Schöne Aussicht aus neuem Quartier in WahnJohanniter-Unfallhilfe ist umgezogen
- Die Johanniter-Unfallhilfe ist von Pohlhausen in ihr Übergangsdomizil nach Wahn gezogen.
- Schon im Jahr 2015 erkannten die Verantwortlichen der Johanniter, dass das Gebäude an der Heckenhofstraße in Pohlhausen nicht mehr den Anforderungen einer modernen Rettungswache entsprach.
- Bis zum Spatenstich im September wird die alte Rettungswache abgerissen und danach komplett neu gebaut.
Neunkirchen-Seelscheid – Die Aussicht ist ganz hervorragend. Aus dem einen Fenster sieht man die Kölner Bucht, aus dem anderen den Kirchturm von Neunkirchen. Und aus einem weiteren Fenster können die Mitarbeiter der Johanniter in ihrer Übergangsrettungswache sogar das Gebäude der alten Einrichtung in Pohlhausen sehen.
Seit gut einer Woche starten die Notfallretter ihre Einsätze aus der kleinen Ortschaft Wahn, die als Ortsteil zu Neunkirchen-Seelscheid gehört, nur einen Steinwurf entfernt von der Wahnbachtalsperre. Dort, wo seit September 2015 die Gemeinde auf einem gepachteten Gelände des Wahnbachtalsperren-Verbandes für drei Jahre Flüchtlinge untergebracht hatte, haben jetzt die Johanniter für ein Jahr einen Pachtvertrag mit dem Verband unterschrieben. „Wir sind hier unmittelbar in der Nähe des alten Standortes und können alle Hilfsfristen von acht bis zwölf Minuten einhalten“, freute sich Regionalvorstand Marius Mainzer, der extra aus Aachen angereist war.
Schon im Jahr 2015 erkannten die Verantwortlichen der Johanniter, dass das Gebäude an der Heckenhofstraße in Pohlhausen nicht mehr den Anforderungen einer modernen Rettungswache entsprach. Bis zum Spatenstich im September wird die alte Rettungswache abgerissen und danach komplett neu gebaut. Auch das Team für die Krankentransporte musste umziehen und ist in eine eigene Liegenschaft in Oberheister gewechselt.
66 Mitarbeiter
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist als Ordenswerk des Johanniterordens eine evangelische Hilfsorganisation. Sie wurde 1952 in Hannover gegründet. Im Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen gibt es 13 Standorte mit 285 hauptamtlichen und 362 ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Einer dieser Standorte war die Rettungswache in der alten Schule in Pohlhausen, die auch als Kreisgeschäftsstelle diente. Insgesamt 66 Mitarbeiter sind im Kreis im Johanniter-Rettungsdienst im Einsatz. (que)
Die Übergangswache auf dem Hügel bei Heckenhof besteht aus 13 zusammengesteckten Containern. Eine Halle für zwei Fahrzeuge mit elektrischen Toren und Schlupftüren kommt in drei Wochen.
„Das ist ein anderer Container-Hersteller“, erklärt Johanniter-Fachbereichsleiter Ralf Marquardt. Auf ungefähr 15 mal 15 Metern und gut 200 Quadratmetern stehen den vier bis sechs Einsatzkräften im 24-Stunden-Dienst alle wichtigen Einrichtungen zur Verfügung. Dazu gehören ein klimatisierter Lagerraum, Wäsche- und Spindraum, Toilette und Dusche, ein kleiner Aufenthaltsraum mit Fernseher und Sofa, ein großer Aufenthaltsraum mit Küche sowie vier Schlafräume mit jeweils zwei Betten. „Die Container sind gemietet und individuell eingerichtet“, erklärt Marquardt zufrieden.
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Die Anschlüsse für Strom und Wasser waren noch von den Flüchtlingscontainern vorhanden, so dass die Johanniter reibungslos ihren Dienst aufnehmen konnten. Und anfängliche Bedenken der Anwohner scheinen auch verflogen zu sein. „Wir haben alle Bewohner der Straße frühzeitig informiert und es gab auch schon Kuchen für uns“, sagt Marquardt und blickt in die Ferne: „Wer hat schon bei der Arbeit so eine tolle Aussicht?“