9000 Euro pro JahrKirchen zahlen jetzt die Miete für Windecker Tafel
Windeck – Die Miete, die die Tafel an das Kölner Erzbistum zahlen muss, hat die Ehrenamtler in den vergangenen Jahren stark belastet. Damit ist jetzt Schluss. Kirchen und Freikirchen an der Oberen Sieg übernehmen ab sofort diesen Posten. Die 9000 Euro pro Jahr werden unter den eigenständigen Gemeinden und Bezirken aufgeteilt.
„Das hilft uns riesig weiter“, sagt Monika Zieren, zweite Vorsitzende des Trägervereins der Tafel, und bedankt sich für das „große Zeichen der Nächstenliebe“. Vertreter der Gemeinden schauten sich im alten Pfarrhaus neben der katholischen Kirche den täglichen Betrieb an. Während mit dem Kühlwagen an den Windecker Märkten die Waren abgeholt und, falls nötig, ohne Unterbrechung der Kühlkette ins eigene Kühlhaus gebracht werden, sind in der Zentrale viele helfende Hände mit dem Vorsortieren beschäftigt.
Einheimische und Füchtlinge kommen im Wechsel
Derzeit kommen zur Windecker Tafel im wöchentlichen Wechsel immer dienstags Vertreter von je rund 35 einheimischen und geflüchteten Familien – mit steigender Tendenz, wie Zieren berichtet. Betroffen seien insgesamt rund 80 Kinder. Weil die Geschmäcker verschieden seien und Schweinefleisch nicht von allen gegessen werden dürfe, würden Warenkörbe angeboten, erkärt Zieren. „Da kann dann jeder aussuchen, was er mag.“
Über Gemeinde-, Kreis- und Landesgrenzen hinweg arbeitet die Windecker Tafel mit Kollegen im Oberbergischen und in Rheinland-Pfalz zusammen. Eine Palette gespendeter Senfdelikatessen, die an der Oberen Sieg nicht genug Abnehmer finden würden, werden so verteilt.
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Coronabedingt verwaist ist derzeit das Café der Tafel im Obergeschoss des Pfarrhauses. Dort trafen sich vor der Pandemie die Kunden und überbrückten Wartezeiten mit Kaffee, Kuchen und Klönen. Nach wie vor gut läuft das zweite Standbein des Vereins, das Sozialkaufhaus, in dem Möbel und Dekoration zum Kauf angeboten werden. Die Einnahmen decken einen weiteren Teil der Ausgaben für die Lebensmittelausgabe.
An der Finanzierung der Miete beteiligen sich die evangelischen Kirchengemeinden Rosbach (mit Dattenfeld) und Leuscheid (mit Herchen), die vier katholischen Pfarrgemeinden Rosbach, Dattenfeld, Herchen und Leuscheid sowie die evangelisch-freikirchliche Gemeinde in Imhausen und die Evangeliums-Christengemeinde Rosbach.
Derweil hat der 2016 gegründete Trägerverein „Windeck hilft“ nach dem gesundheitlich begründeten Rückzug von Hans-Werner Schmidt einen neuen Vorstand gewählt: Vorsitzende ist Gitta Kliens, Stellvertreterin Monika Zieren. „Mit großer Beharrlichkeit“ habe Schmidt seine Nachfolge geregelt, berichtete Bürgermeisterin Alexandra Gauß, die jetzt Schriftführerin ist. Der Wunsch nach mehr ehrenamtlichen Mitarbeitern verbindet den neuen Vorstand.