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Bürgerentscheid in EitorfParkplätze bleiben auf Markt – Aus für Umgestaltungs-Pläne

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Ein Bild, das es auch in Zukunft geben wird: Autos parken auf dem Eitorfer Marktplatz.

Eitorf – Die Autos bleiben auf dem Markt. Nach anderthalb Stunden Auszählung der 5271 abgegebenen Stimmen stand Sonntagabend fest: Die Bürgerinitiative hat ihren Willen bekommen und die Pläne der Verwaltung gestoppt.

3157 Eitorfer stimmten mit einem „Ja“ für den Erhalt der Parkfläche im Herzen des Innenorts. 2111 Stimmen waren gegen den Erhalt der Parkplätze abgegeben worden, drei Stimmzettel waren ungültig. Damit war das nötige Quorum von 20 Prozent der Bürger, die dem Vorschlag der Initiative zustimmen mussten, erreicht.

Bürgermeister: „Knapp, aber eindeutig“

„Knapp, aber eindeutig“ sei das Ergebnis, teilte Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch (FDP) von der Treppe des Foyers mit, in das nach Schließung des Wahllokals um 16 Uhr immer mehr Vertreter der Fraktionen, der Bürgerinitiative, Geschäftsleute und interessierte Eitorfer gekommen waren. Den Projektplanern, ebenso wie Politikern, war die Enttäuschung anzumerken, dass die lange erarbeiteten Pläne gescheitert sind.

Bürgermeister Rüdiger Storch gab am Sonntag um 17.30 Uhr das Ergebnis des Bürgerentscheids bekannt.

„Schade, dass wir es nicht geschafft haben, die Entwicklung voranzutreiben“, sagte Stadtplanerin Michaela Straßek-Knipp. Die Umgestaltung des Marktplatzes als erster Baustein für eine Ortsentwicklung sei auf Parkplätze reduziert worden. Dabei hätte dies Eitorf auch als Einzelhandelsstandort gestärkt . „Als Wirtschaftsförderer wird mir angst und bange, wenn ich an Eitorfs Zukunft denke“, sagte Hartmut Derscheid. „Die Leerstände in der Bahnhofstraße und auch auch hier am Markt sind ja schon da. Wir werden die Fördertöpfe aber nicht mehr so einfach anzapfen können.“

Im Vorfeld hatte die Kölner Bezirksregierung deutlich gemacht, dass die Pläne für den Markt nur mit 70 Prozent gefördert werden, wenn der Markt autofrei wird. Das Abstimmungsergebnis bedeutet nun das Aus für das Fördergeld und damit auch für die Stadtentwicklungspläne. Und das möglicherweise auch in Zukunft, wie SPD-Fraktionsvorsitzende Sara Zorlu betonte. Andere Fördergeber wie beispielsweise die Regionale 2025 würden nun überlegen, „ob sie für Eitorf noch einen Cent geben“.

„Der Stillstand im Ortskern wird durch diese Entscheidung nicht behoben.“

Die Bürgerinitiative gehe davon aus, dass der eingereichte Antrag auf Fördermittel verändert werden könne, das sei aber nicht der Fall. Sie habe das Gefühl, dass viele der Eitorfer, die mit „Ja“ stimmten, „an der Nase herumgeführt wurden“, so Zorlu. Aber: „Der Stillstand im Ortskern wird durch diese Entscheidung nicht behoben.“

Die Bürgerinitiative will das Gegenteil beweisen. „Jetzt wird weiter gearbeitet“, kündigte Ingeborg Dreger-Wißmann an. „Unseren Vorschlag möchten wir als Bürgerantrag einreichen“, erläuterte Christoph Mierbach. Der sieht Parken auf dem Markt und eine Fußgängerzone an der Seite vor.

Die CDU bedaure das Abstimmungsergebnis, hoffe aber, dass die Bürgerinitiative sich weiter einbringe. „Wir müssen schauen, was wir machen können, dass die Ortskernentwicklung nicht aufgehalten wird“, so die stellvertretende Fraktionschefin Laura Faßbender. „Wir hoffen, dass der Entscheid keinen negativen Einfluss auf das Integrierte Handlungskonzept und die Pläne für den Posthof und das Rathausareal hat.“

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Enttäuschung auch bei der FDP: „Es wäre eine wirkliche Chance gewesen, etwas im Innenort zu bewegen – sowohl für die Einheimischen als auch für Leute, die zuziehen wollen“, sagte Ortsvorsitzende Renate Kemmler. „Jetzt dauert es zwei Jahre, bis man sich wieder politisch mit dem Marktplatz beschäftigen kann.“ Ein letztes Mal werden Markt und Parkplätze doch noch Thema in einer Ratssitzung sein: Am 1. Juli, wenn die Rechtsverbindlichkeit des Entscheids festgestellt wird.