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Jeck im SibillaKarnevalisten feierten mit den Gästen im Hospiz in Hennef-Bödingen

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Im Sibylla-Hospiz fand die erste Karnevalssitzung Jeck im Hospiz statt.

Im Sibylla-Hospiz fand die erste Karnevalssitzung Jeck im Hospiz statt.

Freud und Leid liegen nah beieinander. Während ein Gast die Krankenölung vom Pfarrer erhält, feiern die anderen mit den Karnevalisten der Stadt.

Die Frage, ob in einem Hospiz Karneval gefeiert werden darf, ist ab sofort eindeutig geklärt. Es darf, nein, es muss! Den beeindruckenden Beweis trat das Sibilla-Hospiz in Hennef-Altenbödingen an. Im vergangenen Oktober haben der Vorstand um Willi Fuchs und das Team um Hans-Josef Noppeney sowie Christian Tölle die ersten Überlegungen gestartet und sich mit dieser Frage auseinandergesetzt.

Zum Glück entschieden sie sich für die eigene Sitzung und machten sich auf die Suche nach den passenden Nummern. Klar, was Eigenes musste schon mit dabei sein. Die Männer aus dem Team studierten eine eigenwillige Fassung von Schwanensee und brachten das Publikum zum Quietschen vor Freude. Kaum nach standen dem die Frauen, die gleich zu Anfang die Eisbrecher machten und die Besucherinnen und Besucher auf Betriebstemperatur brachten.

Jeck im Herz ... und im Herzen jeck!
Motto der Karnevalssitzung im Sibilla-Hospiz

Im bunt geschmückten Foyer, dass sich über die ganze Höhe des Gebäudes streckt, zeigte ein Banner, worum es geht: „Jeck mit Herz ... und im Herzen jeck!“ Und noch viel schöner fand es sich, viel kleiner zwar, im aufsteigenden Herzchen-Luftballon: „Us'm Hätz kriesche, us'm Hätz laache, dat ist wie mir's im Sibilla maache!“

Gleich drei Prinzenpaare machten in dem jüngst eröffneten Haus ihre Aufwartung. Zum Anfang zog das Kinderprinzenpaar der Stadt Hennef ein, gestellt vom Sövener Karnevalsclub. Zofia I. und Samuel I. erfreuten die Gäste des Hospizes mit ihrer ungezwungenen Art. Sie hatten die Pänz der 1. Hennefer Stadtsoldaten dabei, die auch noch ihre Tanz präsentierten - ein stimmungsvoller Beginn der Tollitätenparade.

Ein Karnevalsprinz bützt eine ältere Frau.

Der Bröler Prinz Friedhelm II. überreichte der Namensgeberin Sibilla Brombach seinen Orden..

Denn gleich im Anschluss folgte das Prinzenpaar der Stad, Nicole I. und Frank II., die mit großem Gefolge der Großen Geistinger KG und der 1. Geistinger Garde einzogen. Die musste natürlich am Start sein, ist der Vorsitzende des Trägervereins, ebenjener Willi Fuchs, einer der Gardisten. Auch sie machten sehr deutlich, dass ihnen dieser Besuch eine Herzensangelegenheit ist.

Ja, und dann war Schwanensee-Zeit, Bilder, die so schnell sicherlich nicht in Vergessenheit geraten. Die Jeestinger Junge fingen das im Anschluss musikalisch ab. Ralf Thomas, der auch die musikalische Begleitung der Gesamtveranstaltung übernommen hatte, leitete die Truppe an, die einen guten Strauß an Melodien sangen, vieles konnten Gäste und Besucher mitsingen. Es gipfelte in der Hymne „Wo mir sin is Geistinge“.

Das Bröler Prinzenpaar hat eine enge Bindung zum Hospiz

Den wohl emotionalsten Auftritt aber legte das Bröler Prinzenpaar hin, von der KG Rot-Weiß Bröl. Der Vater von Prinz Friedhelm II. hat vor kurzem die letzten fünf Tage seines Lebens im Sibilla-Hospiz verbracht. Seine Prinzessin Kerstin II. arbeitet selbst in dem Team. Während der Auftritte kam Pfarrer Reinhard Friedrichs ins Haus, um eine Krankenölung zu verteilen - Freud und Leid ganz nah beieinander. Vor allem Freude stand einem besonderen Gast ins Gesicht geschrieben. Namensgeberin Sibilla Brombach strahlte bei den Kindergarden der Bröler: „Das ist ja so schön.“