Seit 2020 wird die Drachenbrücke der B42 saniert. Der Landesbetrieb Straßen NRW hofft, dass der Verkehr ab Sommer wieder zweispurig fließen kann.
Bundesstraße 42Ein Ende der Bauarbeiten an der Drachenbrücke ist in Sicht

Nach Abschluss der Sanierung sollen auf der Drachenbrücke der B42 je Fahrtrichtung wieder zwei Spuren zur Verfügung stehen.
Copyright: Ralf Klodt
„Ein Ende ist in Sicht“, sagt Adrian Kappes, Bauingenieur beim Landesbetrieb Straßen NRW, über den Stand der Dinge an der Drachenbrücke der Bundesstraße 42. Seit dem Jahr 2020 wird das insgesamt rund 600 Meter lange Bauwerk saniert, das auf Stelzen über Königswinter hinweg führt. Durch verschiedene Verstärkungsmaßnahmen soll es wieder so fit gemacht werden, dass es die rund 27.000 Fahrzeuge am Tag ohne Probleme verkraften kann.
„Oben drauf sind wir so weit fertig“, sagt Adrian Kappes, der hofft, dass im Sommer dieses Jahres eine neue Asphaltdecke aufgebracht werden kann. Danach soll der Verkehr je Fahrtrichtung wieder über zwei Spuren fahren können. Seit 2018 steht wegen der Standsicherheit auf beiden Seiten nur je eine Spur zur Verfügung, um die Belastung des Bauwerks zu verringern.
Brücke im Siebengebirge wurde 1962 fertiggestellt
Ursprünglich sollten die Sanierungsarbeiten schon 2021 abgeschlossen sein. Doch eine der geplanten Stabilisierungsmaßnahmen habe nicht wie erhofft funktioniert. Bei der Installation von Ankerblöcken quer unter der Brücke habe man unter anderem wegen neuer Materialien und geänderter Bauvorschriften Probleme bekommen und verschiedene Konstruktionen entwickeln müssen, so der Bauingenieur des Landesbetriebs.
Die Verzögerungen seien aber auch entstanden, weil die Pläne der 1962 fertiggestellten Brücke nicht mit der Realität übereinstimmten. In den 60er und 70er Jahren sei oft schnell gebaut worden, da komme es schon mal zu Überraschungen in den Unterlagen. Schließlich konnten viele Betonarbeiten bei kalter Witterung nicht durchgeführt werden.

Auf der Unterseite wurde die Brücke durch verschiedene bauliche Maßnahmen stabilisiert.
Copyright: Ralf Klodt
3,8 Millionen Euro sollte das Projekt anfangs kosten, 2022 war aber dann schon von rund sieben Millionen Euro die Rede. Zweimal war die B 42 wegen der Brückensanierung zwischen Königswinter und Bad Honnef-Rhöndorf komplett gesperrt worden. Zeitweise kam es zum Verkehrschaos, vor allem im Juni 2023, als sich ein Sattelschlepper unter der niedrigen Eisenbahnbrücke in Rhöndorf (Am Steinchen) festfuhr und damit auch noch die Umleitungsstrecke für die gerade gesperrte B42 blockiert war.
Ob bei den anstehenden Asphaltarbeiten – auf und vor der Brücke gibt es immer wieder zum Teil tiefe Schlaglöcher – noch einmal eine Vollsperrung nötig ist oder die Arbeiten auch bei einer Teilsperrung möglich sind, ist noch ungewiss. Die Absprachen mit der Baufirma sowie mit den Städten Königswinter und Bad Honnef laufen nach Angaben der Behörde noch.
Der Rückstau in Fahrtrichtung Norden, der sich regelmäßig etwa ab Höhe der Ausfahrt Bad Honnef-Rhöndorf bildet, fordert von Pendlern mitunter viel Geduld. Auswirken dürfte sich dabei auch, dass die parallel zur B 42 verlaufende Landesstraße 193 in Fahrtrichtung Königswinter gesperrt ist. Dort ist eine Fahrbahn für Fußgänger und Radfahrer reserviert, weil der Rheinradweg zwischen Rhöndorf und Königswinter ausgebaut wird. Die L 193 kann von Autos also nur von Königswinter aus in Richtung Bad Honnef-Rhöndorf befahren werden.
Die Sperrung wirkt sich auch auf die Rheinfähre Königswinter-Mehlem aus, die seit Baubeginn weniger Monatskarten verkauft hat, wie die Geschäftsführung kürzlich bestätigte.