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Besser, aber noch nicht gut30 Jahre „Frauen helfen Frauen“ in Hennef

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Szenen aus dem Leben brachte das Theater Tollhaus auf die Bühne. In der Meys Fabrik wurde das 30-jährige Bestehen gefeiert.

Hennef – 2800 Euro gab’s einst als Zuschuss für den Karneval, Null Euro war der Ratsmehrheit die Beratungsarbeit des Vereins „Frauen helfen Frauen“ wert, was den SPD-Stadtverordneten Jochen Herchenbach schäumen ließ: Die beantragten 2500 Euro Zuschuss seien ein „lächerlicher Betrag“.

Aller Anfang war schwer: Der Verein musste sich gegen ideologische Widerstände behaupten. Die Ehrenamtlerinnen blieben dran und helfen bis heute Ratsuchenden aus allen Schichten.

Dessen Haushaltsrede vom 19. Dezember 1991 zeigte den Besuchern der Meys Fabrik, gegen welche Widerstände der CDU der Verein in den Anfangsjahren kämpfen musste. Das ist längst Vergangenheit, zur 30-Jahr-Feier lobte Bürgermeister Klaus Pipke (CDU) den Einsatz der Ehrenamtlerinnen: „Sie haben etwas bewegt.“

Kostenlose Hilfe

Die Beratungsstelle des Hennefer Vereins Frauen helfen Frauen, Beethovenstraße 17, ist dienstags von 19 bis 21 Uhr und freitags von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Einmal im Monat wird eine Rechtshilfe von einer Rechtsanwältin angeboten. Jeden ersten Freitag im Monat findet von 10 bis 11.30 Uhr ein Frühstück statt, wo Frauen Kontakte knüpfen können. Alle Beratungen sind kostenlos. Der Verein bittet um Anmeldung unter 02242/ 845 19 oder per E-Mail. (coh)

info@fhf-hennef.de

Große Unterstützung erhalte die konfessionell und politisch unabhängige Beratungsstelle „von den städtischen Einrichtungen, Sozialamt, Jugendamt und der Gleichstellungsbeauftragten“, sagte die Vorsitzende Petra Lichtenberg.

Frauen brauchen immernoch Hilfe und Unterstützung

Die ideologischen Auseinandersetzungen – der Verein wurde von der SPD unterstützt – sind perdu. „Frauen werden hier nicht geprügelt, sind nicht Anfeindungen ausgesetzt, werden auch nicht von Ehemännern unterdrückt“, so war oft die Meinung damals.

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Ihr Rückblick fiel dennoch sehr nachdenklich aus: „Man sollte glauben, dass wir unsere Arbeit nach all den Jahren einstellen könnten. Doch immer noch brauchen Frauen unsere Hilfe, um dann selbstständig durchs Leben zu gehen.“ Die Probleme drehten sich nach wie vor um Haushalt und Haushaltsgeld, Kinder, Akzeptanz, Gleichberechtigung in der Ehe, Selbstständigkeit und häusliche Gewalt.

Vorsitzende Petra Lichtenberg lobt die Unterstützung der Stadt.

„In den letzten Jahren trauen sich zunehmend Frauen, die Trennung ins Auge zu fassen.“ Die Ratsuchenden jeden Alters und aus allen Schichten zu stärken und ihnen Wege zu zeigen, das sei die Aufgabe der Ehrenamtlerinnen, das wurde auch in der Diskussionsrunde mit den Vereinsgründerinnen Erika Rollenske und Edelgard Deisenroth-Specht, geleitet von der Rechtsanwältin und SPD-Kreistagsabgeordneten Bettina Bähr-Losse, deutlich. Trotz der ernsten Probleme wollten die Frauen mit ihren Unterstützerinnen (und Unterstützern) feiern: mit dem Trio Anne Peters, Ursula Welkers und Monika Heinz, dem Theater Tollhaus und den „Tango Musen“. Ein Hoch auf die Lebensfreude.