„30 x 30 = 100“Viele Werke bei Ausstellung der Ateliergemeinschaft verkauft
Hennef – Pippi Langstrumpf ist von der „Villa Kunterbunt“ in die ehemalige Druckerei Halft im Zentrum von Hennef umgezogen. Gleich zweimal war die von Andrea Becker gemalte sommersprossige Anarchistin in der Ausstellung „30 x 30 = 100“ vertreten. Nach einem Jahr corona-bedingter Zwangspause haben Ulrike Biermann, Gudrun Schwellenbach und Ursula Novotny-Schmandt von der Ateliergemeinschaft Kunst-Werk die inzwischen siebte Auflage der Schau organisiert, bei der das kleine Format im Mittelpunkt steht.
Die Regeln sind klar: Während bei Motiven und Materialien völlige Wahlfreiheit herrscht, muss das ausgestellte Kunstwerk genau 30 mal 30 Zentimeter groß sein. „Dieses genau vorgegebene, kleine Format bedeutet für viele Künstler eine Herausforderung“, sagt Gudrun Schwellenbach.
Aber offenbar regt es auch die Fantasie an. 53 Künstlerinnen und Künstler steuerten 130 Exponate bei, neben Teilnehmern aus dem Rhein-Sieg-Kreis waren auch Werke aus Bonn, Köln und Berlin vertreten. Da wurde selbst in den großzügigen Atelierräumen allmählich der Platz knapp. Während der Besuch der Schau zur Eröffnung im Mai nur unter Auflagen möglich war, fielen diese Regularien am letzten Wochenende, sehr zur Freude der Ausstellungsmacherinnen, die persönlich massiv von dem nächtlichen Starkregen In Hennef betroffen waren.
„Viele Besucher kamen nicht nur zum Schauen, sondern auch, weil sie etwas kaufen wollten“, berichtete Ulrike Biermann. Davon profitierten nicht nur die Künstler: Vom Einheitspreis 100 Euro pro Kunstwerk werden 50 Euro an den Kinderschutzbund Hennef weitergeleitet: „Wir rechnen, dass so etwa 1200 Euro als Spenden zusammenkommen.“
Ausstellung online
Alle, die die Schau verpasst haben, können die Exponate digital erleben.
Wer dabei sein neues Lieblingsbild entdeckt, kann noch hoffen. Bis etwa Mitte Juni bleiben die nicht verkauften Werke in Hennef, Anfragen per Mail oder über die Homepage.
Auch wenn zum Ende der Schau immer mehr „rote Punkte“ für verkaufte Arbeiten an den Wänden auftauchten, blieb die Auswahl enorm. Stilistisch reichte die Bandbreite von naiv bis abstrakt. Auffallend waren die zahlreichen Naturmotive, mal als Stillleben, mal als Landschaften, mal als relaxte Alpakas. Farbenfroh wurde dem Corona-Blues getrotzt und bei der Materialvielfalt schien die Inspiration keine Grenzen mehr zu kennen.
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