Ansprechstelle im Rathaus.
Armut und Einsamkeit
Zorlu: Das ist einer der Gründe, warum ich Politik mache: Ich möchte die Armut in Eitorf bekämpfen! Das betrifft vor allem Frauen im Alter. Ich möchte Rahmenbedingungen schaffen, um präventiv agieren zu können.
Viehof: Wir müssen für die Bürger und gerade für die Senioren Ansprechpartner haben, damit wir Bürger, die sich alleingelassen fühlen, abholen können. Grendel: Für mich heißt die Überschrift: Miteinander. Zum Beispiel Kindergärten und Seniorenheime, die sich nach Corona gegenseitig besuchen.
Wohnen im Alter
Viehof: Auch in Neubaugebieten sollte sozialer Wohnungsbau mit Barrierefreiheit ausgewiesen werden. Es sollte möglich sein, dafür Investoren zu finden.
Grendel: Die Entwicklungsgesellschaft Eitorf sollte als Käuferin auftreten und Grundstücke barrierefrei bebauen.
Zorlu: Auch ich sehe die Wirtschaftsentwicklung hier in der Pflicht, man sollte aber auch in Richtung eines Generationenprojekts überlegen.
Gesundheit und Pflege
Grendel: Der Wohnort Eitorf muss attraktiv werden, damit junge Ärzte und Ärztinnen sich hier mit ihrer Familie niederlassen. Wir müssen mehr Werbung machen für das Krankenhaus und das Ärztenetz und pflegende Angehörige unterstützen.
Zorlu: Wir brauchen den Dialog mit den maßgeblich Beteiligten, damit die ärztliche Versorgung auch dem demografischen Wandel standhält. Ich will mit Investoren ins Gespräch kommen, damit wir betreutes Wohnen anbieten können.
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Viehof: Wir sollten die jungen Menschen unterstützen, indem wir Wohnraum anbieten oder ein Jobticket. Bei Ausweisung von Baugebieten könnten wir systemrelevanten Berufen Vorrang gewähren.
Kultur und Sport
Grendel: Das neue Theater am Park ist prädestiniert, dass sich die Generationen treffen, unabhängig von der Konfession. Ich möchte das kulturelle Angebot der Vereine unterstützen.
Zorlu: Ich habe jahrelang für die Begegnungsstätte Theater am Park gekämpft und möchte Angebote wie das Awo-Café weiter unterstützen. Extrem wichtig ist ein breites kulturelles Angebot ohne Hürden.
Viehof: Theater am Park, Bürgerhaus, Awo – warum nicht auch die Moschee als gemeinsamer Treffpunkt? Ich will keine abgeschottete Begegnungsstätte, sondern ein Miteinander, das die Diskussion belebt.
ÖPNV und Marktplatz
Zorlu: Wir brauchen bessere Buspläne, die Dörfer müssen erreicht werden. Die Einführung des Ein-Euro-Tickets ist ganz wichtig. Wir haben die Chance, mit der Marktplatzentwicklung abgesenkte Bordsteinkanten und Toiletten einzurichten.
Viehof: Gerade die Senioren brauchen die Kurzzeitparkplätze auf dem Marktplatz. Bordsteinabsenkungen muss es auch in den Außenorten geben. Eitorf ist nicht beim Anruf-Sammeltaxi dabei, hier ist ein Kleinbus gefordert, der über den ÖPNV zu bezahlen ist.
Grendel: Wir können einen Bürgerbus organisieren, es gibt genug Menschen, die helfen wollen. Was den Marktplatz angeht: Wir müssen uns als erstes um das Rathausareal kümmern und dies neu beplanen. Dann können wir den Marktplatz angehen, mit dem Wissen, es gibt jede Menge Parkplätze am Rathaus.