Teuerstes Gebäude im Rhein-Sieg-KreisHennefer Berufskolleg hat Platz für 2700 Schüler
Hennef – In dem Gebäude wurden 553 Kilometer Kabel verlegt – genug, um eine Leitung von Hennef nach München zu legen. Auf den Dachflächen hätten annähernd zwei Fußballfelder Platz, 3780 Leuchten und Lampen sorgen für Licht: Eindrucksvolle Zahlen wurden zur Einweihung des Carl-Reuther-Berufskollegs genannt.
Brandschutzauflagen machten Sanierung nötig
Vor allem aber, so betonten alle Festredner bei der wegen der Pandemie um eineinhalb Jahre verspäteten Feier, ist die Schule in Trägerschaft des Rhein-Sieg-Kreises gerüstet, um die 2700 Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderung einer sich stetig wandelnden Berufswelt vorzubereiten.
Vor allem die Anforderungen des Brandschutzes hatten die Sanierung des Berufskollegs notwendig gemacht, die 2017 begann und einschließlich der Erweiterung um ein Staffelgeschoss mit 75 Millionen Euro zum teuersten Bauprojekt in der Geschichte des Kreises wurde. Am Ende lagen die Kosten damit um 20 Millionen Euro über dem Budget bei Baubeginn.
Fast zehn Millionen Euro Zuschuss aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ stecken in dem Projekt, 2,7 Millionen Euro als KfW-Tilgungszuschuss sowie sechs Millionen Euro aus einem weiteren Landesprogramm zur Verbesserung von Schulen. „Viel Geld“, räumte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer ein. „Aber jeder Euro war es wert.“
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Denn, so die Ministerin: „In einem Gebäude von gestern kann man nicht für die Welt von morgen lernen.“ Für eine gelungene „pädagogische Architektur“ sei die Hennefer Schule ein gutes Beispiel. „Gut aufgestellt für die Zukunft“ sieht auch Regierungspräsidentin Gisela Walsken die Schule, die große Bandbreite des Angebots an Bildungsgängen sei „genau das, was wir brauchen“, um – Stichwort Fachkräftenachwuchs – für den Wirtschaftsstandort zu werben.
Konzept spiegelt sich in der technischen Ausstattung
„Sehr stolz“ zeigte sich Landrat Sebastian Schuster am Tag der Einweihung. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schulträger und Schule habe dafür gesorgt, dass sich das pädagogische Konzept mit Lernclustern oder flexiblen Lernumgebungen auch in der technischen Ausstattung wiederfinde; in der Mediathek liegen zum Beispiel große Kissen für Zeiten des Selbststudiums auf dem Boden. Zufrieden zeigte sich schließlich auch Schulleiter Günther Au, der die Gäste „im schönsten Gebäude des Rhein-Sieg-Kreises“ begrüßte.