Regionale SaisonwareHenneferin eröffnet Hofladen auf Vertrauensbasis
- Helena Strack hat auf dem Hof ihrer Eltern einen Hofladen eröffnet.
- Angeboten wird so ziemlich alles, was in der unmittelbaren Region von den Bauern produziert wird.
- Nur eine Verkaufsperson gibt es nicht. Der Laden funktioniert auf Vertrauensbasis. Die Kunden sind begeistert und ehrlich, sagt Strack.
Hennef – Dicke, rote Tomaten, fünf Stück für 1,80 Euro. Zwiebeln, zehn Cent. Rot- und Weißkohl, Lauch, Kartoffeln. Bio-Eier, Mehl und Brotbackmischungen, Saft, Karotten, Wirsing, Gewürzmischungen, Äpfel, Quitten, Kürbisse. Hübsch dekoriert in alten Holzkisten, geflochtenen Körben und auf Strohballen sind die Waren präsentiert. In der Kühltheke liegen Käse, Wildgulasch und Leberwurst mit Steinpilzen.
In Strack’s Hofladen unweit der Bundesstraße 8 in Uckerath gibt es so ziemlich alles, was in der unmittelbaren Region von den Bauern produziert wird. Eine Verkäuferin allerdings sucht man vergebens: Das kleine Lädchen funktioniert auf Vertrauensbasis, die Kaufsumme stecken die Kunden in eine Holzdose. In einer kleinen Bambusschale daneben liegt Wechselgeld bereit.
Jeden Tag von 8 bis 21 Uhr geöffnet
„Ich habe ein ähnliches Konzept mal in Süddeutschland gesehen und wollte das auch hier machen“, erzählt Helena Strack. Vor knapp vier Wochen eröffnete die 20-Jährige, die im Bonner Maritim-Hotel eine Ausbildung zur Köchin absolviert hat, ihren Selbstbedienungshofladen in der ehemaligen Milchküche des Bauernhofes. „Der Laden wird sehr gut angenommen, und die Kunden sind ehrlich“, freut sie sich. Ein Auge hat dennoch immer jemand auf das kleine Geschäft am Bauernhof.
Jeden Tag, auch sonntags, ist die Tür zum Lädchen von 8 bis 21 Uhr offen und stehen frische Waren bereit, die Helena Strack aus der Nachbarschaft abholt. Auf einer kleinen Theke steht eine Waage; Taschenrechner, Notizblock und Stift liegen bereit. Ein Gästebuch zeugt von der Begeisterung der Kunden.
„Wunderbar“, steht da und „Einfach klasse! Was wir hier bekommen, holen wir uns nirgendwo anders mehr.“ Ausschließlich regionale Saisonware bietet die 20-Jährige an, Fruchtaufstriche und Gewürzöle stellt sie selbst her, „Bananen wird es hier niemals geben“. Aber selbst gemachtes Eis hätte sie gern im kommenden Sommer im Angebot, tüftelt noch an einer Lösung ohne Plastikverpackung.
Eigenes Kochbuch geplant
Eigenes Gemüse baut sie in Zukunft auch an, einen Hektar Land hat sie sich auf dem elterlichen Betrieb dafür schon gesichert. 16 Hektar hat Strack’s Hof, die 50 Rinder fressen auf riesigen Weideflächen. „Zwar nicht Bio“, sagt sie, „aber ehrliche Landwirtschaft.“ Geschlachtet wird am Hof, „ohne Stress für die Tiere“.
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Das Fleisch gibt es in der Landmetzgerei Strack & Walterscheid neben ihrem Laden. In ihre Kühltheke schafft es nur das Wild, das die ausgebildete Jägerin in ihrem Revier unterhalb des Hofes selbst schießt. Und vielleicht die altdeutschen Rinder- und Schweinerassen, die sie anschaffen möchte.
Zu den Waren aus der Region möchte sie auch ein Kochbuch zusammenstellen: „Alte Rezepte aus Uckerath, die würde ich gerne sammeln.“ Das Rezept für Zwiebelkuchen am Kühlschrank des Lädchens war schon ein Erfolg – eine einzige Flasche Federweißer blieb übrig.