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Millionenschwerer UmbauHennefer Zentralkläranlage wird energieeffizient umgerüstet

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Die langgestreckten Belebungsbecken in der Hennefer Zentralkläranlage werden umgerüstet.

In der Hennefer Zentralkläranlage werden die langgestreckten Belebungsbecken umgerüstet.

Die zentrale Anlage des Klärwerks in Hennef soll umgerüstet werden – und künftig weniger Strom verbrauchen.

Die Stadtbetriebe investieren mehr als 3,5 Millionen Euro in das Zentralklärwerk und sparen damit in Zukunft viel Strom. Thomas Klapp vom Ingenieurbüro Klapp und Müller, Reichshof, erklärte den Mitgliedern des Bauausschusses, wie die sogenannte Belebungsanlage technisch umgerüstet und optimiert werden soll.

In den Belebungsbecken wird das Abwasser mithilfe von Mikroorganismen geklärt. Diese vertilgen Schad- und Schmutzstoffe. Durch die Zufuhr von Sauerstoff vermehren sich die nützlichen Bakterien. Deshalb bläst man Luft in die Becken.

Hennef: Baubeginn des Zentralklärwerks zum Jahreswechsel

In jedem der fünf langgestreckten Belebungsbecken des Hennefer Klärwerks werden die in die Jahre gekommenen Belüftungsteller durch 92 neue, zwei mal 0,5 Meter große Membranbelüfterplatten ersetzt. Und während zurzeit die ersten drei Kaskaden nicht belüftet sind, strömt künftig im gesamten Becken Luft. Die neue Impulsbelüftung macht laut Klapp acht Rührwerke überflüssig, sie werden ausgebaut. Eine effizientere Durchströmung „von oben nach unten und von unten nach oben“ ermögliche außerdem, das Beckenvolumen optimal auszunutzen.

Das Zentralklärwerk in Hennef aus der Vogelperspektive.

In den Belebungsbecken fressen Mikroorganismen die Abwasser befindlichen Schmutz- und Schadstoffe.

In einer Energiebilanz legte der Ingenieur dar, dass sich mit der Umrüstung pro Jahr rund 300 000 Kilowattstunden – also 13 Prozent des Gesamtstromverbrauchs der Kläranlage – einsparen ließen. Kombiniert mit anderen Maßnahmen wie dem Austausch von alten Pumpen und einer gesteigerten Stromproduktion in den zwei Blockheizkraftwerken der Kläranlage liege das gesamte Einsparpotenzial sogar bei 500 000 Kilowattstunden. Der Bauausschuss stimmte dem Vorhaben zu.

Im Juni, kündigte Klapp an, könne das Ingenieurbüro die Ausführungsplanung vorlegen, Ende 2023/Anfang 2024 könne es mit der Umrüstung losgehen. Da die fünf Becken bei laufendem Klärbetrieb Stück für Stück angepackt werden müssten, zögen sich die Arbeiten bis Mitte 2025.

Ungewiss ist noch, ob die Stadt Fördermittel des Bundes bekommt. Die Prüfung läuft, es geht um 35 bis 45 Prozent. „Ich rechne noch nicht damit“, äußerte sich Betriebsleiter Dr. Volker Erbe verhalten optimistisch. „Es ist eine enge Sache, wir bewegen uns am Rande der Kennwerte.“ Voraussetzung für den Zuschuss ist eine Machbarkeitsstudie, die beauftragt wurde und auch vorliegt.