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Angst vor LockdownHotels und Gastro in Rhein-Sieg/Bonn sind für Impfpflicht

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Hotels und Gastronomie stehen wegen der aktuellen Corona-Lage erneut vor einer Stornierungswelle. (Symbolbild)

Rhein-Sieg-Kreis – So schlecht wie lange nicht mehr ist die Stimmung in Hotellerie und Gastronomie: Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hervor. 61 Prozent der Unternehmen rechnen angesichts steigender Inzidenzen und zunehmenden Einschränkungen mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung in den folgenden Monaten.

„Damit nähern sich die Erwartungen der Unternehmen nach einem Zwischenhoch im Sommer und Herbst wieder dem Tiefpunkt aus dem Frühjahr 2021“, heißt es in einer Pressemitteilung der IHK.

„Aktuell werden Veranstaltungen wieder abgesagt, Reisen verschoben sowie Restaurantbesuche vermieden, so dass Hotels und Gastronomie vor einer Stornierungswelle stehen und die zuvor gut gefüllten Auftragsbücher nunmehr wieder leer sind“, schildert IHK-Vizepräsidentin Ruth Winterwerp-van den Elzen. Das betreffe 94 Prozent der Betriebe, Kunden seien verunsichert, Betriebe fürchteten einen Lockdown.

Ein Drittel der Betreibe in Bonn/Rhein-Sieg rechnen mit völligem Stillstand

Dabei gehen 88 Prozent der Betriebe davon aus, dass die Nachfrage zurückgehen werde, 60 Prozent stellen sich darauf ein, Mitarbeiter zu verlieren. Ein Drittel rechnet mit völligem Stillstand, etwa durch einen Lockdown. Der Geschäftsklimaindex des Tourismusgewerbes liegt bei 77 Punkten, Beleg dafür, dass die meisten Unternehmen pessimistisch in die Zukunft blicken: Ein Wert von 100 stünde für ein ausgeglichenes Stimmungsbild. Lediglich 37 Prozent der Betriebe rechnen damit, dass 2021 gegenüber dem Jahr 2020 eine Umsatzsteigerung ausweisen wird, 44 Prozent gehen von einer Verringerung aus.

„Breit gefächert und nicht immer einheitlich“, so IHK-Geschäftsführer Professor Dr. Stephan Wimmers, seien die Erwartungen an die Politik: „78 Prozent der Betriebe sprechen sich für eine Impfpflicht aus, um die Pandemie einzudämmen; 53 Prozent für die Vermeidung eines Lockdowns.“ Vorrangig sei das Weiterführen der Geschäfte unter eindeutigen Rahmenbedingungen. 72 Prozent der Befragten sind für eine Verlängerung beziehungsweise Verbesserung des Kurzarbeitergeldes. Zwei Drittel der Betriebe wünschen sich verlängerte respektive verbesserte staatliche Hilfen. Die Hälfte der Befragten spricht sich zudem für die Beibehaltung der kostenfreien Schnelltests aus. Als Risiken werden zudem Fachkräftemangel wie auch die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise gesehen.

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Wimmers: „Die Betriebe haben grundsätzlich Sorgen vor einem erneuten Lockdown, aber auch vor den Konsequenzen der Klimapolitik.“ Die Inlandsnachfrage wird von 42 Prozent der Befragten als Risiko gesehen, Inlandstouristen seien aufgrund der Pandemielage verunsichert sind. Fast vierzig Prozent der Betriebe fürchteten auch um die Auslandsnachfrage. „Hier ist eben unklar, ob die Menschen vor dem Hintergrund der Pandemie wieder reisen dürfen und wollen.“

Bei der Vorstellung der Umfrage hob Ruth Winterwerp-van den Elzen hervor, dass es derzeit keine Schließungen gebe – und auch keinen Grund, den Betrieben der Branche „das Vertrauen nicht zu schenken“.