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Das Ende einer ÄraDFB zieht Fußballlehrer-Ausbildung von der Sportschule Hennef ab

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Die Sportschule Hennef von oben: Nach zehn Jahren zieht der DFB seine Fußballlehrer-Ausbildung ab. 

Hennef – Der 30. Juni 2021 war ein besonderer Tag in der Geschichte der Sportschule Hennef. Weniger, weil England am Abend zuvor die deutsche Nationalmannschaft aus der Fußball-Europameisterschaft gekickt hatte. Die Nachricht des Tages stand in einer DFB-Mitteilung mit der Überschrift „Danke, Hennef: Fußball-Lehrer-Lehrgang ab 2022 im DFB-Campus“. Der Anfang Mai beendete 67. Lehrgang der Fußballlehrer war somit der letzte, der die höchste Trainerlizenz in Europa an der Sportschule Hennef absolviert hat. Die Ausbildung wird ab 2022 im dann neu errichteten DFB-Campus in Frankfurt stattfinden.

Die Sporthochschule Hennef

Die Sportschule Hennef ist eine Einrichtung des Fußball-Verbandes Mittelrhein und wurde 1950 erbaut. Das Areal erstreckt sich über 60 Hektar. Die 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßen im Jahr durchschnittlich 55.000 Gäste.

Zum Portfolio gehören vier Landesleistungszentren für Boxen, Ringen, Judo und Gewichtheben, genauso wie Trainingszentren. Die Sportschule Hennef wird durch das Bundesministerium des Innern, das Innenministerium des Landes NRW, die Stadt Hennef, den Landessportbund NRW und den Deutschen Fußball-Bund gefördert.

Neben einer Aula und zwölf Tagungsräumen nennt die Schule zahlreiche Sportstätten ihr eigen, darunter drei Naturrasenplätze, ein Kunstrasenplatz, Freibad (50 Meter), Hallenbad (25 Meter), Beach-Sportanlage sowie Spezialhallen für Boxen, Ringen, Judo und Gewichtheben. (opo)

Die Reaktion von Bernd Neuendorf, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) als Träger der international bekannten Lehreinrichtung, fällt nüchtern aus: „Der Schritt an den neuen Campus mit kurzen Wegen innerhalb des DFB war lange geplant und kommuniziert. Es war uns eine große Ehre, zehn Jahre lang für die Ausbildung der besten Trainerinnen und Trainer Deutschlands einen optimalen Rahmen zu schaffen.“

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Die Fußballausbildung geht in der Sportschule auch ohne die Top-Lehrgänge des DFB weiter. 

Dass sich der Deutsche Fußball-Bund an der Sövener Straße wohlgefühlt hat, zeigt die Reaktion von Markus Nadler, DFB-Abteilungsleiter der Trainer- Aus-, Fort- und Weiterbildung: „Mit dem Abschied von der Sportschule Hennef geht eine Ära zu Ende. In den vergangenen zehn Jahren hatten wir dort stets super Bedingungen. Dafür sagen wir herzlichen Dank. Zukünftig alles unter einem Dach zu haben bedeutet für unsere Ausbildung aber einen großen Mehrwert.“

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Franz Beckenbauer schwebte 2005 mit einem Hubschrauber nach Hennef ein. Hier ist er auf dem Areal mit dem damaligen Sportschul-Leiter Andreas Eichwede unterwegs. 

An der Sportschule habe man frühzeitig damit begonnen, den Wegfall der prominent besetzten Lehrgänge zu kompensieren, erläutert Leiter Sascha Hendrich-Bächer: „Mit dem Bau der DFB-Akademie war klar, dass die Lehrgänge weggehen. Es hat uns also nicht von heute auf morgen getroffen. Wir haben deshalb verstärkt an Ausschreibungen teilgenommen, auch bei Institutionen außerhalb des Sports.“ Andere Sportarten wie Handball und Golf seien jetzt verstärkt anzutreffen.

