Zum 21. Mal hatte der Jugend-Arbeitskreis Hennef-Ost zur zirzensischen Ferienfreizeit eingeladen. 80 Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren machten mit.
Zirkus „Jakholino“Hennefer Kinder und Jugendliche proben eine Woche lang für die große Galavorstellung
Eine kleine Sensation hat der Zirkus „Jakholino“ bei seiner 21. Auflage schon zu bieten. Erstmals in der Geschichte macht ein Junge bei den Tänzerinnen mit. Simon wusste gar nichts von dieser Einmaligkeit. Er hat in der Mehrzweckhalle Meiersheide jedenfalls Spaß an dem Ken, den er bei der dynamischen Barbie-Nummer mit großer, dramatischer Geste geben darf.
80 Kinder im Alter von acht bis 13 Jahren machen mit beim Ferienprogramm des Jugend-Arbeitskreises Hennef-Ost (Jakho), womit der Name gleich erklärt ist. Am 1. August war der erste Anmeldetermin, innerhalb eines Tages waren sämtliche Plätze vergeben. 29 Betreuerinnen und Betreuer kümmern sich um die jungen Akrobaten, Tänzer, Seifenblasenkünstler oder Einradfahrerinnen. Obwohl: Auch da gibt es inzwischen einige Jungen darunter. Justin etwa, der es zum ersten Mal probiert.
Ehemalige Teilnehmer sind heute Betreuer beim Ferienprogramm
Leiter der Freizeit ist Benedikt Groß, der einst selbst als Künstler in der Manege stand und später auf die Teamer-Seite wechselte. Er ist stolz darauf, dass die gesamte Betreuung ehrenamtlich geleistet wird. Es sind, wie er, ehemalige Teilnehmer oder Eltern. Aus der Jugendarbeit an der Liebfrauenkirche sind einige dabei.
Lukas Nümm gehört dazu. Als Mädchen für alles, wie er liebevoll genannt wird, leitet er das Warmmach-Spiel an. „Grünes Licht heißt laufen, rotes Licht anhalten“, erklärt er das Stopp-Spiel. Wer sich bewegt, muss raus. Viel zu tun hat er beim Raussuchen nicht, freiwillig gehen die, die das Einfrieren verpasst haben, zur Seite.
Altgediente sind Heinz Heußen und Wolfgang Velten, die die Seifenblasen-Gruppe leiten. Heußen hat das erste Jahr verpasst, seither ist er ununterbrochen mit seinem „Geheimrezept“ für die Seife am Start. „Johanna, du musst die Blase im Inneren ein bisschen auf der Platte ziehen“, leitet er an. Die Angesprochene setzt das direkt um und zaubert ein kleines Universum im Inneren eines zarten Gebildes.
Lotta und Lotti sind schon Profis auf dem Einrad. Sie nutzen die gesamte Fläche der Mehrzweckhalle Meiersheide, in der nicht nur die Proben laufen, sondern auch die Abschlussgala am Freitag, 25. Oktober, um 19 Uhr stattfindet. Ohne helfende Hand fahren sie die Rampen auf die schmale Turnerbank hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter.
Ein Stück weiter baut eine Gruppe Menschenpyramiden auf, mit Sitzbällen, auf dem Rücken von Jungen und Mädchen, mal gefächert, mal hoch aufstrebend. Immer wieder aufs Neue proben sie den exakten Ablauf, vor allem aber auch die Spannung am Ende, wenn die Figur richtig steht. Dann erst nämlich ist sie fertig, ist der eigentliche Zeitpunkt der Präsentation fürs Publikum.
Die Akrobaten üben derweil Sprünge. Mit Anlauf hüpfen sie auf ein kleines Trampolin, das sie in die Luft katapultiert, gestreckt, gehockt, mit gespreizten Beinen. Immer schwieriger werden die Übungen, Ziel ist ein Salto. Einige sind dabei, die schon wieder auf den Füßen landen. Kein Wunder, sind doch etwa drei Viertel der Kinder Wiederholungstäter und waren im vorigen Jahr, manche schon einige Male zuvor, dabei.
Plötzlich ist die Konzentration weg, der Schirmherr kommt in die Halle. Bürgermeister Mario Dahm bringt Gummischlangen vorbei und schaut sich die Proben an. Am Freitag wird er Teil des Programms sein, wie, das weiß er noch nicht so genau. Aber er hat dafür gesorgt, dass „Jakholino“ die Räume zur Verfügung hat.
Vielleicht sind es die Zauberer, die Dahm mit einbauen. Erstmals werden sie zusammen mit den Clowns auftreten. Hier ist eine der Frauen der ersten Stunde Betreuerin, Elisabeth Velten hat die Premiere 2002 mitgestaltet. Nur 2020 gab es wegen Corona eine Unterbrechung. Am Donnerstagabend wird die Manege aufgebaut, mit spezieller Lichtanlage, damit auch die Schwarzlicht-Künstler richtig zur Geltung kommen.
300 Besucher und Besucherinnen werden erwartet, viele Eltern und Verwandte darunter. Aber Platz gibt es gern noch für andere Gäste, um 19 Uhr geht es los.