Hans Jagsch (83) und Manfred Janz (66) aus Hennef haben die Buschklinik und andere Hilfsprojekte des Missionskreises im Kongo besucht.
GesundheitsversorgungRadiologie einer Buschklinik im Kongo wird nach Hennefer benannt
Hans Jagsch war 17 Mal für den Missionskreis Hennef im Kongo. Vor einem Jahr kehrte er mit Malaria-Erkrankung zurück und sagte damals auch im Gespräch mit dieser Zeitung, dass es wohl seine letzte Reise in den zentralafrikanischen Staat gewesen sei. Doch der 83-Jährige hat es sich anders überlegt. „Das Herz hängt an dieser zweiten Heimat, ich wollte noch einmal dahin.“
Anfang August packte Jagsch den Koffer. Als Begleiter kam diesmal nicht von ungefähr Manfred Janz mit. Der 66-Jährige hat im Missionskreis-Team die Koordination der Hilfsprojekte im Kongo übernommen. „Da war es sinnvoll, dass er das alles einmal sieht“, so Jagsch.
Als IT-Verantwortlicher bei Lufthansa und zuletzt beim Fraunhofer-Institut ist Janz viel in der Welt herumgekommen. „Aber das war eine ganz andere Erfahrung“, erzählt der Rentner von seinem Afrika-Erleben. Nicht Elefanten und Löwen habe er gesehen, sondern Hühner, Ziegen und Kaninchen. Und eine Landschaft mit roter Erde und grün bewachsenen Dünen, die ihn an Langeoog erinnerte.
Die Dörfer empfand Janz als idyllisch, „überall fröhliche Gesichter, lachende Kinder, kein Müll, kein Plastik“. Die Schattenseiten lernte er indes auch kennen. Oft kommen die Patientinnen und Patienten, darunter hochschwangere Frauen, zu spät in die Buschklinik Inamwan, die mit Hilfe aus Hennef in Mbay Museng aufgebaut wurde. Als Jagsch und Janz dort eintrafen, waren gerade zwei Neugeborene gestorben.
Die beiden Hennefer besuchten während ihres zweiwöchigen Aufenthalts auch das Waisenhaus La Bonté und die Grundschule in Mwene Ditu, die Nähschule und die Schreinerschule – vier weitere Einrichtungen, die mit Unterstützung des Missionskreises betrieben werden. „Unsere Projekte laufen sehr gut“, sagt Jagsch.
Und Manfred Janz berichtet von der Freude beim Treffen mit seinem Patenenkel Freddy. Rund 70 Patenschaften zwischen Hennefern und Waisen im Kongo gibt es zurzeit.
Jagsch und Janz sind nicht mit leeren Händen nach Afrika gereist. Für die Hilfsprojekte, die vor Ort der Schwesternorden „Notre Dame de Grace“ betreut, hatten sie einen fünfstelligen Bargeldbetrag dabei. Indes war ein Koffer voller Spielsachen auf der Anreise liegengeblieben, sodass sie die Kinder, die sich auf Luftballons gefreut hatten, enttäuschen mussten. Vier Wochen später traf der Koffer dann aber doch noch ein.
Zu Tränen gerührt war Hans Jagsch, als er sah, dass die Radiologie der Buschklinik nach ihm benannt worden ist. Sein Name steht groß an der Fassade. Seiner Frau Dagmar Jagsch ist das Geburtshaus gewidmet. Bei dieser Verbundenheit verwundert es nicht, dass der 83-Jährige nun nicht mehr sagt, dass es seine letzte Reise in den Kongo gewesen ist: „Beim Abschied habe ich »Auf Wiedersehen« gesagt.“
Goldhochzeitspaar aus Hennef sammelte 3000 Euro Spenden an Stelle von Geschenken
Der Missionskreis Hennef hat viele Unterstützer. Dazu zählen die Eheleute Willi und Irene Fandrup, die seit mehr als 20 Jahren regelmäßig für das Waisenhaus im Kongo spenden. Anlässlich ihrer Goldhochzeit im September baten die Fandrups ihre Gäste an Stelle von Geschenken um Spenden für die Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika: 3000 Euro kamen zusammen.
„Wichtig“, so Willi Fandrup, „ist gewesen, dass die Spendenden gewusst haben: Das Geld kommt an.“ Der Verwendungszweck für die 3000 Euro stehe schon fest, berichtet Barbara Kossack vom Missionskreis. Das Geld ermögliche den Neubau von Toiletten für die Schule in Mwene Ditu.