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Eine Windecker Familie und ihr Elektro-AutoMit fünf Ladepausen nach Südtirol

Lesezeit 3 Minuten
Elektroauto Jirzik 1

Peter Jirzik und sein BMW i3.

  1. Elektro-Autos sind im Kommen. Besonders durch ihre Umweltverträglichkeit werden Autos, die mit Strom betrieben werden, immer beliebter.
  2. Auch Familie Jirzik aus Windeck ist mit einem Elektro-Auto unterwegs - und fährt mit diesem sogar in den Urlaub.
  3. Peter Jirzik erzählt von seinen Erfahrungen - und verrät, dass sich die Urlaubsplanungen durch das neue Fahrzeug grundlegend verändert haben.

Windeck – Im Bergischen Land mit dem Elektro-Auto täglich zur Arbeit und ab und an in den Urlaub. Das ist dank moderner Technik heute möglich. Nadine und Peter Jirzik, beide Lehrer, haben es mehr als ein Jahr lang ausprobiert und sind überzeugt, dass die Entscheidung, statt auf Otto- oder Dieselmotoren auf die neue Elektrotechnik zu setzen, die richtige war.

Gefunden hat das Lehrerehepaar aus Schladern sein Traumauto in Bayern. „Da stimmten Preis und Ausstattung“, berichtet Jirzik. Schon die Fahrt nach Hause sei aber ein kleines Abenteuer gewesen. Nicht jede Tankstelle um die Ecke habe eine Ladesäule, und einen Ersatztank wie beim Benziner und Diesel gebe es im E-Mobil eben nicht. An den Autobahnen sei das Netz an Schnellladestationen aber inzwischen recht komfortabel.

Mit der App über die Straßen

Weil die gängigen Navigationssysteme ihnen nicht weiterhelfen, haben sie eine App gefunden, die Ladestationen anzeigt und die die Nutzer ständig mit eigenen Erfahrungen ergänzen können. An vielen Tankstellen gebe es inzwischen mehr Ladestationen für Elektroautos als Zapfsäulen für Dieselautos „und der Service ist genial“, berichtet Jirzik. „Ich war immer ein Fan größerer Autos, aber kleiner geht auch.“

Zu Hause benötigt Peter Jirzik am 230-Volt-Netz 16 Stunden zum Aufladen des E-Autos, an öffentlichen Stationen sind es sechs.

Der Neue wird hinten angetrieben. „Von einem Motor, der so groß ist wie der eines Staubsaugers“, berichtet Jirzik. Vorn hat der Wagen gerade einmal Platz für die Ladekabel und den für das heimische 230-Volt-Netz unabdingbaren Gleichrichter. Hinten ist knapp so viel Platz wie in einem VW Golf. „In den Urlaub nimmt man eh immer zu viel mit“, sagt der Elektrowagen-Fan. Vergangenen Sommer seien sie mit zwei Zelten und Rucksäcken unterwegs gewesen. „Der Strom auf dem Campingplatz war inklusive“, berichtet Jirzik lächelnd.

Sicherheit im Vordergrund

Dass sich die Urlaubsplanung grundlegend verändert hat, räumt Nadine Jirzik ein. Eine Fahrt nach Südtirol zum Beispiel haben sie mit der App geplant – fünf Pausen inklusive. „Wir brauchen immer 30 Minuten, um die Akkus auf 85 Prozent zu laden. Das reicht für den Gang zur Toilette und zu einer Kaffeepause“, schildert Peter Jirzik. Früher sei er immer darauf bedacht gewesen, möglichst schnell zum Ziel zu kommen. Jetzt gehe er das gelassener an, fahre der Familie zuliebe auf Sicherheit.

Laut eigener Berechnung des Mathe- und Musiklehrers rechnet sich das Elektroauto auch finanziell. Der Wagen, der mit 170 PS auch mal schnelles Überholen schafft, dessen Tempo aber auf 150 Kilometer pro Stunde begrenzt ist, verbraucht im Idealfall umgerechnet so viel Energie wie 1,5 Liter Diesel. „Im Schnitt sind das umgerechnet drei Liter Diesel pro 100 Kilometer. Wenn es ganz ideal läuft, fahren wir mit 90 im Windschatten eines Lastwagens. Da sparen wir einen Tankstopp“, berichtet Peter Jirzik lachend.

Elektroauto Jirzik 2

Getankt wird dann auch mal an einer Scheune.

Weil der Antrieb das Auto bremst, sobald der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt, und weil er bergab rollend die Batterie wieder lädt, werden auch die Bremsbeläge langsamer abgenutzt. „Ein Fahrer hat im Netz behauptet, er sei mit einem Satz 277 000 Kilometer gefahren.“ Auch die 250-Euro-Leasingrate für das Auto hält der Pädagoge angesichts der Einsparungen für tragbar.

Wunsch: Schnelladestation

Ein Problem sind für Peter Jirzik die auch in einschlägigen Foren heiß diskutierten Batterien seines Autos. Dass diese letztendlich in Herstellung und Entsorgung fragwürdig seien, werde durch die umweltfreundlichen Vorteile aufgewogen. Für seine Gemeinde Windeck wünscht sich Peter Jirzik eine Schnellladestation wie an den Autobahnen. Die würde die Ladezeit auf eine Stunde reduzieren.

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Zu Hause braucht er im 230-Volt-Netz 16 Stunden, an den meisten anderen öffentlichen Ladestationen immerhin sechs Stunden für eine Komplettladung. Ein großer Möbelmarkt und ein Discounter bieten derzeit kostenloses Laden an.