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BundesverdienstmedailleSchöpfer der weltgrößten Pralinen-Pyramide aus Hennef ausgezeichnet

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Der mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnete Hennefer Heiner Krautscheid (71) steht zwischen Vizelandrätin Notburga Kunert und Bürgermeister Mario Dahm.

Heiner Krautscheid (71) aus Hennef-Lichtenberg bekam von Vizelandrätin Notburga Kunert die Bundesverdienstmedaille überreicht, Bürgermeister Mario Dahm gratulierte.

Mit Nachhilfe für Schüler, Zuckerkunst, einem begehbaren Lebkuchenhaus und als Sankt Martin hat sich Heiner Krautscheid verdient gemacht.

Wenn er eine Million im Lotto gewänne und 40 Jahre jünger wäre, wüsste er genau, was er täte, sagte Heiner Krautscheid. „Ich würde das Café Fassbender in Siegburg kaufen und dort jungen Leuten helfen, die es schwer haben, in den Beruf zu kommen.“ Dass der Hennefer aus Lichtenberg genau das auch ohne Lotto-Million und Café-Kauf getan hat, kam bei der Übergabe der Bundesverdienstmedaille an den 71-Jährigen zur Sprache.

Das Bild zeigt Heiner Krautscheid in weißer Konditorjacke. Vor ihm steht eine aus Zucker geformte Südpol-Szenerie mit Eisberg, Eisschollen, Pinguinen und einemWal.

Im Berufskolleg richtete Heiner Krautscheid Jahr für Jahr den Zuckerkunst-Wettbewerb aus.

In der Laudatio führte Vizelandrätin Notburga Kunert aus, wie der Bäcker-/Konditormeister und Chef-Patissier beim Nachwuchs das Interesse für sein Handwerk geweckt hat. „Darin ist er nie müde geworden.“ Vor allem als Fachlehrer am Carl-Reuther-Berufskolleg ging sein Engagement weit über den Stundenplan hinaus.

„Über Jahre erteilte Heiner Krautscheid lernschwachen Schülerinnen und Schülern kostenlos Nachhilfe“, berichtete Kunert. Ein Beispiel erzählte der Geehrte selbst. Er erinnerte sich an zwei türkische Mädchen, die kaum Deutsch hätten sprechen können und mit denen er nach dem Unterricht immer noch zwei Stunden geübt habe. „Die haben die Prüfung mit eins bestanden.“

Im Jahr 2014 steht in einer Halle vor Publikum eine sechs Meter hohe Pyramide, die von unten bis oben mit fast 20.000 Pralinen bestückt ist. Auf einem Podest stehen der Landrat und der damalig Hennefer Bürgermeister nahe der Pyramidenspitze.

2014 entstand im Carl-Reuther-Berufskolleg eine sechs Meter hohe Pralinen-Pyramide mit rund 20.000 handgefertigten Pralinen.

Eine Erfolgsgeschichte war auch der Zuckerkunst-Wettbewerb, den Krautscheid initiiert und sogar nach seiner Pensionierung noch ausgerichtet hat. Angehende Konditorinnen und Konditoren aus zwei Berufsschulen maßen sich dabei in der nicht einfachen Disziplin des kreativen Zuckerformens. Jährlich berichteten die Zeitungen über die sehenswerten Ergebnisse.

Begehbares Lebkuchenhaus für gute Zwecke in Hennef

Für Schlagzeilen sorgte Heiner Krautscheid außerdem mit Süßigkeiten spektakulären Ausmaßes. In seiner Regie entstand 2019 im Berufskolleg ein begehbares Lebkuchenhaus und 2014 die weltgrößte Pralinen-Pyramide, sechs Meter hoch und bestückt mit rund 20.000 handgefertigten Pralinen.

Solche Aktionen widmete er stets guten Zwecken. Lebkuchen und Pralinen wurden im Anschluss zugunsten der Kinder- und Jugendstiftung Hennef und der Bürgerstiftung Altenhilfe verkauft.

Verdient gemacht hat sich Heiner Krautscheid auch als Jugendschöffe am Amtsgericht Siegburg, allein 2007 und 2008 bei 15 Verfahren, als Bürgerbus-Fahrer und 33 Jahre lang als Darsteller des Sankt Martin. 1999 kam sein kommunalpolitisches Engagement als Sachkundiger Bürger in der Hennefer CDU-Ratsfraktion dazu.

1990 sitzt Heiner Krautscheid als Sankt Martin mit rotem Umhang und einer Bischofs-Mitra auf dem Pferd.

33 Jahre lang war Heiner Krautscheid in Uckerath der Sankt Martin, bei seinem Auftritt 1990 noch mit der Bischofs-Mitra.

„Alles, was ich gemacht habe, habe ich gerne gemacht“, schloss Krautscheid seine Dankesrede nach der Aushändigung der Verdienstmedaille.