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Waldbrände im Rhein-Sieg-KreisWindecker Bürgermeisterin warnt vor Evakuierungen

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Waldbrand_Much

Im April 2020 brannte der Wald in Much.

Windeck/Siegburg – Ein Horrorszenario hat Windecks Bürgermeisterin Alexandra Gauß (Grüne) im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde entworfen. Bei einem extremen Waldbrand müsse man mit sechs bis acht Meter hohen Flammen auf den kahlgeschlagenen Flächen von Nutscheid und Leuscheid rechnen. In den Gebieten, auf denen noch Fichten stehen, seien sogar 60 bis 80 Meter hohe Flammen zu befürchten.

Gauß sprach in ihrer Funktion als Chefin der Windecker Feuerwehr. Sie betonte, die Lage sei ernst angesichts der Klimaentwicklung. „Dann müssen wir Ortschaften evakuieren lassen“, sagte sie.

Löschteiche müssen entschlammt werden

Das könne im Extremfall passieren, wenn der Beirat nicht dem Antrag der Forstbehörde zustimme, in den Naturschutzgebieten der Nutscheid und der Leuscheid vier Feuerlöschteiche zu entschlammen. Das ist in Naturschutzgebieten verboten. Wenn der Schlamm schädliche Stoffe enthält, muss er auf eine Deponie gebracht werden.

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Über die Befreiung von diesen Regeln diskutierte der Beirat ausgiebig. BUND-Vertreter Ralf Jakob warnte davor, den ausgebaggerten Schlamm wie geplant an Ort und Stelle im Wald auszubringen, denn er könnte durch Ausschwemmungen von Aluminium und anderen Stoffen Schaden anrichten. Außerdem seien die Teiche relativ klein und nicht geeignet für die Bekämpfung von Großbränden im Wald.

Hans-Heiner Heuser (Bergischer Naturschutzverein) regte an, den Schlamm zunächst zu untersuchen. Wegen des Klimawandels sei es aber dringend notwendig, noch im Herbst mit den Arbeiten zu beginnen. Auch Christoph Abs (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) hielt es für dringend erforderlich, die Vorsorge gegen Waldbrände zu verbessern. Das unterstützte Maximilian Graf von Nesselrode (Waldbauernverband).

Schlamm darf im Wald ausgebracht werden

Fachbereichsleiter Armin Hübinger vom Regionalforstamt Eitorf sicherte zu, dass der Schlamm nur an den Wegesrändern ausgebracht und mit Wasser verdünnt würde. Michael Pacyna (Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt) schlug vor, ihn auf Äckern für starkverzehrende Pflanzen wie Mais auszubringen, falls er unbedenklich sei. Davon ging Rainer Kötterheinrich aus, der Leiter der Naturschutzbehörde.

Schließlich folgte der Naturschutzbeirat mit großer Mehrheit dem Vorschlag seines Vorsitzenden Norbert Möhlenbruch (Landesjagdverband), keine Bedenken gegen eine Befreiung auszusprechen, wenn der Schlamm aus den Teichen in einer dünnen Schicht im Wald ausgebracht würde.