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Waldbaden onlineEitorfer Naturcoach hat im Lockdown ein besonderes Angebot entwickelt

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Naturcoach Sandra Knümann aus Eitorf entwickelte ein Online-Programm für ihre Naturseminare.

Eitorf – „Meine erste Reaktion war: Igittigitt!“ Sandra Knümann muss lachen, als sie an die Herausforderung des vergangenen Jahres denkt, ihre Seminare und Coachings digital anzubieten. Naturerlebnis via Computer, statt des direkten Kontakts zu den Menschen Gespräche per Webcam: Wie das gehen sollte, konnte sich die Naturtherapeutin, die 28 Jahre Berufserfahrung als Seminarleiterin hat, zunächst nur schwer vorstellen. Mit der Corona-Pandemie musste sie ihre Skepsis ablegen und sich neu aufstellen.

Ein Selbsterfahrungsseminar für Studierende an der Uni Siegen, wo Knümann seit Jahren einen Lehrauftrag hat, musste sie hopplahopp online durchführen. „Eigentlich wollte ich mit den Teilnehmern in die Jugendherberge nach Rosbach fahren und dort in der Natur arbeiten. Zwei Wochen vor dem Termin hieß es: Geht nicht, das muss digital stattfinden“, erzählt die Therapeutin.

Chancen für die Naturtherapie im Digitalen gefunden

Das Seminar musste sie auf die Schnelle ganz anders konzipieren. „Da habe ich ganz schön geackert!“ Aber sie schaffte es, kreierte einen digitalen Programmablauf mit eigenen Aufgaben für die Teilnehmer und gemeinsamem Austausch via Zoom – und stieß auf begeisterte Resonanz. Auch sie selbst merkte, „welche Chancen das Digitale bietet“.

Nur wenige Monate nach dieser Initialzündung gründete sie nun ihre Psychologische Akademie für Naturtherapie, wo sie ihre Kurse und therapeutische Begleitung online anbietet. Die Dienste der Diplom-Pädagogin und Naturtherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Achtsamkeitstrainerin sind auch im Netz gefragt: Aus ganz Deutschland, sogar aus dem Ausland, erzählt sie, hat sie nun Klienten. „Jetzt, wo viele Strukturen wegbrechen, tut es gut, etwas Verlässliches wie die Natur zu haben“, ist ihre Erfahrung.

Mit Audio-Streams im Wald unterwegs

Gerade in Zeiten von Homeoffice, Digitalunterricht und Lockdown verstärke sich die Überbelastung für viele Menschen, sagt sie: „Die Stressbelastung nimmt zu. Da helfen zwei Dinge: Achtsamkeit und Natur – und ich verbinde beides.“ Bereits fünf Minuten im Wald stärkten das Immunsystem und senkten den Blutdruck. Auch die Kreativität werde gefördert: „Die Natur hat so viele positive Effekte.“

Ihre Anleitungen sind für die Teilnehmer jederzeit per Download abrufbar, für das Waldbaden hat sie Audio-Streams eingesprochen, die mit dem Handy direkt im Wald anzuhören sind. „Das ist das Schöne daran: Die Teilnehmer können so eine Beziehung zu dem Wald vor ihrer Haustür knüpfen“, sagt sie.

Auch als Kurzversion zum Ausdrucken sind die Anleitungen erhältlich, die man sich als kleine Karten in die Hosentasche stecken kann. Sie entwarf Ausrüstungslisten, Quizspiele, Ideen für schlechtes Wetter – die Herausforderung, das Naturerlebnis digital anzuleiten, hat Knümanns Fantasie beflügelt.

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In ihren Online-Therapiesitzungen und Einzelstunden vertieft sie das Naturerlebnis psychologisch durch Gespräche und Fragen, man könne „nahtlos anknüpfen an die Arbeit im Wald, bis zu den Körper-Empfindungen“.

Nur eins trübt ihre Begeisterung für Möglichkeiten der Digitalisierung: „Zwar können durch die Onlinetechnik Fahrten eingespart und Ressourcen geschont werden. Der steigende Energieverbrauch führt aber auch zu einem höheren Emissionsausstoß“, gibt Sandra Knümann zu bedenken. „Außerdem betrachte ich mit Sorge die Bestrebungen, flächendeckend 5G anzubieten – eine Technologie, die im Verdacht steht, ernsthafte Gesundheitsschäden an Mensch und Tier zu verursachen.“