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Toter WinkelWindecker Busunternehmer investiert in Sicherheit

Lesezeit 3 Minuten
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Vier von 59 Bussen hat das Unternehmen aus Windeck mit der möglicherweise rettenden Technik ausgestattet.

  1. Der Windecker Busunternehmer Guido Oettershagen hat mehrere seiner Busse mit einem Warnsystem für den toten Winkel beim Abbiegen ausgerüstet.
  2. Oettershagen ist damit einer der ersten im Kreis, auf den Abbiegeassistenten setzt.
  3. Das System kostet pro Bus mehrere Tausend Euro.

Windeck – Langsam fährt Markus Jakobs mit dem zwölf Tonnen schweren Linienbus auf seinen Chef Guido Oettershagen zu. Dieser hat sich genau dort hingestellt, wo auf der Straße unverhofft Radfahrer und Fußgänger auftauchen können: In den Toten Winkel neben dem Fahrzeug, der von den Spiegeln des Busses nicht erfasst wird.

Erst blinkt der kleine Pfeil an der A-Säule des Busses gelb und schließlich, als es vermeintlich gefährlich wird und Kollisionsgefahr besteht, wird das Lämpchen rot. Gleichzeitig meldet sich im Sitz der Vibrationsalarm.

Sekunden entscheiden

Jakobs spürt die Gefahr am rechten Oberschenkel und hat dann noch Zeit zu reagieren. Genau diese Sekunden sind es, die über Leben und Tod entscheiden können.

Zur Pflichtausrüstung gehört das „Sideguard Assist“-System, der Abbiegeassistent bei Linienbussen, noch nicht. Bei der Bestellung muss er noch als Sonderzubehör geordert werden. Guido Oettershagen hat das als einer der ersten Busunternehmer im Kreis bereits im vergangenen Jahr getan.

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Ein Vibrationsalarm im Sitz warnt den Fahrer zusätzlich, wie Werkstattleiter Markus Jakobs demonstriert.

„Es gab eine Million Euro Fördergeld. Aber das war schnell weg“, erinnert er sich. Als der Windecker seinen Antrag beim Zoll einreichte, war der Topf schon leer. „Ich hab’s trotzdem gemacht“, berichtet Oettershagen.

Gekostet hat die Ausrüstung für mehr Sicherheit rund 2500 Euro pro Bus. „Ich hoffe, dass wir so den einen oder anderen Unfall vermeiden können“, sagt der Windecker.

Äußerlich wirkt der Abbiegeassistent eher schlicht. Ein kleines Gehäuse aus durchsichtigem, stark getöntem Kunststoff ein kleines Stück hinter dem rechten Vorderrad ist alles, was Fahrgäste und andere Verkehrsteilnehmer von dem Gerät sehen können. Von dort wird der Raum bis vor den Bus und nach hinten bis fast ans Ende vom Radar überwacht.

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Die Radartechnik erfasst alle Hindernisse für den Bus beim Abbiegen.

Der gefährliche tote Winkel, den die Rückspiegel nicht erfassen und der für Radfahrer gerade in dem Moment zur tödlichen Falle werden kann, wenn der Bus abbiegt, wird auf diese Weise abgedeckt. Die nächste Busgeneration werde wahrscheinlich zusätzlich noch Kameras erhalten, vermutet Busfahrer und Werkstattleiter Markus Jakobs.

Bislang sind vier der insgesamt 59 Oettershagen-Busse mit dem neuen Abbiegeassistenten ausgerüstet worden. Die drei normal langen Linienbusse und ein Gelenkbus fahren wie der übrige Fuhrpark des Windecker Unternehmens vor allem im Auftrag der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) zwischen der Oberen Sieg und dem Rhein.

Im Auftrag der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG) sind sie auch im Oberbergischen Kreis unterwegs. Hinzu komme der Schülerspezialverkehr, zählt Oettershagen Einsatzgebiete seiner Busse auf.

Schulterblick soll genügen

Noch nicht ausdiskutiert ist das Thema Abbiegeassistent bei der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG), die im Kreis den Busverkehr weitgehend verantwortet. Die Anschaffung werde für anstehende Busbestellungen diskutiert, berichtete Sprecherin Melanie Schwanke.

Bei den Bussen sei das Thema wegen der weiten Sicht durch die großen Fenster nicht so akut wie bei Lastwagen. „Unsere Fahrer arbeiten mit Schulterblick.“ Abbiege-Assistenten seien als Unterstützung schön und sinnvoll, aber nicht zwingend, bewertet Schwanke. (sp)

Die meisten seiner 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten die Anschaffung des neuen Abbiegeassistenten begrüßt, berichtet er. Eine Wahl gebe es nicht. Einmal installiert, bleibe das Gerät aktiv.

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Abklemmen setze die Betriebserlaubnis für den kompletten Bus außer Kraft. Guido Oettershagen ist in dem Betrieb, den sein Großvater mitten in Rosbach gegründet hat, groß geworden. Im Jahr 1990 hat er das Unternehmen übernommen und ist vor ein paar Jahren ins Maueler Gewerbegebiet umgezogen.