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Kultur soll ins Zentrum rückenHennef denkt über einen dritten Rathausbau nach

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Die Stadtbibliothek soll vom Innenstadtrand in der Meys Fabrik ins Zentrum rücken und mehr Raum nicht nur für neue Bücherregale bekommen.

Hennef – Aus dem Hennefer Rathaus-Duo – historisches Rathaus und neues Rathaus – könnte ein Rathaus-Dreieck werden. Sozusagen als Drittes im Bunde ist ein Kulturrathaus im Gespräch. Der Ausschuss für Stadtgestaltung und Planung ist am Mittwoch, 26. Juni (17 Uhr, Saal Hennef), mit der Vorbereitung einer Machbarkeitsstudie befasst.

Wo soll das Kulturrathaus entstehen?

Als Standort hat die Stadt die gut 3600 Quadratmeter große Fläche an der Ecke Frankfurter Straße/Dickstraße neben dem Rathausturm im Blick. Dort befinden sich das alte Postgebäude, das Postverteilzentrum mit eingeschossigen Hallen, Rangierhof und Parkplatz. Das rückwärtige Grundstück wird außerdem von der Telekom genutzt. Die Planer sprechen von einem der letzten Flächenpotenziale der Innenstadt. Die derzeitige Nutzung entspreche nicht der exponierten zentralen Lage. Per Vorkaufsrechtssatzung soll das Grundstück für die Stadt gesichert werden.

Wer soll ins Kulturrathaus einziehen?

Favorisierter Standort für ein Kulturrathaus ist das Areal des Postverteilzentrums neben dem Rathausturm.

Die Stadtbibliothek soll vom Innenstadtrand in der Meys Fabrik ins Zentrum rücken und mehr Raum nicht nur für neue Bücherregale bekommen. Die Idee ist, die mit jährlich 60.000 Besuchen am stärksten frequentierte Bildungs- und Kultureinrichtung Hennefs zu einem Ort der Begegnung, Bildung und vielfältiger Angebote wie Lesungen, Vorträge und Spieletreff zu machen. Es soll ein „sozialer und inklusiver Treffpunkt“ entstehen. Auch an „Clubräume“, die Vereinen und Interessengruppen für Treffen oder Bands für Proben zur Verfügung gestellt werden, sowie an ein Café ist gedacht.

Gibt es eine Alternative, und was wird dann aus der Meys Fabrik?

Für den Fall, dass sich das Kulturrathaus nicht realisieren lässt, könnte die Stadtbibliothek nach einem Umzug der benachbarten Feuerwehr – ein Standort in der Josef-Dietzgen-Straße ist in Prüfung – am angestammten Platz in der Meys Fabrik erweitert werden.

Überlegungen gehen dahin, die Meys Fabrik – auch wenn die Bücherei wechselt – zu einem Kulturzentrum mit musealer Darstellung der Stadt- und Industriegeschichte Hennefs zu entwickeln und das dort befindliche, räumlich schon längst an seine Grenzen gestoßene Stadtarchiv zu erweitern. Auf jeden Fall soll der Veranstaltungssaal erhalten bleiben.

Wie geht es weiter?

Dem Planungsausschuss liegt zunächst der Beschlussvorschlag vor, den vorgelegten Grundlagen für eine Machbarkeitsstudie zuzustimmen. Da die Stadtverwaltung diese Studie aus personellen Gründen nicht selbst erarbeiten kann, will man ein externes Planungsbüro damit betrauen. Im Haushalt stehen 40 000 Euro bereit.

Potenzielle Partner sollen frühzeitig einbezogen werden; vor allem der Verein „Machwerk“, dem die Stadt beigetreten ist, und der eine offene Bürgerwerkstatt einrichten will. Das Kulturrathaus ist bereits als Projekt für die Regionale 2025 angemeldet. Nach einer Anerkennung als Programmgebiet kann sich die Stadt um Zuschüsse bemühen.