Beim Fußball bleibe man aktiver Mitspieler, erklärt Neuendorf: „In der Sportschule Hennef werden auch in Zukunft zahlreiche andere Lehrgänge des DFB stattfinden. Wir bleiben also bundesweit wie regional ein starker Player.“

Viele prominente Gäste in der Sportschule Hennef

Profi-Clubs und Nationnalmannschaften

Die Auswahlteams des DFB und des Fußball-Verbandes Mittelrhein finden sich regelmäßig an der Sövener Straße ein, um sich auf Turniere vorzubereiten. Profi-Clubs wie Arsenal London, 1. FC Köln, Nottingham Forest, Slavia Prag und Legia Warschau waren bereits zu Gast, genauso wie Nationalmannschaften aus Argentinien, Südafrika und Schweden. Auch im Hinblick auf die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein internationaler Gast beherbergt. (opo)

Fußballerische Höhepunkte

Die Historie der Sportschule ist gespickt mit außergewöhnlichen fußballerischen Höhepunkten: Im Jahr 1954 hat Sepp Herberger sein Weltmeister-Team an der Sieg auf das erste Länderspiel nach dem WM-Erfolg von Bern vorbereitet. Im Jahr 1962 gastierte dort eine UEFA-Tagung mit Sepp Herberger, Helmut Schön, Dettmar Cramer und FIFA-Präsident Sir Stanley Rous. 1989 war der „Kaiser“ Franz Beckenbauer höchstpersönlich anwesend. Während des Trainingslagers verfolgte die deutsche Nationalmannschaft um Kapitän Lothar Matthäus an den Bildschirmen der Sportschule den Mauerfall und schlug wenige Tage später Wales im Müngersdorfer Stadion in Köln mit 2:1. Der Weg zum dritten Weltmeistertitel war geebnet. (opo)

Prominente Fußballerinnen und Fußballer

Viele prominente Fußballerinnen, Fußballer und Trainer haben in Hennef ihre Visitenkarte abgegeben. In jüngerer Vergangenheit waren dies Horst Hrubesch, Matthias Sammer, Timo Hildebrand, Miroslav Klose, Sebastian Kehl, Patrick Owomoyela, Cacau, Christian Wörns, Bernd Schneider, Dettmar Cramer, Arsène Wenger, Arne Friedrich, Ursula Holl, Stefan Wessels, Christian Ziege, Frank Rost, Oliver Neuville, Vahid Hashemian, Valérien Ismaël, Helmut Jungheim, Bernd Stöber, Hansi Flick, Thomas Brdaric, Lewis Holtby, André Schürrle, Toni Kroos, Gonzalo Castro, Sami Khedira, Benedikt Höwedes, Kevin-Prince Boateng, Marcel Schmelzer, Mats Hummels, Dariusz Wosz und Markus Babbel. (opo)

Hendrich-Bächer ergänzt, bei den A-Lizenz-Lehrgängen sei die Einrichtung weiter mit im Boot. Erst vor kurzem habe eine DFB-Torwarttrainer-Ausbildung stattgefunden.

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Einen Sonderlehrgang der Sportschule für die Trainerlizenz besuchten im Jahr 2000 (von links, vorn) Jürgen Klinsmann, Matthias Sammer und Manfred Kaltz, dahinter stehend: DFB-Trainers Gero Bisanz. 

Zudem kommt rund die Hälfte der Gäste aus anderen Sportarten. „Fechter und Judoka haben sich bei uns auf die Olympischen Spiele vorbereitet“, berichtet Hendrich-Bächer. Auch bei der Fußball-EM 2024 in Deutschland wird die Sportschule eine Rolle spielen.

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Hendrich-Bächer: „Wir sind einer der Bewerber als Team-Quartier für eine der teilnehmenden Nationalmannschaften. Und es sieht gut aus, dass wir mit in den Katalog aufgenommen werden.“