Gänse-Essen im Rhein-Sieg-KreisDiese Restaurants servieren Braten, Brust und Keule
Rhein-Sieg-Kreis – Sankt Martin ist zwar schon vorüber, aber die Gänsezeit hat gerade erst begonnen und endet in den meisten Restaurants mit den Weihnachtstagen. Wir haben vier Adressen besucht, die im November und Dezember zum Gänseschmaus einladen.
Zur Scheune
Im vergangenen Herbst wurden die Gänsegerichte aus der Eschmarer Scheune noch ausgeliefert. Die zahlreichen Stammgäste haben das Angebot gut angenommen. Jetzt allerdings sind Gaby und Guido Radermacher froh, Gänsebrust und Gänsekeule wieder in ihrer guten Stube servieren zu dürfen.
Seit dem Martinstag und bis einschließlich Sonntag, 12. Dezember, rangieren die Freiland-Gänse, die das Ehepaar aus der Eifel bezieht, im Gasthof Zur Scheune wieder weit oben auf der kulinarischen Agenda. Das Motto lautet: „Gans ganz anders!“
Passend dazu hat sich das Ehepaar zwei Gänge einfallen lassen. Im ersten Gang wird die Gans klassisch zubereitet. Es gibt frische Gänsebrust aus dem Ofen mit Rotkohl, Bratapfel, Maronen und kleinem Kartoffelknödel. Im zweiten Gang bereiten die Radermachers eine gewagtere Variante zu: gepökelte Gänsekeule mit Grünkohl-Kürbiscurry und Pastinakencreme.
Das Menü über zwei Gänge wird für 49 Euro pro Person angeboten. Dazu empfiehlt das Ehepaar den Rotwein Cuvée Stier vom Weingut Hörner aus der Süd-Pfalz. Die Flasche (0,75 Liter) kostet 27 Euro, für die Karaffe (0,25 Liter) werden 9,50 Euro berechnet.
Gasthof Zur Scheune, Rheinstraße 66, 53844 Troisdorf-Eschmar, 02241/40 05 55, geöffnet mittwochs bis samstags ab 18 Uhr, sonntags von 12 bis 14.30 Uhr und ab 17 Uhr.
Restaurant Kurfürst
„Wir grillen unsere Gänse dreieinhalb Stunden. Sie werden von außen und innen gesalzen und mit Apfel, Zwiebel, Orange, Marzipan sowie zwei Esslöffeln Beifuß gefüllt“, verrät Stephan Tittel. Im Neunkirchener Restaurant Kurfürst stehen seine Eltern Monika und Helmut Tittel gemeinsam in der Küche. Derweil organisiert Sohn Stephan den Service.
Die Familie betreibt das Haus seit 1985. Stephan Tittel vertritt bereits die vierte Gastronomen-Generation. Und wo Tradition hochgehalten wird, schmücken ab Mitte November selbstverständlich Gänse den Speiseplan.
So bieten die Tittels ofenfrische Gänsekeule mit Maronen, Backpflaumen, Schmorapfel, Apfelrotkohl und Kartoffelklößen an (24,50 Euro). Für vier Personen und auf Vorbestellung serviert das Team darüber hinaus ofenfrischen Gänsebraten mit denselben Zutaten für 130 Euro.
Bei der Zusammenstellung des Weinsortiments lässt sich Familie Tittel von Weinhändler Gunnar Fischer aus Lohmar beraten. Badische Weine bilden einen Schwerpunkt des Angebots. Als Begleiter zur Gans passt zum Beispiel ein Spätburgunder Kabinett von Alde Gott aus dem Schwarzwald.
Restaurant Kurfürst, Hauptstraße 13, 53819 Neunkirchen-Seelscheid, 02247/ 3080, geöffnet dienstags bis sonntags von 12 bis 15 Uhr und von 18 bis 23 Uhr.
Restaurant Schlimgen
Klaus Hartfeld ist vor dreieinhalb Jahren in die Gastronomie eingestiegen. Seit Mai 2018 ist er im Restaurant Schlimgen für den Erfolg des Hauses verantwortlich. Zunächst unterstützte er den damaligen Betreiber, der eine österreichische Küche favorisierte. Doch längst hat er das Ruder des Mondorfer Traditionsbetriebs allein in der Hand. Seitdem ist die Küche kulinarisch breiter aufgestellt. Der gebürtige Kölner beschreibt den Küchenstil mit den Attributen „saisonal, regional und international“.
