Ein aufregendes LebenGrünen-Politiker aus Hennef hat Neil Armstrong getroffen
- Hans Starken, Ingenieur und ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Grünen im Hennefer Stadtrat, hat schon viele aufregende Dinge erlebt.
- Zum Beispiel hat er vor einigen Jahren Neil Armstrong getroffen, den ersten Mann auf dem Mond.
- Bis heute sucht der 83-Jährige noch immer nach Ausgeglichenheit und innerer Freiheit.
Hennef – Dr. Hans Starken scheut Menschen, und er hat den ersten Menschen auf dem Mond, Neil Armstrong, getroffen. Er ist Ingenieur, Naturwissenschaftler und hatte eine Vision, die ihn bis zum heutigen Tag beschäftigt. Starken war Spezialist für Gitterströmung, hat Flugzeugtriebwerke geprüft, und er war Fraktionsvorsitzender der Grünen im Hennefer Stadtrat.
Der heute 83-Jährige hat ein aufregendes Leben hinter sich und sucht doch immer noch nach Ausgeglichenheit und innerer Freiheit – auch wenn er auf dem Weg dahin schon eine ganz schöne Strecke zurückgelegt hat. Starken ist in Neumünster groß geworden, hat Ingenieurwesen mit der Fachrichtung Flugzeugbau studiert und später einen Doktortitel erworben.
Seit 1964 arbeitete er bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), einer Vorläuferorganisation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Ich wollte mit Menschen nichts zu tun haben“, sagt er schmunzelnd. Aber: „Nach fünf Jahren hatte ich eine Abteilung mit zwölf Mitarbeitern am Hals.“
Eine Begegnung mit Neil Armstrong
Eine besondere Begegnung hatte er 1969. Neil Armstrong besuchte die Forschungseinrichtung in Köln-Porz. „Das war sehr nett. Wir haben einen Fußabdruck von ihm genommen“, erinnert sich Starken. Dem ersten Mann auf dem Mond zeigte Starken den Leitstand des Windkanals, den er aufgebaut und auf Überschall umgebaut hatte. Darin wurden etwa die Schaufeln von Turbinen für Flugzeuge getestet. Der promovierte Ingenieur war später weltweit gefragt für Vorträge, in den Vereinigten Staaten, in Indien und China. 1975 baute er sein Haus in Heisterschoß, wurde Hennefer.
Hans Starkens Lebensmodell-Theorie
Ausgehend von der Einsamkeit, vor der ein Mensch flüchten oder der er standhalten kann, beschreibt Hans Starken unterschiedliche Lebensmodelle. Sein oder Haben nach Erich Fromm sind die Oberbegriffe. Über Ohnmacht und Angst kommen die Menschen an den Entscheidungspunkt, auf geistigen (Sein) oder materiellen Besitz (Haben) zu vertrauen. Wer aber Dinge besitzt, erlebt schnell Misstrauen, weil ein anderer das nicht mehr besitzen kann. Die Isolation mündet in Aggression, die sich nach außen oder innen richtet. Einsamkeit ist die Folge, die Dauerschleife beginnt erneut.
Doch auch geistiger Besitz hat seine Tücken. Wer sich nur seines Verstandes bedient, gelangt zu Gefühlskälte, ausschließliches Gefühl habe Überempfindlichkeit zur Folge. In beiden Fällen führe das zu Isolation und zu der beschriebenen Spirale. Erfolg dagegen verspreche die Balance von Gefühl und Verstand, die Ausgeglichenheit und Selbstvertrauen bringt.
Aus dieser inneren Ausgeglichenheit erwüchsen Mut, Vertrauen zur Umwelt, Frieden und Freiheit, die in der Verantwortung für sich und die Umwelt gipfeln – Basis wiederum für Selbstvertrauen. (rvg)
Seit 1976 beschäftigte er sich mit Psychologie, es war sein Weg, den Umgang mit Menschen besser anzugehen – er musste ja. Nach dem sogenannten Nato-Doppelbeschluss engagierte er sich in der Friedensbewegung. In einem Friedensgottesdienst ploppte in seinem Kopf eine Vision auf, die sein Eigenstudium visualisierte. In einer Pause malte er ein Flussdiagramm auf, das er in den Folgejahren weiter verfeinerte (siehe Kasten).
Weniger ist mehr
„Jedes Stück, was ich mehr habe, macht mich unfreier“, beschreibt Starken den Kreislauf. Mit seiner Frau ist er ins Kurhaus gezogen, auf 25 Quadratmeter, hat vieles zurückgelassen. „Es hat mich freier gemacht.“
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Sein psychosoziales Entscheidungsdiagramm versucht er weiter unter die Leute zu bringen. „Es ist Zeit, für das Zusammenleben der Menschen die innere Freiheit zu programmieren“, ist Hans Starken überzeugt. Das ist sein Credo, auch und gerade angesichts des Klimawandels.