Die Wiederwahl der beiden Beigeordneten geriet unversehens zur Geduldsprobe für die beiden Protagonisten.
WiederwahlHennefer Beigeordnete für weitere acht Jahre im Amt bestätigt
Die Wiederwahl der beiden Beigeordneten, Michael Walter und Martin Herkt, für weitere acht Jahre geriet unversehens zur Geduldsprobe für die beiden Protagonisten. Mit einer so langen Wartezeit hatten sie wohl nicht gerechnet, als sie aus dem Saal der Meys Fabrik vor die Tür geschickt wurden, damit der Stadtrat die entsprechenden Tagesordnungspunkte behandeln konnte.
Der Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen hatte insbesondere für die Wahl des Ersten Beigeordneten geheime Abstimmung beantragt. Das galt sowohl für die Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit für acht Jahre wie für die Höhergruppierung von B 2 nach B 3, immerhin ein Sprung von rund 500 Euro auf gut 8900 Euro. Er argumentierte gegen diesen Schritt unter anderem mit der angespannten Haushaltslage der Stadt.
Die Bündnisgrünen hatten im Vorfeld eine öffentliche Ausschreibung gefordert
CDU-Sprecher Sören Schilling hielt dagegen: Wir gehen mit unseren Mitarbeitern gut um. Die Beförderung sei auch ein Zeichen der Wertschätzung, mache im Haushalt sowieso nur den Bruchteil eines Prozentes aus. Die Bündnisgrünen hatten schon im Vorfeld gefordert, die Besetzung des Ersten Beigeordneten öffentlich auszuschreiben, konnten sich damit aber nicht durchsetzen.
Da eine Fraktion sie beantragt hatte, musste die Wahl geheim durchgeführt werden. Einzeln aufgerufen schritten die Ratsmitglieder einzeln zur Urne, um ihre Stimme abzugeben. Im ersten Durchgang stand dabei die Wiederwahl an. Das Ergebnis war erwartbar: 38 Ja-, neun Nein-Stimmen.
Nach dem vorherigen Abstimmungsverhalten im Personalausschuss sprachen wohl CDU, SPD, FDP und Unabhängige Walter ihr Vertrauen aus, Bündnisgrüne und Die Fraktion votierten mit Nein, es gab eine Enthaltung. Enger wurde es bei der Höhergruppierung. Lediglich 26 Mal gab es ein Ja, dagegen 22 Mal ein Nein. Damit wurde Walter nach B 3 eingestuft und bleibt weitere acht Jahre Erster Beigeordneter.
Der 54-Jährige ist in Asbach geboren und seit August 1999 bei der Stadtverwaltung. Bis 2007 war der Jurist und Diplomverwaltungswirt Abteilungsleiter des Justiziariats, seit 2008 Leiter des Amtes für Zentrale Steuerung und Service sowie seit 2009 Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. 2016 wählte ihn der Stadtrat erstmals zum Ersten Beigeordneten. Seine erste Amtszeit endet am 31. März 2024.
Die Wiederwahl von Martin Herkt fiel mit 47 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung eindeutig aus
Zügig ging es bei dem anderen Beigeordneten zu. Ecke verzichtete auf die geheime Abstimmung, die Wahl per Handzeichen war eindeutig: 47 Ja-Stimmen entfielen auf Martin Herkt, bei einer Enthaltung. Der 60-Jährige ist gebürtiger Hennefer und war nach seiner Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt ab 1988 bei der Stadt Bonn beschäftigt, unter anderem als Verwaltungskoordinator im Büro der Oberbürgermeisterin, seit 2012 als Leiter des Sport- und Bäderamtes.
Ebenfalls 2016 wählte ihn der Stadtrat zum Beigeordneten, seine bisherige Amtszeit endet am 31. Mai 2024. In seine Zuständigkeit als Leiter des Dezernats IV fallen das Amt für Schule, Bildungskoordination und Sport, das Amt für Kultur, Öffentlichkeitsarbeit und Ehrenamt, das Amt für soziale Angelegenheiten sowie das Amt für Kinder, Jugend und Familie.