Für die Schulen an der Fritz-Jacobi-Straße sollte ein „Rahmenplan Schulcampus“ verabschiedet werden, doch CDU, FDP und Unabhängige stimmten mit Nein.
RahmenplanHennefer Ratsbündnis lässt Pläne für Schulcampus im Ausschuss durchfallen
Einen städtebaulichen Rahmenplan „Schulcampus“ hatte die Verwaltung dem Ausschuss für Stadtplanung und Wohnen in seiner jüngsten Sitzung vorgeschlagen. Als Entwicklungskonzept ist er kein formelles Rechtsinstrument, sondern soll als „Kompass“ dienen, als Zielvorstellung für eine Weiterentwicklung des Areals. Eine Vielzahl von Maßnahmen kann sich daran ausrichten, so die Idee.
Regina Stottrop vom gleichnamigen Planungsbüro hatte noch einmal in Erinnerung gerufen, dass lange Zeit Erweiterungen an den unterschiedlichen Schulen ohne Gesamtkonzept realisiert wurden, je nach Erfordernissen. Die immer höhere Verkehrsbelastung führte schließlich zum Entschluss, den Schulcampus als Gesamtes zu verstehen und insbesondere das Thema Verkehr anzugehen.
Der Prozess von Bestandsaufnahme zum Konzept dauerte fünf Jahre
In mehreren Werkstätten, bei Spaziergängen und Runden Tischen wurden die Themen diskutiert, die die Schülerschaft, Anwohnerinnen und Anwohner, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie die Politik interessierten. Fünf Jahre dauerte der Prozess, verzögert durch die Corona-Pandemie, der nun in dem städtebaulichen Entwurf mündete.
In dieser Zeit lief auch der Verkehrsversuch, der zur dauerhaften Abbindung der Fritz-Jacobi-Straße führte. Das brachte der Stadt sogar eine Auszeichnung des Deutschen Verkehrsplanungspreises ein. In der Bestandsaufnahme kristallisierte sich die mangelnde Sicherheit heraus, aber auch eine Vielzahl von Verbesserungswünschen.
Stottrop zählte zunächst die allgemeinen Ziele auf. Dabei geht es um die bessere Aufenthaltsqualität durch mehr Grün- und Freiflächen sowie um eine räumliche Verbindung des Campus durch zentrale, autofreie Bereiche. Der erfolgreiche Verkehrsversuch ist ein gelungenes Beispiel. Als Drittes stehen die gute Erreichbarkeit und sichere Schulwege für Fuß- und Radverkehr auf der Agenda.
Sieben Handlungsfelder kristallisierten sich heraus, die konkretisiert wurden. Ein nicht unerheblicher Teil davon ist bereits Realität. Es sind Kfz-Verkehr, Parkraum, Radverkehr, Öffentlicher Personennahverkehr, Fußverkehr, Mobilitätsmanagement und Freiraum. Gerade beim ersten Punkt ist schon einiges getan: die Abbindung, Sackgasse Gartenstraße, Fahrradstraße Königstraße.
Aber es gibt auch noch dicke Bretter zu bohren, zum Beispiel die Umgestaltung der Kreuzung Fritz-Jacobi-Straße/Königstraße oder die alternative Erschließung. Lehrerparkplätze und Elternhaltestellen sind schon eingeführt, Fahrradstellanlagen ebenso. Beim ÖPNV stehen noch Umbauten von Bushaltestellen an, vielleicht kann so auch die Ampel an der Frankfurter Straße fest installiert werden.
CDU-Fraktionsvorsitzender fordert weitere Bürgerbeteiligung
Die fußgängerfreundliche Umgestaltung harrt noch ihrer Realisierung, Aktionen und Kampagnen und die Erarbeitung von Schulwegeplänen stehen ebenfalls noch aus. Bei der Freiraumgestaltung ist durchaus noch Luft nach oben. All das soll im städtebaulichen Rahmenplan abgearbeitet werden. Damit würden sich Politik und Verwaltung an diese politischen Ziele binden. Erst daraus erfolgen die rechtsverbindlichen Beschlüsse.
CDU-Fraktionsvorsitzender Sören Schilling hob insbesondere auf die Verkehrszunahme von zwölf Prozent auf der Königstraße ab. Er forderte eine weitere Bürgerbeteiligung für die Anwohner, Dahm verwies darauf, dass neue Erkenntnisse dadurch nicht zu erwarten seien. Außerdem sei das Projekt abgerechnet. Schilling meinte, dafür würden im kommenden Haushalt 5000 Euro zu finden sein.
Jedenfalls beharrte er auf einer weiteren Werkstatt und wollte den Beschluss erst in der nächsten Sitzung des Ausschusses fassen. Denn prinzipiell fand das Konzept große Zustimmung. In der Abstimmung ließen CDU, FDP und die Unabhängigen es eskalieren und stimmten gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung. Damit ist der Rahmenplan zunächst vom Tisch. Wie es weitergeht, wird sich am Montag im Rat zeigen.