Freibad, Fußballplatz, L 331Die Aufräumarbeiten in Hennef dauern nach dem Unwetter an
Hennef – Auch am Tag drei nach dem extremen Starkregen sind die Betroffenen vor allem in Lanzenbach, Edgoven und Geistingen immer noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Firma Richarz aus Buchholz stellte in Lanzenbach kostenlos Container auf und transportierte sie auch ab.
Dennis Kuffner durfte den Bagger von seinem Arbeitgeber Reingen mitnehmen, Stunde um Stunde räumte er den Schutt weg – ohne Bezahlung. Nur für den Sprit sammelte er Geld. Der Wasserverband prüfte derweil gemeinsam mit dem Umweltamt die Bergung des Fiat Punto, der aus einer Garage herausgespült worden war und etwa 50 Meter weiter am Rande einer Weide mit der Front vornüber im Rosentaler Bach stand.
Zwei Ölsperren sind gesetzt, eine Gefahr für die Gewässer schloss Martina Nöthen, Geschäftsführerin des Wasserverbands, aus. In den kommenden Tagen wird ein Spezialunternehmen das Fahrzeug vorsichtig aus dem Bachbett herausholen und über die Wiese abtransportieren. Zuvor noch wird der Unrat beiseite geschafft, der das Wasser leicht staut. Das meiste jedoch fließt ab.
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Weiter oberhalb gehört Franz Müsgen sicher zu den stark Geschädigten. Seine Gaststätte „Em Wingert“ war während der Corona-Pandemie Monate lang geschlossen. Gerade konnte er wieder seine Gäste bewirten, da schoss die Flutwelle über seinen Campingplatz und durch seinen Keller. Der Pool ist verschlammt, Elektrogeräte stehen verschmutzt und beschädigt vor seinem Haus.
Die Bahnunterführung der Theodor-Heuss-Allee ist wieder frei, die Pumpe wird über ein Notstromaggregat betrieben. Schlamm und Wasser hatten den Schaltschrank zerstört, der mit allen Verkabelungen erneuert werden muss. Der Baubetriebshof reinigte die Fahrbahn, ein Spezialunternehmen spült die Kanäle durch.
Vor zahlreichen Häusern in Geistingen stehen weitere Container, der Wolfsbach hat sich in den Stadtteil ergossen. Im Mutter-Kind-Haus „Villa Mamaya“ ist der Keller, wie an vielen anderen Stellen voll gelaufen. Zahlreiche Möbel, insbesondere Wickelkommoden sind unbrauchbar geworden. Sie sind aber dringend notwendig für die Ausstattung der jungen Mütter, die hier betreut werden. Sachspenden, so Leiterin Claudia Barion, sind dringend willkommen.
Auf dem Fußballplatz der Sportschule oberhalb von Geistingen ist ein Viertel der Fläche von Schlamm bedeckt. Das Wasser im 50-Meter-Becken des Freibads ist eine braune Brühe. Es sieht so aus, als wäre dort ein großer Teil des Straßenunterbaus der Landstraße 331 gelandet. Die ist an zwei Stellen unterspült.
Während es nahe der Einfahrt zu einem Wirtschaftsweg nur ein kurzes Stück ist, klafft ein Stück weiter Richtung Söven ein tiefes Loch unterhalb des Asphalts, etwa anderthalb Meter schwebt er nahezu frei. Es wirkt, als würden die Stützen der Schutzplanke die Straße halten. Der Abschnitt wird sicher noch für längere Zeit gesperrt bleiben, die Zufahrt zur Sportschule ist aber frei.