Fußball-LandesligaMarcus Voike gibt Startelf-Comeback mit 46
Rhein-Sieg-Kreis – 1. FC Spich – FV Bonn-Endenich 3:1 (3:1). Vor dem Anpfiff war Stefan Bung als Tröster gefragt. Der Trainer des Fußball-Landesligisten 1. FC Spich hatte seinen Neffen Noah Meyer erstmals in die Startelf berufen, doch der 22-Jährige verletzte sich beim Warmmachen. „Da sind schon ein paar Tränen gekullert“, berichtete der Coach. „Schließlich hatte er lange auf diese Chance warten müssen.“
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Weil sich neben Meyer auch Maurice Bastian eine Zerrung beim Aufwärmen zuzog, feierte Tom Neelen (20) unverhofft sein Landesliga-Debüt. Das Talent aus der Reserve trug maßgeblich zum 3:1-Erfolg über Endenich bei. „Er hat als Innenverteidiger extrem abgeklärt agiert“, so Bung. „Gefühlt hatte er einen dauerhaften Puls von 35.“
Kurioses Eigentor
Die Spicher Führung war glücklich zustande gekommen: Tom Wüstenberg wollte den Ball im Laufduell mit Manuel Jäger klären, doch stattdessen bugsierte er ihn aus 25 Metern per Bogenlampe ins eigene Tor – 0:1 (9.). Filip Timov erzielte mit einer feinen Einzelaktion den Ausgleich (21.), ehe die Heimelf vom nächsten Zufallsprodukt profitierte: Eine als Flanke gedachte Hereingabe von Amir Kukavica senkte sich ins lange Eck – 2:1 (43.). Kurz darauf war es Julien Spelda, der nach scharfem Zuspiel von Kevin Suchy das 3:1 markierte (45./+1).
Nach der Pause verteidigten die ohne ihr Sturm-Duo Lukas Püttmann/Tim Klein (beide erkrankt) angetretenen Spicher den Vorsprung mit viel Herz, wobei U-19-Akteur Leif Wilkens zu seinem Landesliga-Debüt kam. „Jetzt haben wir Endenich endgültig mit in den Abstiegssog gezogen“, so Bung.
Spich: Pastoors – T.-Constantino, Neelen (54. Degenhardt), Hecht, Witt – Kukavica, Spelda (82. Wieczorek) – Suchy, Welt, Schreinemachers (62. Dalmus) – Jäger (90. Wilkens).
HFV setzt auf Heimvorteil
Ohne Jannik Goethe reist der TuS Oberpleis zum SV Wachtberg. Der 20-Jährige zog sich in Mondorf (0:0) einen Außenbandriss zu. Dafür stehen neben Mika Jetzlaff (Fußblessur) auch die beiden Urlauber Jens Reinheimer und Gian-Luca Blazic wieder zur Verfügung. Auf der Gegenseite muss der Ex-Oberpleiser Nico Caspar (verletzt) weiter aufs Comeback warten. Obwohl der SVW erst neun Punkte auf dem Konto hat, ist es für Trainer Wolfgang Görgens „schwer vorstellbar, dass Wachtberg absteigt. Dafür ist der Kader zu gut.“
Der FV Bad Honnef kann im Duell mit Nümbrecht wieder auf Leon Schubert (Corona) und Mikolaj Grabowski (Meniskus-OP) bauen. Nicht nur deshalb geht Coach Benni Krayer die Aufgabe im Stadion am Menzenberg optimistisch an: „Der große Naturrasenplatz sollte ein Vorteil für uns sein. Er ist quasi der Gegenentwurf zum kleinen Kunstrasen in Nümbrecht.“ (tim)
TSV Windeck – SC Rheinbach 0:3 (0:2). Mit 46 stand Marcus Voike tatsächlich noch einmal in der Windecker Startelf. „Die Leute haben mich für verrückt erklärt, aber ich habe es fürs Team getan“, sagte der Trainer angesichts der großen Personalnot. Er hatte in dieser Saison bereits zwei Kurzeinsätze verbucht. Sein letzter Auftritt von Beginn an lag zwei Jahre zurück, wenn auch „nur“ für die Reserve (C-Liga). „Ich habe 45 Minuten durchgehalten, also länger als erwartet“, bilanzierte Voike.
Als einzige Spitze hatte er sogar das 1:1 auf dem Fuß gehabt, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze war leichte Beute für den Gästekeeper. „Da hat mir die Kraft gefehlt – vor zehn Jahren hätte ich den wohl noch versenkt“, so Voike, der nach einer Corona-Erkrankung erst am Montag seine Quarantäne beendet hatte.
Duo kehrt zurück
Die Windecker Notelf wehrte sich tapfer, doch Rheinbach münzte seine Überlegenheit in die Tore von Andrew Schmidt (16.), Boris Schirmer (32.) und Deniz Millitürk (83.) um. Kurz vor der Pause sah Keeper Patrick Herchenbach auf der Ersatzbank „Rot“ – wegen vermeintlicher Beleidigung. Im anstehenden Duell mit Eintracht Hohkeppel kehren Jetgzon Krasniqi (Gelbsperre) und Stand-by-Spieler Florian Buchholz zurück, sodass Voike den Anpfiff diesmal von der Trainerbank aus erleben dürfte.
Windeck: Yakine – Kleinsorg, Ückerseifer, Zakrzewski, Müller, Düngen – Franke (67. Ocak), Fuchs, Meinke, Nishimura – Voike (46. Krause).