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„Hennef Power“Neuer Verein will Hennef zur energieautarken Kommune machen

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Windkraftanlagen verschiedener Hersteller drehen sich hinter einem blühenden Rapsfeld in einem Windpark. (Symbolbild)

Die Chancen für Windkraftanlagen will der Verein „Hennef Power“ ausloten (Symbolbild)

Die Zukunft sehen die Gründer in dezentraler Energieversorgung.

Das Vorhaben ist ambitioniert: „Wir wollen Hennef zu einer energieautarken Kommune machen“, sagt Marc C. Schmidt, Vorsitzender von „Hennef Power“. Mit seinem Stellvertreter Bernd Momma und Schatzmeister Florian Reil bildet er den geschäftsführenden Vorstand des am 14. Juni eingetragenen Vereins. „Die Idee ist um den Jahreswechsel herum entstanden“, erinnert er sich. Damals sah er einen Bericht über autarke Gemeinden in Süd- und Ostdeutschland, die schon so weit sind, wie er Hennef bringen will.

„Die Energiewende zum Klimaschutz müssen wir jetzt angehen. Nicht meckern – machen“, beschreibt er seine Motivation. Die Zukunft sieht er in dezentraler Energieversorgung. Im Freundes- und Bekanntenkreis diskutierte er sein Vorhaben und fand schnell Mitstreiter. „Wir sind Hennefer für Hennefer“, ist sein Credo. Schnell war klar, dass das nur mit einer guten Struktur funktionieren kann. Der Verein ist für ihn zunächst die Organisationsform zum Aufbau. Er soll bei Stromsparen und Photovoltaikanlagen beraten.

Marc C. Schmidt hat mit Bekannten und Freunden den Verein "HennefPower" gegründet, um Hennef zu einer energieautarken Gemeinde zu machen.

Marc C. Schmidt hat mit Bekannten und Freunden den Verein „Hennef Power“ gegründet, um Hennef zu einer energieautarken Gemeinde zu machen.

Mitglieder können nur Hennefer Bürger und Unternehmen werden. Doch ein wichtiger weiterer Schritt ist die Gründung eines Unternehmens, möglicherweise einer Genossenschaft. „Das heißt, wir wollen in einer ersten Stufe Stromhändler werden. Wir kaufen den Strom auf, den Bürgerinnen und Bürger aus Hennef über ihren Bedarf hinaus produzieren. Und verkaufen ihn an Hennefer weiter“, schildert Schmidt.

Hennef: Verein will Überschüsse an soziale Projekte spenden

Die Rechtsform ist noch nicht festgelegt, auch eine Aktiengesellschaft wäre möglich. „Mögliche Überschüsse werden zur Hälfte ausgeschüttet, die anderen 50 Prozent sollen an soziale Projekte in der Stadt gehen“, verspricht der 52-Jährige. „In einer zweiten Stufe wollen wir Energie selbst erzeugen.“ Möglichkeiten sieht er viele. So könnten Dachflächen angepachtet werden, Solarpanels auf freien Flächen aufgebaut werden oder Agri-Solarparks entstehen, auf denen auch noch Landwirtschaft betrieben wird.

Marc C. Schmidt hat mit Bekannten und Freunden den Verein "HennefPower" gegründet, um Hennef zu einer energieautarken Gemeinde zu machen.

Marc C. Schmidt hat mit Bekannten und Freunden den Verein 'HennefPower' gegründet, um Hennef zu einer energieautarken Gemeinde zu machen.

Die Möglichkeiten für Windkraftanlagen will Schmidt ausloten, geplant ist der Bau von Biogas-Anlagen, für die Nahwärme, die durchaus mit Pferdeäpfeln befeuert werden könnten. Damit nicht genug, wollen die Vereinsmitglieder auch eine öffentliche Ladeinfrastruktur voranbringen. Sie sei ein wichtiger Baustein für die künftige E-Mobilität in der Stadt. „An Hennef Power beteiligte Bürgerinnen und Bürger laden ihre E-Fahrzeuge kostenlos“, kündigt Schmidt an.

Dass er dicke Bretter bohren muss, weiß der Produzent und Betreiber eines Redaktionsbüros durchaus. „Wir gehen bewusst naiv da ran, die Hürden kommen von ganz allein.“ Bürgermeister Dahm hat er das Projekt ebenso vorgestellt wie dem Umweltamt. Von dort habe er positive Signale mit nach Hause genommen, sagt Schmidt. Beim jüngsten Hennefer Klimatag war der Verein schon aktiv.

„Wir wollen viele mit ins Boot holen. Mitmachen können alle Hennefer Bürger Unternehmen und Firmen, die hier ihre Niederlassung haben. Natürlich werden wir auch Investoren brauchen“, beschreibt er den langen Weg. Derzeit ermittelt er den ungefähren Bedarf und die potenziellen Erzeugungsmöglichkeiten. Im Herbst schon soll es konkreter werden, dann will „Hennef Power“ zu einer Bürgerversammlung einladen.