Landwirtschaftsverband empfiehlt heimische Gänse
Der RLV (Rheinischer Landwirtschaftsverband) in Bonn empfiehlt, auf heimisches Gänsefleisch zurückzugreifen. Beim Kauf sollten die Verbraucher verstärkt auf die Herkunft der Ware achten. Beste Fleischqualität und eine Erzeugung unter hohen Hygiene- und Tierschutzstandards seien in Deutschland durch eine strenge gesetzlich Regelung garantiert. Wo es im Rheinland Gänse direkt beim Bauern zu kaufen gibt, steht im Internet-Angebot der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Aus dem Ofen kommen in den nächsten Wochen vor allem Gänse. Der Küchenchef des Hauses hat sich ein viergängiges Menü (46 Euro) einfallen lassen. Jeder einzelne Gang kann auch einzeln bestellt werden.
Als Vorspeise kredenzt das Team des Schlimgen Gänseleber mit Schalotten in Balsamessig gebraten an Feldsalat in Walnussvinaigrette (10,50 Euro) sowie eine Gänsekraftbrühe mit gebackenen Rillettes (8,50 Euro). Im Hauptgang gibt es Braten von der Hafermastgans mit Maronensauce, Bratapfel, Rotkohl und Klößen (31,50 Euro).
Den kulinarischen Reigen beschließt ein Kürbiskrokant-Parfait mit glasierten Rosmarin-Birnen (7,50 Euro). Alternativ können ganze Gänse mit Maronensauce, Rotkohl und Klößen vorbestellt werden (125 Euro). Die Weinkarte des Hauses offeriert einige passende Rotweine. Klaus Hartfeld rät zu einem Monastrell Jumilia mit dem Namen „Honora Vera“ von der Bodega Juan Gil.
Restaurant Schlimgen, Provinzialstraße 8, 53859 Niederkassel-Mondorf, 0228/ 947 701 00, mittwochs bis freitags von 17 bis 23 Uhr sowie samstags und sonntags von 11.30 bis 23 Uhr.
Nordbahnhof
Unter der Regie von Betreiber Robert Rossa wurden im März 2018 die Türen des Nordbahnhofs erstmals geöffnet. Die anhaltenden Einschränkungen während der Coronakrise haben dazu beigetragen, dass das Restaurant bei vielen noch immer als Geheimtipp gehandelt wird. Der aufwendige Umbau und die Sanierung des alten Nordbahnhofs haben sich gelohnt.
Die Vision des Gastgebers, eine moderne Lokalität mit ansprechendem Ambiente zu schaffen, die auch über Siegburg hinaus für Zulauf sorgt, ist gelungen. Hohe Decken, Parkettboden, moderne Beleuchtung und eine lange Theke mit entsprechend großer Bar bieten gute Voraussetzungen. Mittlerweile wird Rossa bei der Leitung des Lokals von Ina Steinbauer unterstützt.
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Außer Wildgerichten zählen die Gänse zum saisonalen Angebot. Eine Gänsekeule wird mit Serviettenknödeln, Apfelrotkohl, Maronen und selbst gemachtem Gänsejus für 21,90 Euro serviert. Auf Vorbestellung (mindestens 48 Stunden) tischt die Crew des Nordbahnhofs eine ganze Gans für vier Personen inklusive Beilagen für 109 Euro auf.
Eine spezielle Getränkeempfehlung sprechen die Gastgeber nicht aus, die Weinauswahl ist jedoch üppig. Das Rotwein-Sortiment reicht vom Spätburgunder aus dem Weingut Pfaffmann in der Pfalz über Rioja Altos Ibéricos Crianza von der Bodega Miguel Torres bis hin zum australischen Rotwein „The Banished Red Blend“ von 19 Crimes.
Nordbahnhof, Bar und Restaurant, Kronprinzenstraße 4c, 53721 Siegburg, 02241/995 95 93, geöffnet mittwochs bis samstags von 17.30 bis 23 Uhr und sonntags von 10 bis 23 Uhr.