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Streit um ExistenzRömerhafen am Drachenfels bleibt vorerst Denkmal

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Römerhafen KLODT 111119

Bei Niedrigwasser ist die Formation am Königswinterer Rheinufer besonders gut zu sehen.

Königswinter – Am Rheinufer in Königswinterer hat es einen Römerhafen gegeben. Das bekräftigt das Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) in einer überarbeiteten Fassung der Denkmalbeschreibung des römischen und mittelalterlichen Hafens am Drachenfels, der 1985 in die Liste der Bodendenkmäler eingetragen wurde. Die Neufassung, die von der Bezirksregierung Köln als Obere Denkmalbehörde angewiesen worden ist, ist Thema in der kommenden Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses der Stadt Königswinter am Mittwoch, 13. November.

Noch im Jahr 2014 kamen Forscher der Universität Bonn zu einem gegenteiligen Ergebnis: „Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Trotzdem lässt sich mit einiger Sicherheit sagen, dass es in Königswinter einen Römerhafen nicht gegeben hat“, hieß es seinerzeit in dem Forschungsbericht. 2016 und 2018 folgten weitere Geländebegehungen und Bohrungen, die der Landschaftsverband in Kooperation mit der Uni Bonn durchführte – mit dem Ergebnis, dass es den Römerhafen doch gegeben hat. „Der Befund aus dem Jahr 2014 war nur eine Erstaufnahme. Dieses Zwischenergebnis konnten wir mittlerweile revidieren“, erläutert Professor Dr. Renate Gerlach vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege auf Nachfrage.

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„Mit den jüngsten Untersuchungen haben wir jetzt ein tragfähiges Ergebnis erzielt und können sagen, dass es in Königswinter mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit einen Römerhafen gegeben hat“, so Gerlach weiter. Die Formation unterhalb des Drachenfelses, die bei Niedrigwasser regelmäßig auftaucht, wurde spätestens im Jahr 1972 vom Bonner Archäologen Josef Röder als Relikt eines Hafens identifiziert, der in einem direkten Zusammenhang mit den Steinbruchtätigkeiten am Drachenfels stand. Laut Neufassung der Denkmalbeschreibung lässt sich die als „Reih“ bezeichnete Rheinuntiefe in unterschiedliche Zonen einteilen. So befindet sich zwischen dem gegenwärtigen Ufer und den Trachytblöcken des Randwalls ein Becken, das jedoch – anders als noch von Röder ursprünglich angenommen – durch natürliche Strömungsbewegungen entstanden ist.

Von Menschen am Drachenfels angelegt

Der Randwall selbst allerdings sei von Menschen angelegt worden, wie Senkrechtaufnahmen bestätigen würden. „Eine solche Anordnung lässt sich nur mit einer künstlichen, von Menschenhand geschaffenen Anlage erklären. Auch nach den aktuellen Untersuchungen stellt sich der Randwall also als Relikt eines stromparallelen Hafens dar – nur dort ist die Anlegestelle zu suchen“, so der Landschaftsverband in seiner Begründung.

Wie eine Kaimauer sei auf tragfähigem Untergrund ein langes, bogenförmiges Podium aus Trachytblöcken errichtet worden. Bei niedrigen Wasserständen hätten so Schiffe auf der Stromseite festgemacht und beladen werden können. Die Kaianlage zeige deutlich den Eingriff und die Umgestaltung der Natur, die mit der Eroberung des Rheingebietes durch die Römer einsetzte, wie es in der Neufassung heißt. Als Bodendenkmal sei sie daher sowohl für die Geschichte des Menschen als auch für die Entwicklung von Arbeits- und Produktionsverhältnissen von großer Bedeutung.