Der Ausschuss für Stadtgestaltung und Wohnen stimmte der notwendigen Nutzungsänderung im Bebauungsplan einstimmig zu.
Alte LadestraßeIns frühere Saturn-Gebäude in Hennef zieht ein Fitnessstudio ein

In das ehemalige Saturngebäude an der Alten Ladestraße in Hennef könnte bald ein Fitnessstudio einziehen. Der Bebauungsplan wird entsprechend geändert.
Copyright: Ralf Rohrmoser-von Glasow
Der Beschluss fiel einstimmig aus: Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtgestaltung und Wohnen begrüßten in ihrer jüngsten Sitzung durch die Bank die Bebauungsplanänderung für die Alte Ladestraße. Die Nutzungsvorgaben für das Sondergebiet 1, das das Geschäfts- und Dienstleistungszentrum, das frühere Saturngebäude, umfasst, wird ausgeweitet. Künftig können dort auch Angebote aus den Branchen Gesundheit, Freizeit und Sport realisiert werden.
Der Anlass ist konkret: Marco Bäcker von Baegersport aus Eitorf möchte dort ein Fitnessstudio einrichten. Mit dem Eigentümer hat er einen unterschriftsreifen Mietvertrag erarbeitet, bislang stand der bestehende Bebauungsplan aber der Umsetzung noch im Weg. Deshalb musste sich der Ausschuss mit dem Thema befassen und das Verfahren einleiten.
2021 kündigten zwei große Mieter ihre Verträge über rund 2300 Quadratmeter Verkaufsfläche
Roland Aulbur, Projektleiter von Asset Immobilien, war eigens aus Rheda-Wiedenbrück angereist. Das Unternehmen hat das Objekt 2016 nahezu voll vermietet übernommen und war guter Hoffnung, kleinere, leer stehende Flächen noch vermarkten zu können. Doch 2021 kündigten die beiden großen Mieter Saturn und Reno, rund 2300 Quadratmeter Verkaufsfläche waren frei.
Mit unterschiedlichen Branchen gab es Gespräche, Ende 2022 zog Action auf etwa der Hälfte des Saturn-Standorts ein. Möbelhändler, Baumarkt, Lebensmittelhändler, Drogeriemärkte und Apothekenketten winkten ab. Die Folge war ein Leerstand von etwa 900 Quadratmetern im ersten Obergeschoss und noch einmal 450 Quadratmetern im Erdgeschoss. Schon zum damaligen Zeitpunkt, so Aulbur, gab es Anfragen von Fitnessstudios. „Der Bebauungsplan ließ es bislang nicht zu.“
Der Bebauungsplan ließ es bislang nicht zu.
Zunächst strebte Asset auch keine Änderung an. Allerdings ließ sich keine Vermietung im Einzelhandel realisieren. Also entwickelten Projektleiter und Team ein Konzept, das Freizeit- und Gesundheitsthemen mit einbezieht. Aulbur sprach das „Happy Franky“ in Troisdorf an, in abgespeckter Form wäre so etwas durchaus in Hennef denkbar. Er stellte am 21. Januar 2025 formal zur Revitalisierung der Liegenschaft den Antrag auf Änderung des Bebauungsplans Ladestraße/Bahnhofsumfeld.
Das Vorhaben wurde unter anderem der Wirtschaftsförderung vorgestellt, die den Antrag ausdrücklich unterstützt, um so die Innenstadt als Einkaufs- und Erlebnisort zu stärken. Sämtliche Verfahrenskosten wie Stadtplaner, Verkehrs- und Schallgutachten wird der Eigentümer übernehmen.
Der mögliche Mieter Bäcker stellte sich ebenfalls vor. „Die Vermietung erhöht für Asset die Liquidität“, sagte er, „und wir als Fitnessstudio wollen uns in die Konkurrenz einfügen.“ Er versprach, in seinem Geschäft stünden Menschen an den Geräten, die sich um Menschen kümmerten. Zudem lobte er die gute Anbindung an den ÖPNV und versprach, Frequenzbringer für Jung und Alt im Zentrum zu sein. Außerdem präsentierte er sich als Gewerbesteuerzahler.
Die Fraktionen begrüßten wohlwollend und einhellig das Projekt. Lediglich CDU-Sprecher Dirk Mikolajzik merkte kritisch, aber konstruktiv an: „Die Fassade ist ein bisschen in die Jahre gekommen.“ Ob da etwas passiere, wollte er wissen. Das Gebäude werde so bleiben, wie es ist, eine professionelle Fassadenreinigung stehe aber an, versprach Aulbur.