Mobilität in KönigswinterNur Wenige interessieren sich für den Fußverkehrs-Check
Königswinter – Die sieben Schüler hatten schnell kritische Stellen ausgemacht. Vor dem Rewe fehle auf der Dollendorfer Straße ein Zebrastreifen, am Weilerweg und der Theodor-Storm-Straße seien Kurven und Kreuzungen für die Kinder und Jugendlichen nur schwer einsehbar, und am Mathildenpark gebe es zu wenig Bänke, die immer schnell von den Oberstufenschülern besetzt seien, erklärten sie gegenüber Stadt- und Verkehrsplaner Nils Becker von der Planersocietät Dortmund. Becker pinnte entsprechende Zettelchen auf einen Stadtplan.
Es geht um die Förderung des Fußverkehrs
Der Fußverkehrs-Check, eine Idee des Zukunftsnetzes Mobilität NRW, versteht sich als Einstieg in die Förderung des Fußverkehrs. Denn dessen Belange würden bisher im Vergleich zu denen anderer Verkehrsteilnehmer wenig beachtet. Am Ende des Checks soll ein konkreter Maßnahmenkatalog vorgelegt werden.
In Oberpleis finden dazu zwei Ortsbegehungen statt. Am 8. September steht die Schulwegsicherheit im Mittelpunkt, am 23. September die Barrierefreiheit. Im Zentrum geht es um die Dollendorfer Straße mit dem Schulzentrum, dem Seniorheim St. Konstantia und dem Einzelhandel. (csc)
Das Dortmunder Büro begleitet in Königswinter den „Fußverkehrs-Check“, dessen Start am Montag in der Aula Oberpleis stattfand. Die sieben Schüler waren allerdings beinahe die einzigen Bürger, die zum Auftaktworkshop kamen; neben mehreren Rats- und Ausschussmitgliedern waren vielleicht zwei oder drei Interessierte dabei.
Wichtiger Aspekt der Mobilitätswende
Es sei „nicht der ganz große Besucherandrang“, räumte Bürgermeister Lutz Wagner ein, aber für die zwei geplanten Begehungen (siehe Infokasten) gebe es schon mehr Anmeldungen. Wagner betonte: Bei einer Mobilitätswende sei der Fußverkehr ein wichtiger Aspekt.
Königswinter ist eine von zwölft Städten, in denen das NRW-Verkehrsministerium in diesem Jahr den Fußverkehrs-Check finanziert. Nils Becker bezeichnete den Fußverkehr als „vergessenes Verkehrsmittel“, dabei sei er die „einfachste und elementarste Fortbewegungsmöglichkeit“, die umwelt- und sozialverträglich und nicht zuletzt gesund sei.
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Katja Naefe vom Zukunftsnetz Mobilität betonte, dass die Menschen nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie wieder gemerkt hätte, wie wichtig es sei, zu Fuß zu gehen und welche Bedeutung Grünanlagen und Parks hätten. In zwei Workshops und zwei Ortsbegehungen soll mit den Bürgern geklärt werden, woran es an welchen Stellen hapert.
Ergebnisse übertragbar
Dass dabei gerade das Gebiet an und um die Dollendorfer Straße in den Fokus genommen wird, wunderte Stadtratsmitglied Bernd Schlegel (FDP). Er könne sich jede Menge andere Routen vorstellen, die naheliegender wären, beispielsweise am Rhein. Anya Geider, Leiterin des städtischen Geschäftsbereichs Planen und Bauen, verwies indes auf die zwei Zielgruppen Schüler und Senioren. Die Dollendorfer Straße sei exemplarisch ausgewählt worden, die Ergebnisse seien aber übertragbar.