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Windecker Bürger bauen ZäuneWildschweine wühlen Gärten um – Debatte über Jagd im Ort

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In Windeck-Schladern an der Waldbröler Straße hinterließ eine Wildschweinrotte einen Garten in diesem aufgewühlten Zustand.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Wildschweine schlagen wieder zu. Typische Schäden sind zum Beispiel aus Windeck, Eitorf, Hennef und Bad Honnef gemeldet worden. Wie schon seit vielen Jahren kommen die Tiere aber vor allem in Windeck-Schladern in die Gärten und auf die Wiesen, wühlen alles auf und richten erhebliche Schäden an.

Um sich und ihre Gärten vor den Schwarzkitteln zu schützen, gehen immer mehr Dorfbewohner dazu über, ihre Anwesen durch stabile und starke Zäune zu sichern. Vom „Dorf der Wildschweinschutz-Zäune“ spricht deshalb Bernd Hundenborn, der Vorsitzende des Schladerner Bürgervereins.

Viele Freiflächen

Fast im gesamten Kreis sind die Schwarzkittel zur Plage geworden. Sie tauchen vor allem in ländlichen Gegenden – aber nicht nur dort – , in Gärten und auf Friedhöfen auf. Das Dorf Schladern suchen die Rotten besonders oft heim, und das schon seit mehr als fünf Jahren.

Armin Hübinger vom Forstamt Eitorf erklärt dazu, dieser Ort biete sich für die Wildschweine besonders an, weil sie hier viele Freiflächen und Rückzugsgebiete wie den Krummauel oder das Naturschutzgebiet an der Waldbröler Straße vorfänden. Auch Bernd Hundenborn, der Chef des örtlichen Bürgervereins, sieht das als einer der Gründe und berichtet, die Schwarzkittel würden, wenn sie durch den Ort Schladern ziehen, stets die Wege benutzen, die sie schon seit Jahrzehnten gewohnt seien. (rö)

In den vergangenen Wochen wurden vor allem Grundstücke an der Waldbröler Straße in Mitleidenschaft gezogen, die an das Naturschutzgebiet Krummauel angrenzen. Dort bauten viele Bürger inzwischen hohe Zäune auf. Auch an der Burg-Windeck-Straße wurden in den letzten Wochen Schutzzäune hochgezogen. „Das sieht nicht immer schön aus und ist immer mit erheblichen Kosten verbunden“, sagt Hundenborn. Man habe sich aber von der Hoffnung verabschiedet, die Tiere irgendwann generell aus dem Ort fernhalten zu können.

Windeck: Uneinigkeit über das Jagen im Ort

Das hält auch Armin Hübinger kaum für möglich, der beim Regionalforstamt für Jagd zuständige Fachbereichsleiter. Den Jägern sei es nicht erlaubt, in Ortschaften zu schießen. Weil die Wildschweine klimabegünstigt eine immer höhere Vermehrungsquote hätten, könnten aber ohnehin nicht genügend Schweine abgeschossen werden. Hübinger: „Letztendlich kann das nur die Natur mit starken Wintern, kalten Frühjahren oder sogar Seuchen regulieren“.

Elmar Höffer, Besitzer der Grundstücke im Naturschutzgebiet zwischen Waldbröler und Burg-Windeck-Straße, wehrt sich allerdings dagegen, dort, wie bereits erwogen, Dickicht und Sträucher zu entfernen, um den Schweinen Rückzugsmöglichkeiten zu nehmen. In einem Naturschutzgebiet dürfe man doch nicht die Landschaft so einrichten, dass sich dort keine Wildschweine mehr aufhalten können, findet er.

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Höffer hält es dagegen schon für möglich, die Schwarzkittel auch im Ort stärker zu bejagen. „Jäger dürfen überall schießen“, sagt der Schladerner. „Laut dem Bundesjagdgesetzt ist das nur verboten, wenn man jemand gefährdet.“ Er argumentiert, das könne man durch geschicktes Vorgehen auch im Ort ausschließen.

Das wiederum bestreitet allerdings Michael Sirch vom Hegering Windeck. Die Untere Jagdbehörde des Kreises habe es klar verboten, innerhalb des befriedeten Bereichs Schladern zu jagen.