Hobbybühne HurstWindecker Mimen feiern erstmals auf eigener Bühne Premiere
Windeck – Wenn die Drohung wie eine dunkle Wolke am Himmel im Raum schwebt, 19 Jahre Unterhalt für eine nichteheliche Tochter nachzahlen zu müssen, ducken sicht selbst gestandene Männer weg. So auch Bäckermeister Schlitz und Damenunterwäschevertreter Vogelsang.
Vor 20 Jahren haben die beiden in Italien Urlaub gemacht. Jetzt steht eine junge Dame vor ihnen, die ihren Vater sucht. Die Verwicklungen, die sich aus diesem Szenario ergeben – auch die vermeintliche Geliebte von damals taucht noch auf –, bringt die Hobbybühne Hurst bis Anfang April auf die Bühne.
Die Generalprobe von „Zwei Herren spielen Dame“ war bereits ein Erfolg. „2020“ steht auf den Programmheften der Truppe – kein Druckfehler. Tatsächlich war die Bühne – damals noch im Rosbacher Schulzentrum – schon aufgebaut, das Stück schon fertig einstudiert. „Am 8. März 2020 kam das K. o. offiziell“, erinnerte sich Andreas Gelhausen, der Vorsitzende des Vereins Hobbybühne.
Nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren ihr neues Dorfhaus in Hurst gebaut haben, stehen die Mimen jetzt wieder auf der Bühne, diesmal erstmals auf ihrer eigenen. „Es war eine Punktlandung“, fasste Regisseurin Inge Geisler zusammen. Die vorläufige Betriebsgenehmigung für das neue Haus kam am Donnerstag um 14 Uhr – um 18 Uhr öffneten sich die Türen fürs Publikum.
„Ein kleines bisschen haben wir wieder das, was wir vorher hatten“, stellte Geisler erfreut fest. Impfungen, Booster und aktueller Test sowie Abstand halten galten dennoch.
Dass sie das Spielen in zwei Corona- und Baujahren nicht verlernt hatten, bewiesen die Semiprofis. Zwei Kölsch hatten die beiden Herren Andreas Gelhausen und Uwe Weiper bestellt – was auch sonst in einer stilechten Hurster Kneipe? Weil der Zapfhahn auf der Bühne versagte, griff Wirtin Hella Gelhausen ins Kühlfach und servierte Limo. Die Mimen überspielten die Panne mit Bravour und einem Lächeln.
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Überzeugend verkörperte die Truppe die vom Autor Wilfried Reinehr entwickelten Charaktere. Die von der Vergangenheit eingeholten „Väter“ suchen schließlich in der Verkleidung die Flucht. Stets kurz vor der Entdeckung werden sie Zeugen der Recherchen ihrer „Tochter“ und deren Mutter.
Genau erinnern können sie sich an das Geschehen vor 20 Jahren indes nicht. Am Ende nimmt die Geschichte eine Wendung, die Kenner der Hobbybühne vielleicht schon am Anfang ahnen, die hier aber nicht verraten wird.
Eintrittskarten für einzelne Aufführungen sind noch zu haben unter 0151/27 54 42 46 oder 02292/132 5.