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Bilanz nach WeihnachtenEitorfer Feuerwerkfirma Weco vermeldet sehr gutes Verkaufsjahr

Lesezeit 2 Minuten
Das Logo der Feuerwerksfirma Weco im Showroom der Firma. Weco meldet hohe Verkaufszahlen.

Das Logo der Feuerwerksfirma Weco im Showroom der Firma. Weco meldet hohe Verkaufszahlen.

Am Böllern scheiden sich die Geister: Für die einen fester Bestandteil des Jahreswechsels, für die anderen Geldverschwendung.

Bei Deutschlands einzigem industriellen Feuerwerk-Hersteller, der Firma Weco aus Eitorf, geht es nach der Corona-Krise wieder aufwärts. Das Verkaufsjahr sei bislang „außerordentlich gut“ verlaufen, sagte Vertriebsleiter Oliver Gerstmeier der dpa. Die Nachfrage des Handels sei sehr hoch gewesen.

Weco verkauft Raketen, Böller und anderes Feuerwerk an Einzelhändler, die sie den Verbrauchern an den letzten drei Verkaufstagen des Jahres anbieten. Feuerwerk war coronabedingt an Silvester 2020 und 2021 verboten gewesen. Dadurch brach der Weco-Jahresumsatz von 137 Millionen Euro vor Corona auf 12 Millionen im Geschäftsjahr 2021/22 ein. Aktuellere Zahlen wurden noch nicht publiziert.

Corona hat uns ganz schön durchgeschüttelt.
Thomas Schreiber, Weco-Firmenchef

Weco hatte vor fünf Jahren nach eigenen Angaben noch 460 Beschäftigte, inzwischen sind es nur noch 218. Eine Fabrik in Sachsen wurde geschlossen. Neben dem Verwaltungssitz samt Fabrik in Eitorf hat die Firma noch eine Produktionsstätte in Kiel mit einigen Dutzend Beschäftigten.

„Corona hat uns ganz schön durchgeschüttelt“, sagt Firmenchef Thomas Schreiber. Auch die Abgabeverbote hätten die Branche finanziell hart getroffen. „Aber wir sind standhaft geblieben, haben uns sortiert und nachhaltig neu ausgerichtet.“

Weco: Kaum Waren von Händlern wieder zurück gegeben

Schon vor einem Jahr ging es kräftig bergauf. Normalerweise gibt der Handel etwa 20 Prozent der auf Kommission bezogenen Waren zurück an den Hersteller, beim Silvestergeschäft 2022 lag dieser Wert hingegen „nahe null“, wie es Gerstmeier formuliert. Die Menschen hätten wohl großen Nachholbedarf gehabt und daher viel Feuerwerk eingekauft. Mit Blick auf das diesjährige Silvestergeschäft habe man ein gutes Gefühl, denn: „Wir haben Rückenwind aus der vergangenen Saison.“

Weco macht normalerweise mehr als 90 Prozent seines Umsatzes mit Silvester-Verkäufen, der Rest entfällt auf Produkte für Bühnen-Feuerwerk sowie Ganzjahresware wie Wunderkerzen und Knallbonbons. Außerdem spielen Verkäufe im Ausland eine Rolle, wenn dort Feuerwerk wegen eines Nationalfeiertags gebraucht wird.

Feuerwehr soll umweldfreundlicher sein: Mehr Pappe, weniger Plastik

Mit Blick auf Kritiker, die Silvester-Feuerwerk als umweltschädlich und nicht nachhaltig bemängeln, sagt Vertriebsleiter Gerstmeier, dass man in diesem Jahr bei einem Großteil der Verpackungen und Inhaltsgegenstände auf Plastik verzichte und stärker auf Pappe setze.

Die heimische Produktion ist für Weco inzwischen nur noch ein Nebengeschäft, 20 Prozent des Umsatzes macht die Firma mit selbst hergestellten Produkten. Der Rest ist Importware, die vor allem aus China kommt. Zu den Wettbewerbern gehören die Feuerwerkhändler Nico aus Berlin und Comet aus Bremerhaven. Weco ist nach eigenen Angaben der einzige größere deutsche Hersteller von Feuerwerk. Im Inland gebe es aber noch kleinere Manufakturbetriebe, die selbst herstellen. (dpa)